Warum die derzeit beabsichtigte deutsche Olympia-Bewerbung scheitern wird

Es gibt viele gute Gründe warum man sich die Durchführung Olympischer Spiele in Deutschland in der näheren Zukunft wünschen könnte. Seit der Einführung der Modernen Olympischen Spiele im Jahr 1896 durch Pierre de Coubertin sind diese ohne Zweifel das bedeutsamste kulturelle globale Ereignis, das nicht nur den teilnehmenden Athletinnen und Athleten sehr viel bedeutet. Wo immer sie bislang stattgefunden haben und zukünftig stattfinden werden, waren sie bzw. werden sie ein besonderes historisches Ereignis für das Land und den Kontinent sein in dem sie stattgefunden haben und stattfinden werden. Aber auch für die Gäste aus der ganzen Welt haben sie sich immer wieder als ein besonders bedeutsames Erlebnis erwiesen.

Weiterlesen

Die XXXIII. Olympischen Spiele in Paris 2024 auf dem Prüfstand – wie erfolgreich ist die Reformpolitik des IOC-Präsidenten Dr. Thomas Bach?

Es besteht wohl kein Zweifel, dass zum Zeitpunkt der Wahl von Thomas Bach zum Präsidenten des IOC diese Organisation sich bereits seit mehreren Jahren in der größten Krise befunden hat wie es sie zuvor in ihrer krisengeschüttelten mehr als 100-jährigen Geschichte noch nie gegeben hat. Die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City waren dabei eines der ersten aufschreckenden Signale.

Weiterlesen

Das IOC – Beobachtungen von und über Richard Pound

Richard Pound war und ist eine der ganz wenigen Olympischen Sportfunktionäre¹, der in seiner sportpolitischen Arbeit und in seinem engagierten Wirken zu Gunsten der Entwicklung der modernen Olympischen Spiele den Werten und Ideen des modernen Olympismus verpflichtet war und ist, wie sie von Pierre de Coubertin geprägt worden sind. Nur sehr wenige Mitglieder des IOC sind vergleichbar kompetent was sowohl seine juristische als auch seine sportpolitische Kompetenz betrifft. Pound ist durch und durch ein Demokrat. Sein umfassendes Wissen macht es ihm möglich, zu vielen Fragestellungen und Problemen eine eigene Meinung zu haben und diese auch öffentlich zu äußern; wohl wissend, dass er sich damit in seiner langen beruflichen und politischen Karriere nicht nur Freunde machte. Mit seinen Meinungsäußerungen „eckte“ er nicht selten an. Seine Kritiker konnten dabei durchaus zu Recht auch anderer Meinung sein. Doch die Meinungsäußerungen von Pound waren fachlich kompetent begründet und waren immer auch konstruktiv.
In diesen Tagen hat Pound ein bemerkenswertes Interview dem Sportinformationsdienst „Sport Intern“ gegeben. Seine Aussagen in diesem Interview sind es wert, dass sie noch einmal akzentuiert und einem weiteren Kreis von Interessenten zugänglich gemacht werden, dem die Olympischen Spiele und deren Zukunft ein wichtiges Anliegen ist. In diesem Interview zeigt sich uns Richard Pound in gewissem Sinne als eine „gescheiterte Olympische Persönlichkeit“, die aufgrund spezifischer historischer Bedingungen ihr besonderes Lebensziel hat nicht erreichen können: Das Amt des IOC-Präsidenten. Er war wohl zunächst der Wunschkandidat Samaranchs für dessen eigene Nachfolge. Doch angesichts der damaligen kritischen politischen Weltlage um die Jahrtausendwende wurde dann doch von Samaranch der europäische Kandidat unterstützt. Für das Amt des IOC-Präsidenten wäre Pound ohne Zweifel bestens geeignet gewesen – mehr als viele ehemalige Präsidenten des IOC in dessen mehr als 100-jährigen Geschichte – und es könnte ein interessantes theoretisches Gedankenspiel sein, wenn, anstelle von Jacques Rogge, Richard Pound im Jahr 2001 zum IOC- Präsidenten gewählt worden wäre.
Sportpolitisch bedeutsam sind in diesem Interview zunächst die eindeutigen und klaren vergleichenden Beurteilungen der Leistungen und Errungenschaften der jüngeren IOC- Präsidenten Samaranch und Rogge und des aktuellen IOC-Präsidenten Bach. 

Weiterlesen

Teilnahme neutraler Athleten an den Olympischen Spielen in Paris 2024 – Eine nach wie vor ungelöste sportpolitische Herausforderung für das IOC

Ich habe vor einigen Wochen den Versuch unternommen, mich mit einem Essay in „sport-nachgedacht.de“ an der Frage nach der Teilnahme neutraler Athleten¹ bei den Olympischen Spielen Paris 2024 zu beteiligen und in die bereits damals sehr kontrovers geführte Diskussion einen sachlichen Beitrag einzubringen. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv. Nicht zuletzt haben einige Verantwortliche aus den deutschen Sportverbänden die dort vorgenommene klare Trennung zwischen einer „autonomen und politisch neutralen Sportpolitik“ und einer „staatlichen Sportpolitik“ und einer dadurch bedingten Arbeitsteilung begrüßt.

Weiterlesen

Sollen russische Athleten an den Olympischen Sommerspielen in Paris teilnehmen?

In weniger als zwei Jahren werden in Paris die XXXIII. Olympischen Sommerspiele stattfinden. Die Vorbereitungen für dieses außergewöhnliche Sportereignis sind bereits in vollem Gange. Nicht nur in Frankreich, sondern nahezu in der gesamten Welt wird von diesen Spielen „Großes“ erwartet. Nachdem in jüngster Zeit die Spiele mehrfach in Ländern mit autoritären oder gar totalitären politischen Systemen stattgefunden haben, werden nun die Olympischen Spiele in einem der wichtigsten Mutterländer der Demokratie ausgetragen: Im Land der Aufklärung, in einem Land, bei deren französischer Revolution vor mehr als 200 Jahren mit „egalité, fraternité, liberté“ eine Botschaft verkündet wurde, die uns gerade auch in diesen Tagen wichtiger denn je sein muss.
In diesen Tagen wurde nun mit Blick auf diese bedeutsamen Olympischen Spiele im Jahr 2024 eine Diskussion nicht nur in den deutschen Massenmedien eröffnet, die sich bereits bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking abgezeichnet hat. Ausgelöst wurde diese Diskussion durch das Kriegsverbrechen, das Russland vor einem Jahr mit dem Einmarsch in die Ukraine begonnen hatte, das bis heute andauert und dessen Ende nicht in Sicht ist. Es geht bei der Diskussion um die Frage, ob russische und belarussische Athletinnen und Athleten an den Olympischen Spielen in Paris unter klar definierten Bedingungen teilnehmen können oder ob Russland und Belarus in ihrer Gesamtheit, d.h. auch mit ihrer gesamten Athletenschaft von diesen Spielen ausgeschlossen sein muss. Weiterlesen

Olympische Spiele – ein Weg aus der Krise

Der moderne Olympismus, mit seinen Olympischen Spielen im Zentrum des Ideengebäudes, ist schon seit längerer Zeit in einer schweren Krise. Die Zukunft der Spiele scheint keineswegs gesichert zu sein. Es stellt sich sogar die Frage, ob die Olympische Idee gescheitert ist.
Eine Krise bedeutet jedoch immer auch eine Chance. Wenn erkannt wird, dass die alten Wege nicht mehr weiterführen, so muss man neue Wege suchen. Für den Moraltheologen Jürgen Moltmann, der sich mit der Krise des Olympismus in einer äußerst grundlegenden Weise auseinandergesetzt hat, gibt es dabei die einmalige Chance zur Lösung der gegenwärtigen Krise der Olympischen Spiele, wenn die olympische Idee neu durchdacht, sie besser verstanden und konsequenter vertreten wird als bisher. Will man diese Chance nutzen, so ist zunächst zu klären in welcher Krise die Spiele sich derzeit befinden. Weiterlesen

‚München‘ 1972 – ein Modell für zukünftige Olympische Spiele

Nach der gescheiterten Bewerbung von Berlin sind zuletzt deutsche Olympia-Bewerbungen für Winterspiele in München und für Sommerspiele in Hamburg vor allem wegen des energischen Protestes der Einwohner gescheitert. Wie stand es um Vorbehalte und Bedenken der Bevölkerung rings um die vorläufig letzten deutschen „Heimspiele“ in München im Jahr 1972? Oder wurden die Menschen damals gar nicht gefragt?

