Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 der Männer in Katar ist Geschichte. In Deutschland sind die Wunden geleckt, der sportliche Misserfolg hat ein personelles Opfer gefordert und Arbeitsgruppen zur Erarbeitung von Konzepten, Lösungsstrategien und personeller Neu-Organisation sind im Deutschen Fußball-Bund (DFB) gebildet. Also alles „auf gutem Wege“, damit die Fußball-Nationalmannschaft der Männer bei der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land erfolgreicher abschneidet als bei der Weltmeisterschaft in Katar? Während die Frauen-Nationalmannschaft als frisch gekürter Vize-Europameister in der FIFA-Weltrangliste einen hervorragenden 2. Rang belegt, ist die Männer-National-Elf nach dem Katar-Desaster auf Rang 14 abgerutscht. Hat der deutsche Männer-Fußball überhaupt noch das Potential, um mit den besten Nationalmannschaften der Welt mitzuhalten? (mehr …) Karl-Friedrich Wessel Wenn zu einer Sternfahrt bzw. zu einem Sternlauf für den Frieden aufgerufen wird, wenn sich dieser Aufruf an Sportorganisationen und die Kirchen wendet, gemeinsam für den Frieden aktiv zu werden – nicht nur hinsichtlich des Krieges zwischen Russland und der Ukraine –, dann ist es erforderlich, sich zu beteiligen, wenn der Lauf auch in etwas anderer Form – mit dem Stift übers Papier – stattfindet. Den Sport in den Mittelpunkt zu stellen, macht viel Sinn und fordert die Sportler und die Sportwissenschaftler in besonderer Weise heraus. Sport ist nun einmal öffentlichkeitswirksam wie kaum ein anderes gesellschaftliches System. Entsprechend groß ist auch die Verantwortlichkeit für jedermann, der zu diesem System gehört. Der Sport, damit meine ich das ganze stark verzweigte System, lebt vom Frieden, es ist vom Krieg in besonderer Weise bedroht. Das bedeutet sehr viel, denn der Sport ist für die Existenz der Gesellschaft, für die Entwicklung aller Individuen in ihrer gesamten Ontogenese, von der Konzeption bis zum Tode, existentiell wichtig. (mehr …) Von Andreas Müller Der als freier Journalist arbeitende Andreas Müller hat sich schon seit längerer Zeit mit Fragen zur Entwicklung des eigenen Berufsstandes auseinandergesetzt. Dabei sind auch die folgenden drei Kommentare zur Entwicklung des „Fernsehsports“ entstanden. Ihr Erst-Abdruck erfolgte in der „Jungen Welt“. Die in diesen Kommentaren vorgetragene Kritik erscheint mir diskussionswürdig zu sein und sie soll deshalb den Lesern von „sport-nachgedacht.de“ nicht vorenthalten werden.H.D. Am 6.12.1975 feierte der Deutsche Sportbund sein 25-jähriges Jubiläum in der Frankfurter Paulskirche. Aus diesem Anlass sprach der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt in seiner Laudatio, die der subsidiären Partnerschaft zwischen Staat und Sport gewidmet war, über die wichtigsten Herausforderungen des Sports und einer verantwortungsvollen Sportpolitik, wie sie sich in den achtziger Jahren gestellt hatten. Meines Erachtens sind seine Ausführungen auch heute noch von höchster Relevanz und sie sollen deshalb im Sinne eines sporthistorischen Dokuments als Gastbeitrag für „sport-nachgedacht.de“ aktualisiert werden. Es ist beabsichtigt, auch weitere nach wie vor wichtige sporthistorische Dokumente in dieser Form erneut zu veröffentlichen. H.D. Helmut Schmidt (mehr …) Albrecht Hummel Im Jahre drei der Coronapandemie, auf dem Höhepunkt der vierten Welle, kurz nach der Neuwahl des Präsidiums des DOSB und vor der Wahl des neuen Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland am 08.12.2021 liefern unterschiedliche Nachrichten ein zerrissenes Bild vom angeblich vereinten „Sport-Deutschland“ und seiner großen „Sportfamilie“. Auf die emphatischen Überhöhungen im unglaubwürdigen Gerede von den Sportfamilien in Sportdeutschland wies der Vorsitzende der Ethik-Kommission des DOSB bereits zu Beginn der Weimarer Mitgliederversammlung zu Recht hin. (mehr …) Für die Beurteilung aktueller Entwicklungen des Sports und für die notwendigen Entscheidungen über dessen Zukunft können historische Befunde eine wichtige Hilfe sein. Deshalb ist „sport- nachgedacht.de“ immer wieder bemüht, relevante sporthistorische Dokumente zu publizieren. Am 16. Juni 1972 erschien im ZEITmagazin der nachfolgende Beitrag von Willy Weyer, dem wortgewaltigen und streitfähigen damaligen DSB- Präsidenten und Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Manche seiner Gedanken sind heute aktueller denn je. (mehr …) Die Olympischen Sommerspiele 1972, die damals in München stattgefunden