H.D.: Heute wäre eine Bewerbung ohne Bürger-Votum wohl undenkbar. Doch zu jener Zeit Anfang der 60er Jahre, als das NOK der Bundesrepublik unter Führung von Willi Daume seine Bewerbung beim IOC eingereicht hat, wurde dieser Schritt von der deutschen Öffentlichkeit so gut wie gar nicht wahrgenommen. Dieser Vorgang wurde als eine Angelegenheit des NOK, der Stadt München und des Bundeslandes Bayern angesehen. Die Idee, dass bei einer derartigen Bewerbung im Vorfeld zwingend eine Volksbefragung stattzufinden habe, gab es zu dieser Zeit noch nicht. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die sinnvollen Ziele, die München mit den Spielen verfolgte, die Einwohner damals überzeugt hätten und diese Bewerbung sicher eine deutliche Mehrheit auch im gesamten Bundesgebiet gefunden hätte. Weiterlesen

Olympische Sportstätten, oder: zur „Nachhaltigkeit“ eines Vorurteils

Die öffentliche Meinung von den modernen Olympischen Spielen und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) weist von Nation zu Nation große Unterschiede auf. Die empirischen Befunde und Fakten, die Bewertungen und Urteile aber auch die Vorurteile über die Spiele und den Olympismus, die die Menschen in diesen Nationen erhalten, kennen und teilen oder ablehnen, hängen dabei in erster Linie von der massenmedialen Berichterstattung ab, der die Menschen in ihren Ländern ausgesetzt sind. Das Bild, das von den Massenmedien von den Olympischen Spielen und vom Olympismus gezeichnet wird, ist dabei meist von Topoi geprägt, die von Journalisten¹ in ihrer Berichterstattung oft weltweit redundant wiederholt werden, so dass die Topoi sich mittlerweile zu Stereotypen entwickelt haben, die meist unhinterfragt Jahr für Jahr wiederholt und tradiert werden. Folgt man dieser an Stereotypen orientierten Berichterstattung, so sind olympische Funktionäre korrupt, das IOC in seiner organisatorischen Verfasstheit undemokratisch, die Spiele selbst zu teuer und die Athleten werden bei diesen Spielen ausgebeutet. Weiterlesen

Beijing 2022 – Eine fragwürdige deutsche Kommunikationsbilanz

Es war wie immer, und doch war es ganz anders.
Wie immer wurde wenige Wochen vor den Olympischen Spielen – wie von unsichtbarer Hand gesteuert – ein journalistisches Theaterstück inszeniert, das bis zur Eröffnungsfeier der Spiele in mehreren Akten auf der Bühne des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und der führenden deutschen Tageszeitungen aufgeführt wurde. Wie vor den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi und den Winterspielen in Pjöngjang wurde auch vor den Winterspielen 2022 ein „Feldzug“ gegen den Gastgeber der Spiele, gegen das IOC und gegen den Olympismus im weitesten Sinne aufgeführt. Sämtliche mittlerweile hinreichend bekannte Szenen dieses Theaterstücks kamen dabei erneut wieder zur Aufführung: an erster Stelle stand dabei die Kritik der Menschenrechtsverletzungen durch die jeweiligen Gastgeber. 2008 war es die buddhistische Bevölkerung Tibets, die von der kommunistischen Regierung Chinas verfolgt wird, 2014 war es die Diskriminierung der LBTG Community durch Russlands Regierung, 2022 waren es die muslimischen Uiguren in der Provinz Xinjiang, die angeblich oder tatsächlich von der kommunistischen Regierung Chinas in Erziehungslagern gefangen gehalten werden. Jedem der Gastgeber wurden große ökologische „Verbrechen“ vorgeworfen, die Sinnhaftigkeit von Winterspielen in den jeweiligen Ländern wurde infrage gestellt, Winterspiele wurden zu einem europäischen Vermächtnis stilisiert, dem IOC wurde und wird der Ausverkauf der olympischen Werte und Ideale vorgehalten. Weiterlesen

Tokio 2020 – die besonderen Spiele

Ein besonderes Datum

Die Olympischen Sommerspiele, die 2021 mitten in einer Corona-Pandemie in Tokio stattgefunden haben, sind in vieler Hinsicht etwas ganz Besonderes gewesen. Schon bei ihrem Namen gibt es eine Besonderheit. Vom IOC, vom Organisationskomitee und von den internationalen Medien wurde bei der Nennung ihres Namens auf das Jahr 2020 verwiesen, in dem sie eigentlich hätten stattfinden müssen. In Wirklichkeit sind sie aber im Jahr 2021 durchgeführt worden. Weiterlesen

Die deutsche Olympiamannschaft für die Winterspiele 2022 – Von wem wird sie geführt?

Am 4. Februar werden die Olympischen Winterspiele in Peking eröffnet. Deutschland wird dabei mit einer Olympiamannschaft von voraussichtlich 150 Sportlern¹ sowie 170 Trainern und Betreuern teilnehmen. Erste Mitglieder des deutschen Teams werden bereits am 21. Januar nach Peking fliegen.
Wie in Tokio bei den Sommerspielen 2020 werden auch in Peking bei den Winterspielen im Jahr 2022 strenge Regeln zu beachten sein, um vor allem die Athletinnen und Athleten während der noch immer andauernden Corona – Pandemie vor einer Infektion zu schützen. Während ihres Aufenthaltes werden sie sich in einer sog. „Olympiablase“ aufhalten, in die sie nur eintreten dürfen, wenn sie vor ihrer Abreise vollständig geimpft waren und zwei negative PCR -Tests aufweisen, die nicht älter als 72 Stunden vor der Abreise durchgeführt wurden. Weiterlesen

Heuchelei anstelle von verantwortungsvoller internationaler Politik

Einmal mehr steht die Frage eines Boykotts von Olympischen Spielen auf der Tagesordnung der Weltpolitik. Diesmal geht es nicht um den sportlichen Boykott der Olympischen Winterspiele, die im Februar in Peking stattfinden werden. Es wird viel mehr über einen „diplomatischen Boykott“ der Winterspiele gesprochen. Angeführt von den Vereinigten Staaten haben sich auch Großbritannien, Australien und Kanada bereits für diese Boykottform ausgesprochen, die in vieler Hinsicht etwas eigenartig ist. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht kann man diese neue Wortschöpfung als „paradox“ bezeichnen, denn nichts ist weniger diplomatisch als ein Boykott. Wie kann man von einem „diplomatischen Boykott“ der Spiele sprechen, wenn die Politiker¹ und Diplomaten sich gar nicht als vom IOC eingeladene Gäste betrachten können, denn der offizielle Gast der Spiele sind die Nationalen Olympischen Komitees mit ihren Athletinnen und Athleten aus 204 Nationen. Bleibt man von einem Geburtstag fern, zu dem man gar nicht eingeladen ist, so kann man doch vermutlich auch im Alltag nicht davon sprechen, dass der nicht eingeladene einen Geburtstag „boykottiert“ hat. In Bezug auf die bevorstehenden Winterspiele ist es also so, dass es jedem Politiker und jedem Diplomaten freigestellt ist, ob er die Olympischen Spiele in Peking besucht und die Athletinnen und Athleten seines Landes begleitet oder ob er zu Hause bleibt. Angesichts der Corona-Pandemie war es vermutlich ohnehin nicht die Absicht allzu vieler Politiker und Diplomaten bei den schwierigen Auflagen und Einreisebedingungen durch die chinesische Sicherheit – und Gesundheitspolitik und der erforderlichen Quarantänezeiträume, die Spiele in Peking zu besuchen. Sich bei diesen Spielen für einen „diplomatischen Boykott“ auszusprechen ist somit etwas äußerst Leichtes und Bequemes. Auch in Tokyo waren vergleichsweise wenige Politiker und Diplomaten bei den Spielen anwesend. Doch von einem Boykott hat dabei in Bezug auf die Abwesenden niemand gesprochen. Weiterlesen

Deutsche Olympiaberichterstattung Tokyo 2020 – ein Sonderfall?

Man hat es wohl kaum anders erwarten können: Je näher der Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele 2020 rückte, desto aggressiver wurde die Berichterstattung über das IOC und dessen Präsidenten. Waren und sind Spanier und Belgier stolz darauf, dass einer ihrer Mitbürger in der jüngeren Vergangenheit zum Präsidenten des IOC gewählt wurde, so wird von den deutschen Massenmedien den deutschen Bürgerinnen und Bürgern vom derzeit amtierenden deutschen Präsidenten des IOC ein Bild übermittelt, das sich eher durch Häme, Ablehnung und mitunter sogar durch Hass auszeichnet.
Nahezu in jedem Kommentar der deutschen Tageszeitungen werden nun aus Anlass der Spiele in Tokio all jene Vorwürfe noch einmal geradezu gebetsmühlenhaft wiederholt, die die Kommentare über das IOC und über Präsident Bach über viele Jahre bereits geprägt haben. Begehrte Interviewpartner sind jene, von denen man weiß, dass man bei ihren Aussagen mit einer scharfen Funktionärskritik rechnen darf. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen werden Sondersendungen ausgestrahlt, bei denen die Kritik der Tageszeitungen und der Presseagenturen mit Ton und Bild noch verstärkt werden. Weiterlesen

Olympische Heuchelei einer Ski-Ikone

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist es längst üblich geworden, die Olympischen Spiele und insbesondere das Internationale Olympische Komitee mit all dem Fernsehen zur Verfügung stehenden Mitteln infrage zu stellen. Jüngstes Beispiel war eine sogenannte ARD-Dokumentation zur besten Sendezeit an einem Sonntagabend im Mai dieses Jahres, in dem zwei Autoren (Kempe/Klees) eine ideologische Montage präsentierten, die an Einseitigkeit nicht zu übertreffen war. Weiterlesen

Ist der deutsche Hochleistungssport zukunftsfähig?

Will ein Trainer sich mit seinem Athleten der olympischen Konkurrenz stellen, hat sein Athlet dabei die höchsten Ziele im Blick, und ist er bereit sich über viele Jahre konsequent und systematisch auf das von ihm angestrebte olympische Finale vorzubereiten, so müssen Athleten und Trainer in ein modernes System des Hochleistungssports eingebunden sein. Dieses System muss ihnen über einen längeren Zeitraum ganzjährig wichtige Hilfen und Dienstleistungen bereitstellen. Weiterlesen

Menschenrechte und Olympische Winterspiele 2022 in Peking

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – diese Maxime ist das Fundament, auf dem die Gründungsväter der Bundesrepublik Deutschland eine neue deutsche Gesellschaft gebaut sehen wollten. Mit diesem Satz wird auf die humanitäre Katastrophe verwiesen, die der Nationalsozialismus in Deutschland und weit über Deutschland hinaus ausgelöst hatte. Mit dieser Feststellung wird eine Leitlinie angeboten, die es uns möglich macht, dass aus der menschenverachtenden Politik der Vergangenheit gelernt werden kann, dass sich unsere Gesellschaft zukünftig durch Humanität und Würde auszeichnen kann. Damit ist uns Deutschen aber auch ein Auftrag mit auf den Weg gegeben, wo immer die Menschenwürde angetastet wird. Wo immer Menschenrechte in dieser Welt verletzt werden, sind diese anzuklagen und ist dagegen anzugehen. Wir alle haben uns dafür einzusetzen, dass es zu einer Achtung der Würde des Menschen kommt. Weiterlesen

Bewerbungen um Olympische Spiele in Deutschland – eine beispiellose Selbstzerstörung

Alle hätten es wissen können. Doch keiner hat es ganz offensichtlich gewusst. Was ist geschehen?
Mit der Wahl des neuen IOC-Präsidenten Dr. Bach im Jahr 2013 wurde vom IOC ein umfassender Reformprozess auf den Weg gebracht. Dabei ging es vor allem darum, dass die Ausrichtung zukünftiger Olympischer Spiele keine „weißen Elefanten“ zurücklassen soll, dass die Bewerbungsverfahren für zukünftige Spielen vereinfacht, flexibler und kostengünstiger werden, und dass vor einer Entscheidung der IOC- Session über den Gastgeber der nächsten Olympischen Spiele ein kostengünstiger kontinuierlicher Dialog stattfindet, in den alle interessierten Bewerber einbezogen werden. Dieser ist für beide Seiten unverbindlich. Die Kommunikation über die Teilnahme am kontinuierlichen Dialog ob liegt allein den Interessenten. Das IOC selbst äußert sich öffentlich nicht über diesen Dialog, um den über viele Jahre kritisierten öffentlichen Wettbewerb zu vermeiden. Weiterlesen

Tokyo 2021 – eine Standortbestimmung oder: Teilnehmen ist wichtiger als siegen

Folgt man den Plänen des japanischen Organisationskomitees und des IOC, so sollen die 32. Olympischen Spiele am 23. Juli 2021 in Tokio eröffnet werden. Soll dieses Ziel erreicht werden, so bedarf dies der Unterstützung all jener internationaler und nationaler Institutionen, die am Erhalt dieses außergewöhnlichen weltkulturellen Ereignisses interessiert sind. Die Teilnahme von Zuschauern wäre dabei wünschenswert, doch sie ist eher als ein nachgeordnetes Problem zu betrachten. Will man die besondere Bedeutung der modernen Olympischen Spiele zum Ausdruck und zur Darstellung bringen, so muss es vor allem darum gehen, dass allen Olympischen Athleten und Athletinnen aus mehr als 200 Nationalen Olympischen Komitees eine Teilnahme an den Spielen ermöglicht wird und dass bei den Spielen selbst faire Wettkämpfe durchgeführt werden können. Weiterlesen

Geschlecht, Hochleistungssport und Fußball

Selten wird die Frage nach der Rolle des Geschlechts im Hochleistungssport so engagiert diskutiert, wie dies aus Anlass von Fußballweltmeisterschaften der Frauen zu beobachten ist. Durch welche Qualität zeichnet sich der weibliche Fußball im Vergleich zum männlichen Fußball aus? Unterscheiden sich beide Spiele? Was sind ihre Gemeinsamkeiten? Noch nie wurde ein weibliches Sportereignis zu einem nationalen Großevent stilisiert und weibliche Körper in den massenmedialen Mittelpunkt gerückt, wie dies der Fall war als die Fußballweltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland ausgetragen wurde. Was bedeutet ein derartiges „Event“ für die Rolle der Frau im Sport? Welches   Frauenbild wird dabei in den Mittelpunkt des Interesses gerückt? Welche Rolle spielen die Frauen bei dieser Inszenierung, welche die Männer? Warum ereignete sich dies zuerst in Deutschland, warum war es bei allen früheren Frauenfußballweltmeisterschaften nicht der Fall? Weiterlesen