haben, sind aus Anlass ihres 50-jährigen Jubiläums, Thema zahlloser massenmedialer Rückblicke. Diese Spiele waren ohne Zweifel ein außergewöhnliches olympisches Ereignis, das in seiner Ästhetik und interkulturellen Qualität wohl bis heute nicht mehr übertroffen wurde. Gleichzeitig ist es jedoch auch das Ereignis, auf das wir alle mit Schrecken zurückblicken müssen. Die Ermordung von elf israelischen Athleten und Trainern durch Terroristen und der Tod eines deutschen Polizisten haben gezeigt, wie verletzlich der Olympismus sein kann. Seitdem sind politische Konflikte und Krisen immer auch Krisen des Olympismus. H. D. In „sport-nachgedacht.de“ war bereits in den vergangenen fünf Jahren die Aufarbeitung der Entwicklung des deutschen Sports insbesondere in mehreren Gastbeiträgen ein wichtiges Thema. Ein etwas genauerer Blick wurde dabei auch auf das Problem der so genannten „Dopingopfer“ geworfen, dem nach der Wiedervereinigung die verschiedenen Bundesregierungen mit einem eigenen Gesetz gerecht werden wollten. Besonders kompetent haben sich mit der Frage nach den Dopingopfern der ehemaligen DDR Werner Franke, Gerhard Treutlein, Rüdiger Nickel vor allem auch Henner Misersky auseinandergesetzt. Ein bemerkenswertes Interview, das er dem „Nordkurier“ in diesen Tagen gegeben hat, macht einmal mehr deutlich, wie dringend notwendig eine sachgerechte und faire Aufarbeitung der Entwicklung des Sports in den beiden deutschen Staaten wäre. Von einem Ende der Aufarbeitung darf deshalb noch lange nicht gesprochen werden. Der besondere Auftrag, der gegenüber kompetenten Historikern besteht, stellt sich deshalb nach wie vor. Nachfolgend das Interview, das Henner Misersky dem Nordkurier gegeben hat. In diesen Tagen zeigte mir ein Mitglied meiner Montagsturner vom TSV Marquartstein eine besondere Urkunde. Peter W. ist in diesen Tagen 95 Jahre alt geworden. Er fährt noch regelmäßig Alpin-Ski in den Chiemgauer Alpen und fehlt nur ganz selten, wenn wir uns montagabends zu einer Turnstunde treffen, bei der wir uns mit leichten Lauf – und Gehübungen aufwärmen, um uns dann mit einer für unsere Altersgruppe angepassten Bodengymnastik zu bemühen, unsere „alten Knochen und Gelenke“ beweglich zu halten. Peters Urkunde dokumentiert eine außergewöhnliche sportliche Leistung. Er hat bereits dreißigmal das „Deutsche Sportabzeichen in Gold“ erworben. Er ist somit ohne Zweifel ein außergewöhnliches Vorbild für eine gesunde und sportliche Lebensführung. H.D. (mehr …) Helmar Gröbel hat den Trainerschein aus zwei Systemen und bedauert den Niedergang des deutschen Eisschnelllaufs. Dabei gibt es genügend Hallen. Eisschnelllaufen war für Deutsche ein olympischer Medaillen-Garant. Helmar Gröbel erlebte diese Zeit als Verbands- und Bundestrainer in der DDR sowie im vereinten Land. Von Podestplätzen waren Athleten der deutschen Eisschnelllauf- und Shortrack-Gemeinschaft bei den Winterspielen in Peking weit entfernt. Im Interview mit der Sächsischen Zeitung erzählt der 70-Jährige, der Trainerdiplome im Ost- und West-System erwarb, wie es dazu kommen konnte, was ihn nach der Wende wunderte und warum ein DDR-Rennanzug auf den Kili soll. (mehr …) Ommo Grupe Schiller – ein bekennender „Olympier“? 2005 war das Jahr der Erinnerung an den 200. Todestag Friedrich von Schillers. Bücher erschienen dazu, es gab kaum eine Zeitschrift oder Zeitung, die sich nicht mit diesem Ereignis beschäftigte, kein Fernsehsender, der nicht darauf einging. Von Vielen war dabei die Rede, oft auch von seiner Griechenbegeisterung, die er mit Hölderlin teilte, nur nicht davon, dass es Gründe gibt, Schiller in gewissem Sinne einen „Olympier“ zu nennen, der die antiken Olympischen Spiele in seine Liebe zur klassischen griechischen Kultur einschloss. (mehr …) Friedrich Torberg, Willi Daume, Walter Jens Er war ein Kind aus Favoriten Er spielte Fußball, und er wusste Er spielte Fußball wie kein Zweiter „Ich bin da inzwischen abgehärtet““ Ein Gastbeitrag von Jörn Meyer Liebe politisch Verantwortlichen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen Zustand des völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens, und nicht nur als das Freisein von Krankheit. Bekanntlich besitzt Sport einen hohen gesundheitlichen Wert. Laufen, Radfahren, Schwimmen und andere körperliche Aktivitäten wirken sich positiv auf den Organismus und die Psyche aus. Sport senkt das Risiko von Krebs- und Herzkreislauferkrankungen, stärkt das Immunsystem und besitzt eine