Populistische Meinungsbildung über den Olympischen Sport

Man darf zu Recht annehmen, dass die öffentliche Meinung über einen gesellschaftspolitisch relevanten Sachverhalt von den sog. Meinungsbildnern hergestellt wird. Dies gilt auch für die öffentliche Meinung zum bzw. über den Sport im Allgemeinen und zum Hochleistungssport im Speziellen. Die wichtigsten Meinungsbildner sind dabei das öffentlich-rechtliche Fernsehen ARD und ZDF, die führenden überregionalen Tageszeitungen und die größeren Sportagenturen. Im Vorfeld der verschobenen Olympischen Spiele in Tokio 2021, im Blick auf die bevorstehende Europameisterschaft im Fußball mit Spielen in St. Petersburg und Baku, vor allem aber ab auch in der Vorausschau auf die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 und die Fußball Weltmeisterschaft in Katar im November 2022 kann man bereits heute erkennen, welche Themen für die Meinungsbildner eine besondere Bedeutung haben werden. Weiterlesen

Was aus einer gescheiterten Olympiabewerbung gelernt werden kann

Bei einer gesellschaftlichen Entwicklung, die ganz wesentlich vom Merkmal der Globalisierung geprägt wird, ist die Frage nach der Selbstwahrnehmung von höchster Relevanz, weil sich Menschen, Gruppen, Regionen, Nationen oder gar ganze Kontinente in der sich immer wieder aufs Neue vernetzten globalen Welt angemessen einzuordnen haben. Wer bin ich? Wie sehe ich mich im Vergleich zu anderen? Wie sehen andere mich im Vergleich zu sich selbst? Was sind meine Stärken, was sind meine Schwächen? Wo habe ich Möglichkeiten? Wo liegen meine Versäumnisse? Weiterlesen

Doping – Geißel des modernen Hochleistungssports

Doping war die Geißel des antiken Sports, Doping ist die Geißel des modernen Hochleistungssports und Doping ist insbesondere das größte Problem der modernen Olympischen Spiele; es ist nach wie vor ungelöst. Sportler und Athleten, die mittels Doping versuchen, ihre Gegner zu betrügen, verfolgen dabei die Absicht, sich einen verbotenen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, um auf diese Weise einen Sieg zu sichern, der für sie ohne den Betrug nicht möglich wäre. Weiterlesen

„Auf den Hund gekommen“ – eine Erwiderung

In der deutschen Presselandschaft ist die Seite 3 der Süddeutschen Zeitung ohne Zweifel etwas Besonderes. Als langjähriger Leser dieser Zeitung weiß ich, dass es nur wenigen Journalisten vergönnt ist, diese wichtige Seite mit bedeutsamen Inhalten zu füllen. Holger Gertz gehört zu dieser besonderen Gruppe von Journalisten und ihm ist es auch vorbehalten auf dieser Seite hintergründig, kritisch und empirisch fundiert über das Phänomen des modernen Sports zu schreiben. Am 24. Juli 2020 waren seine Reflexionen auf die Olympischen Spiele von Tokio ausgerichtet. Vor allem aber erinnerte er sich in würdiger Weise an die Olympischen Spiele 1972 von München. Er selbst hat diese wohl im Alter von vier Jahren nicht bewusst wahrgenommen. Das was er über die Spiele recherchiert hat ist ihm dennoch bestens gelungen. Ich selbst war zum Zeitpunkt der Spiele wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen, war während der Spiele in München anwesend, habe auch den internationalen olympischen Wissenschaftskongress vor den Spielen besucht und habe mich engagiert an einer kritischen Diskussion der neu erwachten studentischen 68er-Generation über die Möglichkeiten und Gefahren Olympischer Spiele beteiligt. Flugblätter haben wir verteilt und die Olympischen Spiele wurden dabei keineswegs so begeistert wahrgenommen wie es die Ausführungen von Herrn Gertz nahelegen. Weiterlesen

Regel 50 der Olympischen Charta muss ergänzt werden

„No kind of demonstration of political, religious or racial propaganda is permitted in any Olympic sites, venues or other areas. “

Regel 50,2 der Olympischen Charta scheint auf den ersten Blick klar und verständlich zu sein. Der nach wie vor bestehende Rassismus gegenüber Schwarzen in den Vereinigten Staaten von Amerika, aber auch der Rassismus von Weißen gegenüber fast allen fremden Ethnien ist seit vielen Jahrzehnten kaum zu übersehen. In vielen Ländern dieser Welt gibt es einen zunehmenden Antisemitismus oder eine Islamfeindlichkeit oder auch beides. All diese Verhältnisse und Tendenzen haben in jüngster Zeit vermehrt zu Protesten geführt. Zu erwähnen sind auch die „Fridays for Futur“-Bewegung, die zunehmende Zahl der Klimawandeldemonstrationen und die Demonstrationen zugunsten einer allgemeinen Gendergerechtigkeit. Weiterlesen

Tokyo 2021 – Zur Zukunft der Olympischen Spiele

In diesen Tagen befindet sich die Welt in einer besonderen Krise. Ein Virus, unter unzähligen, die es auf dieser Welt gibt, hat diese Krise verursacht. Die Reaktion der verantwortlichen Politiker in nahezu sämtlichen Ländern dieser Welt auf die dadurch verursachten gesundheitlichen Gefahren hat eine Wirtschaftskrise hervorgerufen, deren Ausmaß und Reichweite nicht ermessen werden kann und deren weiterer Verlauf ungewiss sein wird. Erhebliche soziale Disruptionen und Schäden in nahezu jeder Gesellschaft dieser Welt sind weitere Folgen dieser Krise. Nahezu jeder Lebensbereich ist von dieser Krise betroffen und so kann es kaum Verwunderung hervorrufen, dass auch die in aller Welt vorhandenen nationalen Sportsysteme mit äußerst schwierigen Herausforderungen konfrontiert sind. Gleiches gilt für den internationalen Sport und dessen Sportorganisationen, allen voran das IOC. Weiterlesen

Warum Athletendörfer auch zukünftig erwünscht sind

Zwei englische Worte auf einem Plakat bieten die Lösung an: „Athletes Village“, der Eingang zum Olympischen Dorf ist endlich gefunden. Links und rechts neben diesem Eingang Stacheldrahtverhau und meterhohe Zäune. Der Eingang entspricht einer Flughafen-Kontrollstation, durch die sowohl unerwünschte Ausländer als auch potenzielle Terroristen und Attentäter abgehalten werden sollen. Körperkontrolle, Identitätskontrolle, Dokumentenkontrolle, Gepäckkontrolle, von einem Hochsicherheitstrakt würde man sprechen, wäre dieser Eingang Teil eines Gefängnisses. Hinein gehen jedoch junge Menschen aus nahezu 200 Nationen, junge Männer und Frauen, Trainer und Betreuer in legerer Freizeitkleidung in farbenprächtigem Outfit, bepackt mit modernen Reisekoffern und kunstvoll bemalten Reisesporttaschen. Auf ihnen kann man Nationalfarben identifizieren. Ach, würde man doch nur all die Nationen kennen, die an diesem Tor aus- und eingehen. Weiterlesen

IOC–Präsident Dr. Bach – Buhmann der Nation

Thomas Bach hat getan was von einem IOC-Präsidenten getan werden muss:

  • Er hat die Corona-Epidemie, die zur Pandemie wurde, zur Kenntnis genommen.
  • Er hat sofort den ständigen Kontakt zur Weltgesundheitsorganisation WHO gesucht und aufrechterhalten.
  • Eine Task Force mit Vertretern des IOC, des Organisationskomitees, der japanischen Regierung, der Stadtregierung von Tokyo und der WHO wurde dafür bereits im Februar gegründet
  • Er war im ständigen Kontakt mit den Gastgebern der geplanten Olympischen Spiele Tokyo 2020.
  • Er hat sich, wie auch alle Politiker und Sportpolitiker dieser Welt, bereit erklärt, bei all seinen Entscheidungen, die die Ausrichtung der Olympischen Spiele in Japan betreffen, der Expertise der wissenschaftlichen Experten der WHO zu unterwerfen und deren Empfehlungen zu folgen.
  • Er hat ständig den Kontakt zu der Athletenkommission aufrechterhalten, die auf demokratische Weise die Interessen aller Athleten weltweit repräsentiert.
  • Aus Loyalität zu seinen Partnern in Japan hat er sich an keinen öffentlichen Spekulationen über mögliche Verschiebungen oder gar eine Absage beteiligt.
  • Er äußerte sich erst dann öffentlich, als Experten ihm eine Verschiebung empfohlen haben.

(Vergleiche den Brief im Anhang von Dr. Bach an die Nationalen Olympischen Komitees) Weiterlesen

Sport in Zeiten der Corona-Pandemie

Von der Corona-Pandemie sind in diesen Tagen alle Nationen dieser Welt betroffen. Sämtliche Lebensbereiche werden davon erfasst. Für die Welt der Arbeit gilt dies gleichermaßen wie für unsere private Welt, das kirchliche Leben, das Militär, die Erziehungs- und Bildungssysteme, den Güterverkehr und den Tourismus.  Unser Reise- und Einkaufsverhalten ist ebenfalls davon betroffen.

Das politische Handeln zeichnet sich dabei durch eine besondere Ohnmacht aus.  Die Entscheidungsmacht über das Leben der Menschen liegt in der Hand einer Expertokratie, bei der die Wissenschaft der Virologie eine zentrale Rolle spielt.  Von den Entscheidungen von Virologen ist es abhängig, was uns Politiker als neue Regeln für unser Zusammenleben vorgegeben, welche Einschränkungen von den Bürgern abverlangt werden, was erlaubt und was verboten ist. Weiterlesen

Der Weltsport hat seine Grenzen erreicht

Vorbemerkungen

Von 1995 bis zum Jahr 2015 war ich Mitglied des Leitungsgremiums der internationalen Leichtathletik. In dieser Zeit war ich mit verantwortlich für die Entwicklung einer wichtigen olympischen Sportart. Waren für diese Sportart bis zum Jahr 1980 die Olympischen Spiele das wichtigste internationale Sportereignis, so hat sich diese Sportart nach den ersten Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Jahr 1983 in Helsinki in einer Weise weiterentwickelt, wie sie für viele olympische Sportarten in den vergangenen Jahrzehnten typisch gewesen ist. Den Freiluft-Weltmeisterschaften folgten Hallen-Weltmeisterschaften, Halbmarathon-Weltmeisterschaften und Weltmeisterschaften für das Gehen. Der vierjährige Rhythmus für die Freiluft-Weltmeisterschaften wurde auf zwei Jahre verkürzt. Es folgten Jugend-Weltmeisterschaften, Junioren–Weltmeisterschaften, ein Welt-Cup und ein Welt-Finale. Ich selbst habe darauf gedrängt, dass eine Staffel-Weltmeisterschaft eingeführt wird und war an der Ideenentwicklung für zukünftige attraktive Leichtathletik-Weltereignisse beteiligt. Weiterlesen

Halbzeitbilanz – Thomas Bachs IOC Präsidentschaft

Am 16.9.2013 wurde Thomas Bach als erster Deutscher zum Präsident des Internationalen Olympischen Komitees gewählt. Acht Jahre dauert seine erste Amtszeit. Um vier Jahre kann sie verlängert werden. Nach den ersten sechs Jahren seiner Präsidentschaft kann somit eine Halbzeitbilanz versucht werden.

Thomas Bachs Wahl erfolgte inmitten der größten Krise, die das IOC in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte zu bewältigen hatte. Mehrere korrupte Mitglieder und fragwürdige Vergabeentscheidungen hatten das Komitee in Verruf gebracht. Das Dopingproblem hatte ein Ausmaß erreicht, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten nicht vorstellbar gewesen war. Die Olympischen Spiele befanden sich in einem ungezügelten Wachstum, was das IOC mehr und mehr in einen gefährlichen Prozess der Selbstzerstörung geführt hatte. Weiterlesen

Golf und Olympia

1. Olympische Spiele als kulturelles Ereignis

Die modernen Olympischen Spiele fanden zum ersten Mal im April 1896 in Athen statt. Sie dauerten elf Tage und 295 Sportler aus 13 Nationen nahmen daran teil. Eine Teilnahme weiblicher Athleten war nicht erlaubt. In 10 Sportarten waren 42 Finalentscheidungen zu bewundern. 750 000 Zuschauer waren bei diesen ersten modernen Olympischen Spielen anwesend. Mittlerweile haben die Olympischen Sommerspiele bereits 28 Mal stattgefunden und wie selbstverständlich nehmen nun auch Frauen an den Spielen teil. Bei den letzten Spielen in Rio de Janeiro waren 11.238 Athletinnen und Athleten in 306 olympischen Entscheidungen am Start. Sie kamen aus 206 Nationalen Olympischen Komitees. 584 TV-Sender, 270 olympiaspezifische Plattformen und hunderte offizielle Internetauftritte von Rundfunkanstalten in Sozialen Medien berichteten von den Spielen. Es wurden mehr als 4 Mrd. Mal Posts des IOC abgerufen und 7 Mrd. Mal Videos von offiziellen Inhalten angesehen. Heute sind die Olympischen Spiele nach wie vor das außergewöhnlichste Sportereignis, das in der Welt des Sports stattfindet. Weiterlesen

Populismus im Anti-Doping-Kampf

Einstmals hat Fliegen noch Spaß gemacht. Vom Parkplatz bis zum Schalter der Airline waren es nur wenige Meter zu Fuß, das Einchecken wurde in wenigen Minuten erledigt und ohne Gepäck- und Körperkontrollen konnte man bequem sein Gate erreichen, um bei Langstreckenflügen selbst in der Economy-Class so viel Platz zu haben, dass man noch eine Schlafstellung einnehmen konnte. Heute ist hingegen nicht selten schon das Parken ein Problem. Wenn es schiefläuft, kann die Gepäck- und Körperkontrolle nahezu die Dauer von einer Stunde erreichen und fast alle Flüge sind überbucht. Die Handgepäck- und die Körperkontrolle sind längst zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Dank US-amerikanischer Forderungen sind diese Kontrollen immer schwieriger geworden und in mancher Hinsicht haben sie einen Grad an Absurdität erreicht, die nur noch Kopfschütteln zur Folge haben kann. Weiterlesen

Die Weltreligionen und der Olympische Sport

Bei den Olympischen Spielen begegnen sich nicht nur Athleten aus allen fünf Kontinenten, aus mehr als 200 Nationen und aus den unterschiedlichsten Gesellschaften, Kulturen und politischen Systemen. Die Olympischen Spiele sind auch eine Begegnung der Weltreligionen. Spielt die christliche Glaubenslehre schon bei der Begründung der modernen Olympischen Spiele durch Pierre de Coubertin mit ihrer ethischen Konzeption und ihren christlichen Werten eine wichtige Rolle und bilden zunächst christliche Athleten die dominante Mehrheit bei den modernen Olympischen Spielen, so sind heutzutage längst Athleten aus allen übrigen Weltreligionen Teilnehmer der Spiele und wurden dabei auch als erfolgreiche Olympiasieger mit den begehrten Medaillen geehrt. Weiterlesen

Citius, altius, fortius – wohin treibt der olympische Spitzensport?