antidepressive Wirkung. (mehr …) Andreas Müller im Gespräch mit Volker Kluge Sein Schlüsselerlebnis war der englische Roman »Tom Brown’s School Day« von Thomas Hughes, der 1875 in französischer Sprache erschien. Er handelt von einem Direktor namens Thomas Arnold, der Sport und Gemeinschaftsspiele in der Erziehung junger Männer zu »christlichen Gentlemen« in sein Konzept einbezog. Zwischen 1883 und 1886 reiste Coubertin mehrfach nach England, wo er dann die Praxis kennenlernte. Danach publizierte er seine Studienerkenntnisse mit der Absicht, das französische Erziehungssystem nach angelsächsischem Vorbild umzubauen. Seine Ideen stießen auf Widerhall. Vorerst wurde ein Komitee mit Coubertin als Sekretär gegründet, von dem diese Ziele propagiert werden sollten. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Rainer Hipp Die Deutsche Presse- Agentur (dpa) hat mit der Vorsitzenden des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag (SPD), ein Interview zu der Amtszeit von Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) geführt. Dieses Interview wurde am 9. März in zahlreichen deutschen Printmedien veröffentlicht. Der Schreiber dieser Zeilen hat die Ausführungen von Dagmar Freitag mit großer Aufmerksamkeit gelesen. Die Mischung aus Verwunderung und Irritation hat bei ihm Fragen aufgeworfen, die er der Bundestagsabgeordneten öffentlich stellen möchte. Zum besseren Verständnis werden seine Fragen auf die jeweiligen Aussagen im Interview der Sportausschuss-Vorsitzenden ausgerichtet. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Ewald Walker Berlin im Sommer 1936: eine Mordserie im Olympischen Dorf in Elstal droht Risse in die Fassade der Nazi-Spiele zu bringen – Ein Roman „Einige von uns sind nach Berlin gefahren im falschen Glauben, an einer Sportveranstaltung teilzunehmen; stattdessen wurden wir zu einem Stück politischer Propaganda benutzt“. Ernüchterung beim britischen Olympiasieger Godfrey Brown nach den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Die Internationalität, die völkerverbindende Idee, die mediale Wirkung sind die Werte, die den Olympischen Spielen ihre große Anziehungskraft verleihen. Die Spiele in politischen Diktaturen, mit Boykotten und Attentaten aber auch Dopingskandalen sind die Schattenseiten. München 1972, Montreal 1976, Moskau 1980, Los Angeles 1984, Seoul 1988 sind olympische Kehrseiten. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Wolfgang Buss Schon Ludwig Mester, ein Hermann Nohl Schüler, hat in seiner 1931 erschienenen Göttinger Dissertation „Die Körpererziehung an den Universitäten“ (Mester 1931) deutlich gemacht, dass Formen einer zeitgenössischen Bewegungskultur – ob sie nun als „Ritterliche Exerzitien“, „Turnen“, “Körperliche Erziehung“, „Leibesübungen“, „Körperkultur“ oder „Sport“ denominiert waren – beginnend nach der Reformation, spätestens aber seit der Zeit der Aufklärung stets ein Teil des sozialen Lebens an den deutschen Hochschulen waren. Dabei war ihre dortige Existenz nie ganz unumstritten und ihre Förderung durch die Hochschulen sowie die staatlichen Behörden zu unterschiedlichen Zeiten seit dem 17. Jahrhundert auch dementsprechend sehr schwankend – ganz abgesehen von dem schwierigen Prozess der Anerkennung als akademisches Forschungs- und Ausbildungsfach. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Manfred Muckenhaupt Vorbemerkung Die Studie, von der im folgenden Beitrag die Rede ist, wurde von Prof. Dr. Manfred Muckenhaupt und seinem Forschungsteam bereits vor zehn Jahren durchgeführt. Der Wissensaustausch im deutschen Hochleistungssport hatte sich dabei vor allem auch im Vergleich mit anderen Ländern als besonders verbesserungswürdig herausgestellt. Die Studie mündete in zahlreichen Verbesserungsvorschlägen. Betrachten wir etwas mehr als zehn Jahre danach die Situation der Wissenskommunikation im deutschen Hochleistungssport, so müssen wir erkennen, dass sich nur wenig verändert hat und die Forderungen von damals die Forderungen von heute sein müssen. Die Lektüre des Beitrags kann deshalb allen Verantwortlichen, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich im System des Hochleistungssports tätig, dringend empfohlen werden. Helmut Digel Verschläft der deutsche Hochleistungssport den Anschluss an das internationale Wissensmanagement? Diese Frage provozieren die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Wissensmanagement im Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungssport“. Das Projekt ist Teil einer Reihe von Forschungsvorhaben zur Umsetzung des langfristigen strategischen Forschungsprogramms für das Wissenschaftliche Verbundsystem (Forschungsprogramm WVL) und wurde von 2009 bis 2011 durchgeführt. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke Zukunftsforschung nach Corona hat Konjunktur, Szenarien reichen von neuen Lebensperspektiven bis zu wirtschaftlichen Abbrüchen. Sport taucht kaum auf. Die Einschränkungen der Pandemie hat die Sportwelt komplett getroffen: Großveranstaltungen, Profisport, Vereins- und Schulsport, Bewegungskindergärten, Fitnessstudios, individuelles Sporttreiben. Formen und Strukturen des Sports sind stillgelegt. Olympia, das größte Fest der Welt, wird dieses Jahr nicht gefeiert. Noch nie seit Beginn der bürgerlichen Sportbewegung vor 200 Jahren ist die gesellschaftlich organisierte sportliche Aktivität derart komplett unterbrochen worden – das trotz zweier Weltkriege und tiefgreifender politischer, technologischer und gesellschaftlicher Umbrüche. Wert und Weiterentwicklung des Sports sind neu zu bestimmen. (mehr …) Das Essay „IOC Präsident Dr. Bach-Buhmann der Nation“ ist auf großes Interesse gestoßen und hat viele Rückmeldungen hervorgerufen. Beachtenswert waren dabei unter anderem der nachfolgende Beitrag von Rainer Hipp, ehemals Geschäftsführer des Landesportverbandes Baden-Württemberg. Wir glauben, dass sein Gastbeitrag für die Leser unseres Magazins „sport-nachgedacht.de“ von Interesse sein kann. Die Redaktion Ein Gastbeitrag von Rainer Hipp Wenn sich alle für oder gegen einen verschwören, regt sich bei dem Schreiber der nachfolgenden Zeilen Widerspruch. Genetisch bedingt oder durch Sozialisation, bisher nicht nachweisbar. So bei Thomas Bach, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).In deutschen Medien, von deutschen aktiven und ehemaligen Athleten und Funktionären wurde und wird Bach während und nach der Entscheidungsphase über die Olympischen Spiele 2020 in Tokio aufs Heftigste angegriffen, ja beschimpft. Eine der stärksten Anklagen kam vom Ehrenpräsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und Leitenden Oberstaatsanwalt Clemens Prokop aus Regensburg. Aber dazu später mehr. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider Vor allem der Sport der Jugendlichen besticht durch seine Vielfalt. Diese bunte jugendliche Sportkultur in ihrer Entwicklung während der letzten drei Jahrzehnte darzustellen, ist das Ziel des vorliegenden Beitrags. Dabei sollen zunächst die zentralen Ergebnisse der deutschsprachigen Jugendsportforschung zu den drei Säulen des Jugendsports – dem vereinsorganisierten Sport in seiner breiten- und leistungssportlichen Ausprägung, dem informell betriebenen Sport und dem kommerziellen Sportangebot – vorgestellt werden, bevor Überlegungen zur möglichen zukünftigen Entwicklungsrichtung des Jugendsports den Beitrag abschließen. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Ewald Walker Man spricht nicht drüber, höchstens hinter vorgehaltener Hand. Magersucht im Leistungssport ist ein Tabuthema. Doch längst hat es auf den Laufbahnen, Turnmatten, Eisflächen oder Ski-Schanzen Einzug gehalten. Das Thema ist im Sport präsenter als gedacht und gerade auch hinter prominenten Sportlern verstecken sich Probleme und Einzelschicksale im Kampf um Köpergewicht und Leistung mit teilweise fatalen Folgen. Ihre Körper sind dünn, die Arme gertenschlank, „sie haben keinen Busen mehr“, hat die 63fache Deutsche Meisterin Brigitte Kraus (Köln) im Vergleich mit früher feststellt, „wir waren auch schlank, aber anders.“ Doch nicht automatisch heißt dünner Körperbau auch, dass eine Athletin magersüchtig ist, entscheidend ist das Essverhalten, wie die Sportmedizinerin Christine Kopp (Tübingen) betont, „Spekulationen sind also fehl am Platz“. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. em. Dr. Albrecht Hummel Die einem antiken Poeten zugeschriebene Formulierung, „er konnte weder lesen noch schwimmen“ war zu jener Zeit die metaphorische Umschreibung für einen in jeglicher Hinsicht ungebildeten Menschen oder einen emanzipierten Bildungsverweigerer. Große Wertschätzung des Schwimmen-Könnens findet sich noch im berühmten mittelalterlichen „Ritterspiegel“ des Johannes Rothe (ca. 1410), wo es darum geht, dass der angehende Ritter schwimmen und tauchen „und sich vom Bauch auf den Rücken wenden und krümmen kann“. In den berühmten „Sieben freien Künsten“, den „septem artes liberalis“ findet das Schwimmen dann schon keine Erwähnung mehr, wie auch in vielen späteren neuhumanistischen Kanonisierungen von Bildung. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Frank Kowalski „Ich gestehe: Meine längst erkaltete Liebe zur Leichtathletik ist neu entflammt.“ So stand es – fettgedruckt – in der BILD-Zeitung. Und so wie dem leitenden Sportredakteur Walter Straten ist es vielen gegangen. Zu Recht wird Berlin 2018 als „Mustermesse“ (Michael Gernandt, der langjährige SZ-Sportchef) für Sportevents der Zukunft gesehen – und verdientermaßen werden diese Titelkämpfe mit Auszeichnungen gewürdigt, wie dem Preis für Fairness und Olympische Werte der Deutschen Olympischen Gesellschaft, die dies wie folgend begründete: „Diese EM erreichte durch viele Dinge eine ganz besondere Ausstrahlung. Dahinter stand ein hochengagiertes Team, das in jeder Phase die Athleten/innen in den Mittelpunkt ihres Handelns stellte.“ (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. em. Dr. Albrecht Hummel Einführung Ein Gastbeitrag von Rainer Hipp Die Novellierung des Arbeitszeitgesetzes sollte die Sportorganisationen nicht nur aufhorchen lassen sondern in Schrecken versetzen. Aber weder von der Dachorganisation Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) noch von den Mitgliedsorganisationen vernimmt man einen Ton zu diesem existenziellen Thema. Die Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Nicole Hoffmeister-Kraut, beispielsweise ist gerade auf Werbetour für flexiblere Arbeitszeiten. Ihre Vorschläge für ein neues Arbeitszeitgesetz im Bund zielen auf eine tägliche Höchstarbeitszeit von maximal zwölf Stunden pro Tag (netto ohne Pausen). Bislang sind es zehn Stunden. Mancherorts in Deutschland ist der klassische Achtstundentag, montags bis freitags, schon zum Auslaufmodell geworden. Obwohl die sogenannte Digitalisierung der Arbeit erst ihren Anfang nimmt, sind immer mehr Menschen abends und am Wochenende beruflich aktiv. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Rainer Hipp Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein zurückgetretener Präsident Reinhard Grindel werden in den Medien derzeit hart kritisiert und mit Häme überschüttet. Bei aufmerksamer Beobachtung der elektronischen- und Printmedien fällt auf, die journalistische Solidarität bröckelt. Denn Reinhard Grindel und sein Vorgänger Wolfgang Niersbach kommen aus demselben Genre: dem Journalismus. Das führt zu der Erkenntnis- jetzt kommt ein Pauschalurteil – Journalisten können ein solches Amt nicht ausüben. Das ist nicht verwunderlich. Die Berufsbezeichnung Journalist ist in Deutschland rechtlich nicht geschützt. Es bedarf also keinerlei Qualifikation, sich Journalist zu nennen. Das gilt auch für Wahlämter im politischen wie ehrenamtlichen Bereich. Gewählt werden kann jeder, der kandidiert, unabhängig von seiner Ausbildung oder Tätigkeit. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Jonas Bischoff 1. Einführende Bemerkungen Olympia 2060. Die deutsche Delegation kehrt mit nur einer Goldmedaille – in der Disziplin E-Sports – in die Heimat zurück. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gerät in Erklärungsnot, wirkt ratlos und beklagt den Nachwuchsmangel im deutschen Leistungssport: „Uns fehlen einfach die jungen Leute!“. Der Aufschrei in der deutschen Bevölkerung bleibt verhalten. Die Menschen unterhalten sich lieber über das neue, bahnbrechende Gesundheitsprogramm Uber-Sports des Fitnessstudio-Giganten Google-Health, das einem die Instant-Buchung eines Personal-Trainers für zu Hause per Smartphone-App ermöglicht – mit Fast-Delivery-Garantie. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Rüdiger Nickel. Unsere Gesellschaft, unser Sport lebt vom Ehrenamt. Ehrenamt ist Vorbild. Zeig mir, wie Dein Ehrenamt ausgebildet ist, und ich sage Dir, wie sozial, wie humanitär Deine Gesellschaft ist. Der Sport ist dabei wichtiges Betätigungsfeld für Ehrenamtlichkeit, ohne sie ist der Sport nicht denkbar. Ehrenamtlichkeit hat Vorbildcharakter. Ehrenamt ist zu hegen und pflegen. Ehrenamt ist auch zu würdigen. Ehrenamtler werden auch oft als die „Helden im Verborgenen“ bezeichnet. Und das zu recht. Sie sind die Klammer, der Kitt gesellschaftlichen, sozialen, aber auch sportlichen Engagements. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Prof. em. Dr. Albrecht Hummel Vorbemerkungen Nachtrag Die folgenden Ausführungen hat uns in diesen Tagen Rüdiger Nickel mit der Bitte übermittelt, sie seinen drei Gastbeiträgen (Doping-Opfer-Hilfe ; Das Täter-Opfer-Syndrom; Himmel und Hölle) noch hinzuzufügen. Angesichts der Aktualität des Themas, der öffentlichen Diskussionen über diese Thematik und angesichts der Brisanz seiner Ausführungen kommen wir dieser Bitte gerne nach. Ein Gastbeitrag von Rüdiger Nickel Staatlich anerkanntes Dopingopfer: Ein neuer Status, ein neuer Titel? Aufmerksam habe ich in der Auseinandersetzung um die Unterscheidung zwischen Dopingtätern und Dopingopfern den Begriff des „staatlich anerkannten Dopingopfers“ ausfindig gemacht. So wirbt der Dopingopfer-Hilfe Verein mit seiner bisherigen Vorsitzenden Prof. Ines Geipel mit ihrer staatlichen Anerkennung als Dopingopfer. (mehr …) Wie ist es, Großvater zu sein, wenn man als Vater immer zu wenig Zeit für seine Kinder hatte? Unser Autor, 79, holt mit den Enkeln viel nach. Ein Gastbeitrag von Michael Gernandt Einer dieser wunderbaren Tage im Herbst. Gleißendes Licht aus tiefstehender, immer noch behaglich milder Sonne; erwartungsfroh gestimmte Menschen am Rand des Hockey-Spielfelds. Ein Tag demnach, von dem die angenehmen Momente haften bleiben würden — wenn da nicht der Vorfall mit 14-jährigen Paula gewesen wäre. (mehr …) Ein Gastbeitrag von Rüdiger Nickel Es geht um Geld, um richtig viel Geld aus der Sicht eines Normalsterblichen, eines normalen Steuerzahlers: Um mehr als 6 Millionen €, wenn man dem Bericht der Bundesregierung zum Dopingopfer-Hilfegesetz (DOHG) folgt. Gelder, die anerkannten Dopingopfern als zusätzliche Entschädigung für erlittene erhebliche körperliche Beeinträchtigungen seit Inkrafttreten des DOHG als einmalige Zahlung gewährt worden sind. Genau waren es bis zum 10. September 2018 6.226.500 € (nämlich für 593 von 806 gestellten und bewilligten Anträgen à 10.500 €nach dem DOHG). Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 73,8 % der gestellten Anträge positiv beschieden, nur 4,5 % abgelehnt. Die restlichen befinden sich noch in Bearbeitung (vgl. Antwort der Bundesregierung vom 24.09.2018 – Drucksache 19/4491). (mehr …) Ein Gastbeitrag von Rüdiger Nickel Das Trauerspiel um die Ernennung des höchsten us-amerikanischen Richters, Brett Kavanaugh, rückt ein allseits bekanntes Phänomen wieder ins Bewusstsein. Das Phänomen des Täter-Opfer-Wechselspiels, das Spiel zwischen „good guy“, dem Opfer, und „bad guy“ (in diesem Falle „bad girls“), dem Bösen, dem Täter. Es ist jedoch nicht das bekannte Aufeinanderprallen diametraler Darstellungen – „er hat versucht, mich zu vergewaltigen“ und „ich doch nicht!“ Das ist normal. Immer wieder gibt es diejenigen, die Vorwürfe erheben, seien es Vorwürfe sexueller Gewalt oder des Missbrauchs Schutzbefohlener, und diejenigen, die diese Vorwürfe vehement bestreiten. Energisches Bestreiten ist tätertypisches Verhalten und das Recht eines jeden Beschuldigten. Aber Jemanden zu Unrecht zu beschuldigen, kommt leider oft genug auch vor, und ist genauso zu verurteilen wie der Missbrauch anderer, sei es körperlich, sei es sexuell, sei es psychisch. Wer bei diesem Wechselspiel der Gute, wer der Böse ist, lässt sich, wenn überhaupt, immer nur feststellen wenn die Vorwürfe abschließend aufgeklärt sind, zumal grundsätzlich bis zum Täternachweis die Unschuldsvermutung gilt. (mehr …) Der Sport reproduziert bekanntlich Realität und Widersprüche einer sich schnell wandelnden Gesellschaft. Diese Zerrissenheit zeigt sich in fortschreitender Globalisierung bei gleichzeitiger Rückbesinnung auf die Region, bei Leistung und Qualität gegen Konsum und Spaß. Auf den Sport übertragen bedeutet das Event und Erlebnis statt Leistung und Wettkampf mit Sieg oder Niederlage. Leistungs- und Spitzensport haben stark an Glaubwürdigkeit und Akzeptanz verloren. Und dennoch hat dieser Sport ein spannendes Jahr erlebt. Handball-Europameisterschaft im Januar, Olympische Winterspiele in Pyeongchang. Im Sommer dann Fußball-WM in Russland, European Championships mit der Leichtathletik-EM in Berlin. Viele schöne und begeisternde Momente auch außerhalb des Olympiastadions auf der europäischen Meile rund um den Breitscheidplatz und der Gedächtniskirche. (mehr …) Ein Gastbeirag von Rüdiger Nickel Christian Schenk war schon immer ein außergewöhnlicher Athlet: Seine Zehnkämpfe spiegelten eine Leichtigkeit wider, die alle Experten und Sportfans faszinierte und ihn schließlich zum Olympiasieg 1988 in Seoul brachte. Auch eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 1990 und eine Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 1991 sowie bereits der 2. Platz bei den Junioren-Europameisterschaften 1983 gehörten zu seinen großartigen Erfolgen. 