Der moderne Hochleistungssport zeichnet sich durch eine schillernde Bedeutungsvielfalt aus. Ob Staat oder Wirtschaft, ob Kirchen oder Gewerkschaften, ob Kunst oder Musik, ob Massenmedien oder private Kommunikation, in allen Bereichen unserer Gesellschaft lässt sich ein mehr oder weniger intensiver Bezug zum Hochleistungssport beobachten. Im Olympiajahr 1996 rückte er ganz besonders ins Interesse der Öffentlichkeit. 1996 war kein normales Olympiajahr. Die Olympischen Spiele der Neuzeit feierten Jubiläum: 100 Jahre zuvor hatte Baron Pierre de Coubertin die Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen ins Leben gerufen. Solche Anlässe legen Nachdenklichkeit, aktuelle Analyse und Vorausschau nahe. Die modernen Olympischen Spiele sind nunmehr 122 Jahre alt, und es stellt sich die Frage: Wie lange werden sie noch leben? Weiterlesen

Der Sport ist besser als sein Ruf

Unser Alltag ist massenmedial ohne Wert. Nur wenn die Alltagsroutine durchbrochen wird, wenn unser Alltag gestört wird durch Unerwartetes, durch einen Unfall, einen Skandal, durch politische Konflikte, durch private oder öffentliche Kuriositäten – nur dann scheint das menschliche Zusammenleben resonanzfähig für die Massenmedien zu sein. Von den Kommunikationswissenschaften wurden diese Zusammenhänge längst aufgeklärt. In der Öffentlichkeit nehmen die Klagen über die einseitige Nachrichtenwelt kein Ende. Über Positives wird in den Medien nur selten berichtet. Vor allem sind es negative Vorgänge, die die Dokumentations- und Nachrichtenwelt der Medien prägen. Auf diese Weise wird ein übertrieben düsteres Bild der Gegenwart gezeichnet. Es darf nicht überraschen, dass angesichts einer derartigen medialen Dominanz und Einseitigkeit in den Köpfen vieler Menschen die Apokalypse unmittelbar bevorsteht. Weiterlesen

Zur Zukunft des IOC

Der moderne Olympismus hat ohne Zweifel eine abwechslungsreiche Geschichte aufzuweisen. Von Erfolgen und Misserfolgen, von politischer Inanspruchnahme, von gut und schlecht organisierten Spielen, von guten und fragwürdigen Entscheidungen, von Fair Play und Betrug, und nicht zuletzt von großartigen sportlichen Leistungen ist dabei zu berichten.Vor allem aber ist auch von der Gefahr der Selbstzerstörung zu reden. Boykotte waren es, die die Olympischen Spiele in Frage gestellt haben, denn 1980 lagen sie nahezu am Boden. Es gab kaum noch ausreichende Bewerberstätte und von einer erfolgreichen Vermarktung der Spiele konnte nicht die Rede sein. Weiterlesen

Die Olympische Bewegung und ihre Menschenrechtsverantwortung

Die Olympische Bewegung im Spiegel der Menschenrechte

Folgt man der Charta des Internationalen Olympischen Komitees, so ist der Olympismus eine Sicht des Lebens, die in ausgewogener Ganzheit körperliche, willensmäßige und geistige Fähigkeiten miteinander vereint. Indem er den Sport mit Kultur und Erziehung verbindet, ist der Olympismus darauf gerichtet, eine Lebensweise herbeizuführen, die auf die Freude am körperlichen Einsatz, auf den erzieherischen Wert des guten Beispiels und auf die Achtung fundamentaler und universell gültiger ethischer Prinzipien gegründet ist. Ziel des Olympismus ist es, den Sport überall in der Welt zugunsten einer harmonischen Entwicklung des Menschen dienstbar zu machen, um so der Schaffung einer friedliebenden Gesellschaft förderlich zu sein, die sich der Bewahrung der Menschenwürde verpflichtet fühlt. Weiterlesen

Moral und Ethik im Sportsommer 2018

Ein Gastbeirag von Ewald Walker

Der Sport reproduziert bekanntlich Realität und Widersprüche einer sich schnell wandelnden Gesellschaft. Diese Zerrissenheit zeigt sich in fortschreitender Globalisierung bei gleichzeitiger Rückbesinnung auf die Region, bei Leistung und Qualität gegen Konsum und Spaß. Auf den Sport übertragen bedeutet das Event und Erlebnis statt Leistung und Wettkampf mit Sieg oder Niederlage. Leistungs- und Spitzensport haben stark an Glaubwürdigkeit und Akzeptanz verloren.

Und dennoch hat dieser Sport ein spannendes Jahr erlebt. Handball-Europameisterschaft im Januar, Olympische Winterspiele in Pyeongchang. Im Sommer dann Fußball-WM in Russland, European Championships mit der Leichtathletik-EM in Berlin. Viele schöne und begeisternde Momente auch außerhalb des Olympiastadions auf der europäischen Meile rund um den Breitscheidplatz und der Gedächtniskirche. Weiterlesen

Ist der moderne Olympismus noch zeitgemäß?

Der moderne Olympismus, eine Lebensphilosophie, wie sie von Pierre de Coubertin gedacht und beschrieben wurde, steht heute mehr denn je auf dem Prüfstand. Hat sich diese Philosophie überlebt? Ist sie angesichts vom Dopingbetrug der Athleten und der Korruption der Funktionäre selbst außer Kraft gesetzt? Folgt man der Mehrheitsmeinung der Sportjournalisten, so scheint diese Frage beantwortet zu sein. Der Olympismus ist allenfalls eine Ideologie, er ist ein Feigenblatt und dient als Alibi. Er ist Teil einer olympischen Rhetorik, bei der die Verantwortlichen im IOC bemüht sind, die totale Kommerzialisierung der Olympischen Spiele zu verbrämen. Die Kritik am aktuellen Zustand der Olympischen Spiele scheint dabei immer gleichzeitig auch eine Kritik am modernen Olympismus und Coubertin’s Lebensphilosophie zu sein. Weiterlesen

Deutsche Berichterstattung über Olympismus, olympische Bewerbungen und das IOC

Die deutsche Medienlandschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend verändert. Nicht zuletzt ist davon auch die Sportberichterstattung abhängig gewesen. Mit der Einstellung ganzer Zeitungen mussten mehrere Sportredaktionen ihre Arbeit beenden. Viele Redaktionen mussten mit anderen fusionieren. Redaktionen auflagenstärkerer Tageszeitungen, die noch weiter bestehen konnten, wurden personell verkleinert und die Arbeitsbedingungen der dort arbeitenden Sportjournalisten wurden erschwert. Reisekostenetats wurden teilweise drastisch reduziert und der Anteil der Agenturberichterstattungen im täglichen Sportteil erhöhte sich ganz wesentlich. Eine Berichterstattung mittels eigenständiger Redakteure auf der Grundlage unabhängiger Recherchen ist in vieler Hinsicht ein Luxusgut geworden. Weiterlesen

Sport als Medium des politischen Protests

Dass die Politik den Sport für verschiedenste Zwecke benutzt ist längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden. In Diktaturen wird der Sport wie selbstverständlich für die autoritären Interessen der Mächtigen eingesetzt. In jungen Nationen ist es beliebt den Sport als Medium der nationalen Repräsentation zu nutzen. Zur Zeit des Kalten Krieges sollten ganze Gesellschaftssysteme in ihrer Leistungsfähigkeit mittels sportlicher Erfolge dargestellt werden und betrachtet man die Agenda westlicher Parlamente und Regierungen, so kann man erkennen, dass der Sport mittlerweile als multifunktionale Waffe für nahezu jedes gesellschaftliche Problem eingesetzt wird. Weniger selbstverständlich ist es, wenn der Sport selbst zu einem Vehikel politischer Interessen wird und Athleten sich des Mediums Hochleistungssport bedienen, um politische Verhältnisse und Entwicklungen in Frage zu stellen. Der Sport erweist sich dabei als eine geeignete öffentliche Bühne, die politisch und massenmedial zur Kenntnis genommen wird und auf der deshalb Botschaften in einer Reichweite artikuliert werden können, wie dies sonst selten der Fall ist. Weiterlesen

Olympische Spiele 1972 – eine wegweisende Reminiszenz

1896 fanden in Athen die ersten Olympischen Spiele der Moderne statt. Seit diesem Zeitpunkt wurden die Olympischen Sommerspiele 28 Mal ausgetragen und im August 2020 werden die 29sten Olympischen Spiele der Neuzeit in Tokyo stattfinden.

Sprechen wir von der Idee des Olympismus, so wie sie von Coubertin gedacht wurde, denken wir an die besonderen Merkmale, die Olympische Spiele auszeichnen sollen und sie damit von Weltmeisterschaften und anderen sportlichen Großereignissen unterscheiden und zu etwas Besonderem machen. Sommerspiele sind im Vergleich zu den Winterspielen von ganz besonderer Bedeutung. Die Sommerspiele haben im wahrsten Sinne des Wortes eine globale Reichweite. Über die 28 Sportarten der Sommerspiele wird eine olympische Sportkultur widergespiegelt, mit der sich die ganze Welt identifizieren kann. Weiterlesen

Olympische Spiele im Jahr 2026 in Sion – eine Vision

Wir schreiben das Jahr 2026. Eine Vision hat uns in dieses für den olympischen Sport äußerst interessante Jahr geführt und wir können mit kritischer Distanz auf vergangene Jahrzehnte und dabei auch auf das Jahr 2018 zurückblicken. Die XXIII. Olympischen Winterspiele fanden in diesem Jahr in Pyeongchang statt. Gastgeber war ein Nationales Olympisches Komitee, das auf eine zwar kurze aber doch sehr aktive Vergangenheit in der Olympischen Bewegung verweisen kann. Korea war einmal mehr ein würdiger Gastgeber, organisatorisch war bei den Spielen nur wenig zu beklagen, wenngleich in der Öffentlichkeit im Vorfeld Widerstände gegen das Land und das Ausmaß der Investitionen zu spüren waren. Doch Koreas Athletinnen und Athleten waren auf die Spiele bestens vorbereitet. Das Athletendorf genügte den Ansprüchen des IOC, aber auch die Infrastruktur der Gastgeberregion Pyeongchang konnte den internationalen Ansprüchen genügen. Weiterlesen

Pyeongchang 2018 – massenmediale Kehrtwenden

Es war wie immer und es war wie vor vier Jahren vor den Winterspielen in Sotschi und vor zehn Jahren vor den Olympischen Spielen von Peking. Wäre es nach der veröffentlichten Meinung der deutschen Presse und der öffentlich-rechtlichen Sender gegangen, so hätte es Olympische Winterspiele in Korea nie geben dürfen. Selten wurde in den vergangenen vier Jahren ein Gastgeberland eines sportlichen Großereignisses und damit auch dessen Bürgerinnen und Bürger so häufig beleidigt, wie dies im Falle von Korea der Fall war. Winterspiele in Asien im Allgemeinen und in Südkorea im Speziellen stellen die Traditionen des Wintersports in Frage. Die Berge Koreas sind nicht wintersporttauglich. Einen wirklichen Winter wird es in Pyeongchang nicht geben, der Wintersport findet in grüner Landschaft auf weißen Bändern statt. Die Bevölkerung Koreas kann die verschiedenen Wintersportarten nicht einmal unterscheiden, schon gar nicht kennen sie deren Regeln. Das Publikum ist nicht begeisterungsfähig, die Sportanlagen werden internationalen Ansprüchen nicht genügen. Weiterlesen

Falsche Medaillen-Prognosen und Verantwortung

Bei Olympischen Spielen ist es längst üblich geworden, dass Experten des Sports über den Ausgang der Spiele Prognosen wagen. Für Sotschi 2014 war dies auch der Fall. Die Verantwortlichen des DOSB hatten dabei für die deutsche Nationalmannschaft auf der Grundlage einer Expertise seiner hauptamtlichen „Abteilung Leistungssport“ die Prognose von 30+ gewagt. Das tatsächliche Resultat von 19 Medaillen ist mittlerweile allen bekannt und es stellt sich die Frage, wie es zu einer derart großen Differenz zwischen Prognose und Realität hat kommen können. Interessant ist dabei, dass in fünf weiteren Prognosen der Erfolg der deutschen Mannschaft weit weniger optimistisch eingeschätzt wurde. Das NOK von Kanada sagte 26, Associated Press 25, Infostrada 29, Sport Illustrated 30 und Sport-Express Russia 21 Medaillen voraus. Weiterlesen

Weiße Elefanten des Sports

Die Diskussion über die Ausrichtung zukünftiger Olympischer Spiele handelt nicht selten von der Gefahr der sogenannten „weißen Elefanten“. Demnach werden teure und pompöse Bauten zur Durchführung der olympischen Wettbewerbe erstellt, die sich meist unmittelbar nach Beendigung der Spiele als völlig unnütz erweisen, deren nachträgliche Nutzung nicht gesichert ist und die für den Steuerzahler erhebliche Folgekosten zurücklassen. Dass der Sport in den letzten Jahrzehnten weiße Elefanten zurückgelassen hat, kann von niemandem bestritten werden. Die Olympischen Spiele von Athen im Jahr 2004 sind in dieser Hinsicht ebenso ein Mahnmal wie die Spiele von Montreal und Sydney. Weiterlesen

Stadion ausverkauft – über echte und unechte Zuschauer

Echt oder unecht? Diese Frage stellt sich immer häufiger, wenn man bei einem Essen in einem Restaurant die Blumen als Tischdekoration betrachtet. Die Imitate werden immer perfekter, die Blumensträuße immer artenreicher und farbenfreudiger. Nur noch selten handelt es sich dabei um natürliche Blumen. Die Entscheidung gegen die Echtheit hat meist ökonomische Gründe. Weiterlesen

Sportschießen – ein verkannter olympischer Sport

Die Bundesliga ist für fast jede olympische Sportart ihr besonderes Aushängeschild. Die besten Mannschaften in einer Sportart treffen sich über mehrere Monate, meistens an den Wochenenden, zu Wettkämpfen, um den deutschen Mannschaftsmeister in ihrer Sportart zu ermitteln. Für die meisten Sportarten ist dabei die Fußball-Bundesliga der dominante Orientierungspunkt, dem man in Bezug auf die sportlichen Höchstleistungen durchaus Paroli bieten kann, sich ansonsten aber jeder weitere Vergleich von selbst verbietet. Angesichts der massenmedialen Dominanz einiger weniger Bundesligen – Handball, Basketball, Fußball, Eishockey, Volleyball – muss die große Mehrheit der olympischen Sportarten schon seit langem akzeptieren, dass sie nahezu unter Ausschluss der Bevölkerung ihre Bundesligawettbewerbe durchführen, dabei jedoch sportliche Werte pflegen, die mehr als beachtenswert sind. Die Athletinnen und Athleten erbringen in diesen Bundesligen außergewöhnliche sportliche Leistungen, ohne diese Leistungen in finanzielle Gewinne umzutauschen. Sie sind im wahrsten Sinne professionelle Amateure. Weiterlesen

Fair Play und Gerechtigkeit – das IOC stellt sich schützend vor seine wichtigsten Prinzipien

Nie zuvor in der Geschichte der Olympischen Bewegung hat sich ein Executive Board des IOC in einer Eindeutigkeit schützend vor seine wichtigsten Prinzipien, die Prinzipien des Fair Play und der Gerechtigkeit gestellt, wie dies bei dem Beschluss der Fall ist, das Russische Olympische Komitee (ROC) von den Olympischen Spielen in Pyeongchang auszuschließen. Nach der Publikation des McLaren-Berichts über die skandalösen russischen Dopingmanipulationen aus Anlass der Olympischen Spiele von Sotschi war es immer wieder zu effekthaschenden Forderungen einzelner Funktionäre gekommen, Russland von den Olympischen Spielen in Rio und von allen weiteren Spielen auszuschließen. Weiterlesen

Faszination Golf?