1995 wurde er mit dem höchsten deutschen Athletenpreis ausgezeichnet, dem Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis, der jedes Jahr nur einem Athleten verliehen wird, der sich durch außergewöhnliche sportliche Leistungen, aber auch durch Haltung und vorbildliches Handeln in besonderem Maße auszeichnet. Damit ist er in der Geschichte der Preisträger dieses seit 1950 vergebenen ewigen Wanderpokals – nach Horst Beyer (1972) und Guido Kratschmer (1981) – erst der dritte Zehnkämpfer, der diese Trophäe erhielt. Ein Preis, der beispielsweise dem Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf (1964), herausragender Athlet und Vorbild bis heute, verwehrt geblieben ist. (mehr …) Ein Gastbeirag von Theo Rous Dr. Otto Peltzer (1900-1970), vielfacher Deutscher Meister, Olympiateilnehmer 1928 und 1932, Weltrekordler über 800 und 1500 m, KZ-Häftling „Alles ist wieder so nahe als sei es erst vor zwei oder drei Jahren gewesen. Vier Läufer sammelten sich am Start: Paavo Nurmi, der auf dieser 1500-m-Strecke Olympiasieger und der amtierende Weltrekordler war. Edwin Wide, der Schullehrer aus Schweden, der dessen und der anderen Finnen großer Gegner im 5000-m-Lauf war. Herbert Böcher, ein großes Talent, aber noch nicht ausgereift. Und schließlich Otto Peltzer, dessen Bestzeit in diesen letzten Augenblicken vor dem Start auf 3:58,6 Minuten stand.“ Dies schreibt fast ein halbes Jahrhundert später ein Augenzeuge, der Berliner Heinz Cavalier, Chefredakteur der Zeitschrift „Leichtathletik“, aus Anlass des 70.Geburtstages von Otto Peltzer. (mehr …)Horst Schubert
Die Breite an der Spitze…
(mehr …)
Wenn wir uns in diesen Tagen an diese besonderen Olympischen Spiele erinnern, so ist es auch wichtig, dass wir Athletinnen und Athleten zu Wort kommen lassen, die an diesen Spielen teilgenommen haben. Im folgenden Gastbeitrag erinnert sich ein für mich sehr vorbildlicher Olympionike an seinen Olympiasieg in München 1972. Ich würde mich freuen, wenn diesen Erinnerungen weitere Erinnerungen von Beteiligten dieser Spiele folgen würden. Die Einladung zu einem Gastbeitrag sei hiermit ausgesprochen.
Das Zitat aus dem Interview, das der „Nordkurier“ als Überschrift für die Antworten von Henner Misersky gewählt hat, ist in vieler Hinsicht irreführend, denn die Inhalte des Interviews widersprechen der Überschrift in jeder Hinsicht. Sie deckt sich auch ganz gewiss nicht mit der Aufklärungsarbeit und mit den Interessen von Henner Misersky.
Für die FAZ ist diese misslungene Überschrift jedoch willkommener Anlass in einem Kommentar von „Miserskys Fehlschluss“ zu sprechen und ihm eine „eindeutige Blindheit“ zu unterstellen, ohne auch nur einen der von Misersky dargelegten Befunde, die mit den Antworten von Misersky in dem Interview offengelegt werden, in Frage zu stellen oder gar zu widerlegen. Schon gar nicht werden die Fakten erwähnt, die sich auf die ehemalige Vorsitzende des Doping-Opferhilfe- Vereins beziehen und die einen Widerspruch zu den Darstellungen derselben Person in der FAZ bedeuten. Angesichts eines solchen Kommentars scheint für einen Kommentator einer FAZ-Sportredaktion das Eingeständnis von Recherchefehlern und die Entschuldigung für eine fehlerhafte Berichterstattung wohl in utopische Ferne gerückt zu sein. (H.D.)
Als ihm der Präsident des Bayerischen Landessportbundes zu dieser besonderen Leistung gratulierte, war dessen Wunsch naheliegend. Er schlug vor, dass Peter vor den Schülern des Marquartsteiner Gymnasiums über seinen besonderen sportlichen Lebenslauf berichten und erzählen solle. Peter kam diesem Wunsch nach. Doch er musste feststellen, dass selbst die Sportlehrer von heute und schon gar nicht deren Schüler und Schülerinnen ein ausreichendes Wissen über das Deutsche Sportabzeichen, über die Leistungen, die man zu erbringen hat, und über die gesundheitspolitische Bedeutung, die dieses Sportabzeichen besitzt, Bescheid wussten. Dieses Ereignis veranlasste mich Steffen Haffner um Erlaubnis zu bitten, einen Beitrag erneut zu veröffentlichen, den er aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Deutschen Sportabzeichens vor nahezu zehn Jahren für das „Olympische Feuer“ (2/2013), der Zeitschrift der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG), geschrieben hat. Vielen Dank.„Das einzig Gemeinsame war die deutsche Sprache“
und hieß Matthias Sindelar.
Er stand auf grünem Plan inmitten,
weil er ein Mittelstürmer war.
vom Leben außerdem nicht viel.
Er lebte, weil er leben musste,
vom Fußballspiel fürs Fußballspiel.
und stak voll Witz und Fantasie.
Er spielte lässig, leicht und heiter.
Er spielte stets. Er kämpfte nie. (mehr …)
Der dienstälteste deutsche Bundestrainer Detlef Uibel zur prekären Lage eines ganzen Berufsstandes.
Für Bundestrainer Detlef Uibel schloss sich Ende Oktober im französischen Roubaix mit vier WM-Titeln für die deutschen Bahnrad-Sprinterinnen ein Kreis. Vor 40 Jahren selbst WM-Dritter im Sprint auf dem Bahn-Oval, absolvierte der heute 62-Jährige nach dem Karriere-Ende ein Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig und baute danach in seiner ersten Station als Trainer just eine Frauen-Gruppe in Cottbus auf. Nach der Wende avancierte der gebürtige Gubener zum Junioren-Bundestrainer, seit Oktober 1996 verantwortet Uibel beim BDR als Cheftrainer den gesamten Bereich Kurzzeit und ist aktuell der dienstälteste Bundestrainer im bundesdeutschen Spitzensport. (mehr …)Vom 6. bis 15. April 1896 fanden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt und schlugen allein mit ihrem Austragungsort Athen die historische Brücke zu den antiken Spielen, die in Olympia erstmals im Jahr 776 vor unserer Zeitrechnung ausgetragen und dort bis ins Jahr 393 fortgeführt worden sein sollen. Wie kam Baron Pierre de Coubertin auf die Idee, nach über 1.500 Jahren Pause die Olympischen Spiele der Antike wiederzubeleben?
– eine wichtige Wegmarke für die Entwicklung des Sports an Universitäten und Hochschulen
Abstract
Vorbemerkung:
1 Einleitung
Einleitung
Einige deutsche Sportpädagogen sind gegenwärtig bemüht, die Fachkultur des Sportunterrichts grundsätzlich neu zu bestimmen. Sie grübeln und theoretisieren darüber, ob nach erfolgtem Aufstand des Denkens und vollzogener reflexiver Wende das neuerdachte Kognitions- und Reflexionsfach -bislang schlicht mit „Sport“ bezeichnet-, nun ausgerichtet am Leitbegriff „Sportliteralität“ (Schierz & Miethling, 2017, S.60), eher als „Sport-Studies“ oder als „Sportwissenschaft“ zu bezeichnen wäre. Diese Vorschläge passen nicht in das übliche Geschehen, dass nach dem medialen Aufploppen einer gesellschaftlichen Problemlage zeitnah ein Schulfach (Wirtschaft, Programmieren, Gesunde Ernährung, Umweltschutz u.a.m.) gefordert wird, um diese gesellschaftlichen Probleme mittels der Institution Schule in den Griff zu bekommen. Bei „Sport-Studies“ geht es eher um die tiefgreifende Veränderung eines etablierten und durchaus akzeptierten Unterrichtsfaches. Damit sollen drei Krisen auf einen Schlag bewältigt werden: Eine angebliche Anerkennungskrise des Sportunterrichts, die allgemeine Misere des Sportlehrerberufs und die akademische Profillosigkeit der Sportpädagogik/Sportdidaktik. (mehr …)
Training und Bildung werden – insbesondere in Deutschland – als ein Widerspruch in sich angesehen. Dafür gibt es zahllose Belege und verschiedene Gründe. Ein verbreitetes Verständnis vom Trainieren, aber teils auch vom Üben als geistloses, stupides Wiederholen einerseits und ein idealistisch überhöhtes, rein geistiges, elitäres Bildungsverständnis andererseits, haben dazu über Jahrzehnte hinweg ihren Beitrag geleistet. Trainieren und selbst Üben haben es schwer in der deutschen Schulpädagogik als bildungsrelevante Form von Lernen Anerkennung zu finden. Für Anhänger einer normativen Postulate-Pädagogik geisteswissenschaftlicher Provenienz grenzt die Vorstellung vom bildenden Trainieren vermutlich ans Absurde. Und für manch leistungsphysiologisch getrimmten Trainingswissenschaftler kann die enge Verbindung von Trainieren mit Lernen und das Verständnis von Trainierbarkeit, als Teil der übergreifenden Bildsamkeit des Menschen, als kategoriale Nestbeschmutzung oder Leistungsgefährdung verstanden werden. (mehr …)
Ein Gastbeirag von Ewald Walker
Das Jahrhundertereignis