Besonderheiten der jüngsten olympischen Sportart

Martin Kaymer war begeistert. Nach einem jahrelangen Kampf war es endlich gelungen, Golf in die Familie der olympischen Sportarten zurückzubringen. Mit einem Turnier für Männer und Frauen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 ist der Golfsport in die Moderne des olympischen Hochleistungssports eingetreten. Martin Kaymer gehörte zu den vier Auserwählten, die Deutschland bei diesen Spielen repräsentieren durften. Am Ende hatte er den 15. Platz erreicht. Caroline Masson war die beste deutsche Dame auf dem 21. Platz. Mit dem Turnier von Rio ist Golf in gewissem Sinne zurückgekehrt in den Kreis der anerkannten Sportarten, wenngleich sich das Golfspiel nahezu in allen relevanten Belangen von jeder anderen Sportart ganz wesentlich unterscheidet. Als Leistungssport weist Golf Alleinstellungsmerkmale auf, wie sie bei keiner anderen olympischen Sportart anzutreffen sind. Für mich sind dabei zwölf Merkmale erwähnens- und beachtenswert, wenn wir die neue olympische Sportart Golf mit den übrigen Mitgliedern der olympischen Sportfamilie vergleichen wollen. Weiterlesen

Olympische Sommerspiele in Deutschland – Traum oder Albtraum?

Plakat zu den Olympischen Sommerspielen 1972 in München.

München 1972 – eine Vision wurde Realität – ich war gerade 28 Jahre alt geworden, war Assistent bei Ommo Grupe – einem engen Vertrauten von Willi Daume – und ich durfte am Internationalen Olympischen Wissenschaftskongress aus Anlass der Olympischen Spiele teilnehmen. München war für mich in diesen Tagen die schönste Stadt der Welt. Allein die Ocker- und Blautöne der olympischen Fahnen spiegelten ein weltoffenes neues Deutschland wieder, sie waren überall in der Stadt anzutreffen. Die ganze Stadt war zu einem Botschafter für etwas Neues geworden. Weiterlesen

IOC-Präsident Bach auf dem Prüfstand

Am 10.09.2013 wurde Thomas Bach als Nachfolger von Jacques Rogge zum neuen IOC-Präsidenten gewählt. Die 125. IOC Session von Buenos Aires war für ihn das wohl wichtigste Ereignis, das er über Jahrzehnte vor Augen hatte und mit großem strategischem Geschick und mit einer außergewöhnlichen Professionalität vorbereiten konnte. Thomas Bach wurde für acht Jahre gewählt. Auf die ersten vier Jahre seiner Amtszeit kann er nun zurückblicken. Die IOC Session von Lima, die am 15.09.2017 zu Ende ging, war hierzu geeigneter Anlass. Mit seiner Wahl zum IOC-Präsidenten hat Bach ein Amt übernommen, dessen Ausübung schon immer schwierig gewesen ist, das aber noch nie mit so vielen Problemen überlastet war, wie dies seit Buenos Aires der Fall ist. Von seinem Vorgänger musste er Probleme übernehmen, die sich bis heute als schwer lösbar erwiesen. Bach hat Altlasten abzuarbeiten, die er ohne Zweifel persönlich nicht zu verantworten hat, deren Beseitigung aber zwingend ist. Weiterlesen

IOC Reformen auf dem Prüfstand

Die Notwendigkeit ist nicht zu bestreiten – die Olympischen Spiele bedürfen einer grundlegenden Reform. Brasiliens staatliche Behörde für das olympische Erbe (AGLO) gab erst vor wenigen Tagen bekannt, dass das kalkulierte Budget bei der Vergabe der Olympischen Spiele nach Brasilien von 28,8 Billionen US-Dollar mit 43,3 Billionen US- Dollar um 40% überschritten wurde. Derartige Kalkulationsfehler sind gegenüber dem Steuerzahler unentschuldbar. Sie weisen darauf hin, dass die Planung und Durchführung von Olympischen Spielen einer ganz neuen Seriosität in Bezug auf Management und Finanzierung bedarf. Weiterlesen

Notwendige Kritik oder fragwürdige Skandalisierung?

Was ist los mit der deutschen Berichterstattung über Sportereignisse? Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 in Peking konnte eine Berichterstattung beobachtet werden, deren Chinabild zwischen exotischer Begeisterung und vereinfachender Dämonisierung schwankte. Es mangelte an Differenzierung und solider Recherche. Weiterlesen

Olympische Spiele am Scheideweg

Rio de Janeiro im August 2016: Einmal mehr präsentiert sich mit Rio eine der schönsten Städte der Welt. Carioca nennen sich die Einheimischen und sie bieten ihren olympischen Gästen bei meist gutem Wetter drei interessante Wochen. Die Strände an der Copacabana, in Ipanema oder in Barra stehen für Lebensfreude und eine einmalige Sport- und Fitnesskultur. Weiterlesen

Zum Stellenwert der Olympischen Spiele – Fake News und empirische Fakten

Die ideelle Krise, in der sich die olympische Bewegung schon seit längerer Zeit befindet ist ganz offensichtlich. Sie hängt auf das Engste mit der Kommerzialisierung zusammen, die den internationalen Hochleistungssport in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts erfasste und die bis heute anhält. Ein Steigerungsimperativ, der für sportliche Leistungen angebracht sein kann, der jedoch gleichzeitig der obersten Maxime des Fair Play untergeordnet ist, kann sich zurecht auch heute noch auf die Ideen von Pierre de Coubertin berufen. Weiterlesen

Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro – ein außergewöhnliches Alarmsignal

Am 05. August werden in Rio de Janeiro die 31. Olympischen Sommerspiele eröffnet. Für Brasilien und Lateinamerika ist dies ein historisches Ereignis. Für Deutschland scheinen diese Spiele auf den ersten Blick betrachtet eher Routine zu sein. In der Presse werden, wie in Deutschland üblich, das IOC und die Ausrichter der Spiele mit Skepsis begleitet, Sicherheitsrisiken werden beklagt und die Vergabe der Spiele an ein Land wie Brasilien wird in Frage gestellt. Weiterlesen

Winterspiele in Peking 2022

Die Spiele im Jahr 2022 in der Sommerolympiastadt Peking werden sich von den Sommerspielen 2008 ganz wesentlich unterscheiden. Waren die Chinesen im Vorfeld der Spiele 2008 noch eher ängstlich und unsicher, ging es bei diesen Spielen vor allem darum zu zeigen, dass man in der Lage ist ein derart großes Sportereignis zu organisieren und zu verantworten, werden die Spiele im Jahr 2022 vor allem durch eine außergewöhnliche kapitalistische Durchdringung gekennzeichnet sein. Weiterlesen

China auf dem Sprung nach Rio 2016

Die Erfolge bei den Schwimmweltmeisterschaften von Kazan, die Gastgeberrolle Chinas bei der Durchführung der erfolgreichen Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Peking 2015 und nicht zuletzt die Erfolge der chinesischen Athleten bei dieser Heimweltmeisterschaft lassen die Sportführung Chinas äußerst zuversichtlich auf das olympische Jahr 2016 blicken. Weiterlesen

Olympische Winterspiele in China – eine schwierige Herausforderung

Als Peking vor zwei Jahren nahezu im Alleingang den Zuschlag zur Durchführung der Olympischen Winterspiele im Jahr 2022 erhalten hat, wurde dies von der sportlichen Weltöffentlichkeit lediglich zur Kenntnis genommen. Sportliche Großereignisse in China sind längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden und wo immer China sich um ein wichtiges Ereignis beworben hat, war es sich seiner Sache sicher. Weiterlesen