Handball – eine Erfolgsgeschichte

Bei allem was Menschen gemacht und erfunden haben wird um die Urheberrechte gestritten. Darf es deshalb verwundern, dass sich auch im Handball verschiedene Nationen die Urheberschaft streitig machen? Handball gilt allenthalben als „deutsches Spiel“ und natürlich sehen vor allem Deutsche ihre Heimat als Ursprungsland dieser Sportart. Diese Annahme ist jedoch falsch. Von Historikern¹ des Sports wird mittlerweile übereinstimmend darauf hingewiesen, dass es erwiesen sei, dass im ost – und südeuropäischen Raum, vor allem in der Tschechoslowakei bereits 1892 „CESKA HAZENA“ gespielt worden sei und dass ein gewisser Herr Karas 1905 die ersten Regeln zu diesem Spiel veröffentlicht habe. In Dänemark gab es bereits 1898 ein „HAANDBOLD“ – Spiel und in Schweden tauchte 1905 das „HANDBOLL“ auf. Weiterlesen

Zu Besuch bei den German Open-eine kleine Erinnerung

Sport ist nicht gleich Sport. Deutlicher kann diese banale Aussage in ihrer Gültigkeit kaum aufgezeigt werden, wenn man Golf mit jener Sportart vergleicht, aus der ich herkomme, aus dem Handballspiel. Allein die schriftliche Einladung zu einer Golf-Veranstaltung, die mir zuteilwurde, ist bereits kennzeichnend für das, was das Golfspiel ausmacht. Papier, Druckbild und Aufmachung deuten auf Eleganz, vornehmes Leben, auf ein Bedürfnis des sich Unterscheidens hin. Damit ist wohl das wesentlichste Merkmal benannt, durch das sich der Golfsport in der Bundesrepublik auszeichnet. Kommt man dem Sportereignis näher, zu Fuß oder im eigenen Wagen, so wird dies immer deutlicher. Wegweiser führen den Besucher auf einen Parkplatz, der erfreulich weit – den politischen Repräsentanten der Umweltschützer wird das gefallen – vom eigentlichen Sportwettkampf entfernt ist. Doch auch Parkplatz ist nicht gleich Parkplatz in unserer Gesellschaft. Das, was sich auf einem Golf-Parkplatz ereignet, hat vielmehr Zeichen-Charakter für das Ereignis, das Anlass für das Parken ist. Allein die Autos machen deutlich, dass jene, die Golf spielen oder lediglich passiv daran teilhaben, kaum Sympathien für „Tempo 120“ haben können. Mein schwerer Volvo, den ich damals fuhr, ist im Kreis erlauchter Nobelmarken nahezu eine Billigkarosse; zumindest dürfte es das langsamste Fahrzeug sein, das in den gehobenen Golfkreisen üblich zu sein scheint. Standesgemäß scheint auch der Transport vom Parkplatz zur Golfanlage zu sein. Hauptsponsor Mercedes Benz stellt bestausgestattete Busse zur Verfügung; und ein erster Blick auf die mitfahrenden Fahrgäste macht dem Neuling klar: er bewegt sich ab sofort unter Bürgern, die nur wenig mit jenem Publikum gemein haben, das Handball-arenen besucht. Die Ankunft auf der Golfanlage hat nicht weniger wichtige Überra-schungen parat. Da ist zunächst eine Kartenverkaufsstelle mit weiblichem Personal, das Modebewusstsein signalisiert. Besonders ins Auge fällt eine große Anzeigetafel, die voll mit Namen und Zahlen den bereits zwei Tage andauernden Wettkampf dokumentiert. Dies tut sie freilich nur für jene, die in einer Geheimsprache über Löcher, Birdies, Par und Bogey kommunizieren können. „Veuve Cliquot“, die berühmte französische Cham-pagnermarke, tritt dann nicht weniger auffällig ins Blickfeld des Betrachters, wie der „gute Stern aus Stuttgart“. In weißen Zelten, wie man sie wohl auch auf Einladung eines Scheichs oder bei orientalischen Partys bei arabischen Prinzessinnen kennenlernen kann, wird „Haute Cuisine“ zelebriert. Weiterlesen

Entwicklungszusammenarbeit im Sport – Fremdes verstehen, voneinander lernen

Dem Sport werden eine Vielzahl bedeutsamer gesellschaftlicher Funk­tionen zugeschrieben. In der Dritten Welt ist dies ebenso der Fall wie in der Ersten. Wer in Indonesien Sport treibt, weiß den Sinn seines Tuns ebenso zu rechtfertigen wie jenes neue Mitglied in einem Sportverein, das sich einer Seniorengruppe angeschlossen hat. Viele dieser Funktionen und Sinnzuweisungen sind wissenschaftlich umstritten, insbesondere dann, wenn empirisch zu beweisen ist, ob der Sport diese Funktionen und den ihm zugewiesenen Sinn tatsächlich auch erfüllen kann. Weiterlesen

Zur Bedeutung des Hochschulsports

Dem Hochschulsport kommt im Gefüge des deutschen Sports nur eine nachgeordnete Rolle zu. In der öffentlichen Kommunikation über Sport im Fernsehen, in den Tageszeitungen und beim Rundfunk erreicht der Hochschulsport kaum Aufmerksamkeit. Der Staat behandelt ihn teilweise wie eine lästige Pflichtaufgabe und die Partner aus der Wirtschaft wenden sich ihm allenfalls mäzenatisch zu, wobei durchaus ein schlechtes Gewissen dabei eine Rolle spielen könnte. An den Hochschulen selbst kann kaum von einer größeren Bedeutung dieser Institution gesprochen werden, auch dann, wenn sie oft als zentrale Einrichtung disziplinarrechtlich und organisatorisch direkt an den Präsidenten einer deutschen Universität gebunden ist. Weiterlesen

Fernseh-WM ohne Endspiel

Stellen Sie sich vor: Deutschland ist Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft. Die Spiele der Vorrunde wurden wie selbstverständlich im Fernsehen übertragen. Deutschland hat auch das Viertelfinale und Halbfinale erreicht. Doch dort endet die deutsche Erfolgsserie. Die deutsche Fußballnationalmannschaft kann nur noch um den dritten Platz spielen. Das Finale ist der englischen und französischen Nationalmannschaft vorbehalten. Nach der Niederlage im Halbfinale entscheidet das öffentlich-rechtliche Fernsehen das Finale der Heim-WM nicht zu übertragen. Lediglich das deutsche Spiel um den dritten Platz wird für eine Übertragung als würdig betrachtet. In diesem Spiel spielt die deutsche gegen die spanische Nationalmannschaft. Was wäre wohl die Reaktion auf diese fernsehpolitische Entscheidung? Von einem Skandal im Gastgeberland wäre die Rede. Die Fernsehanstalten würden wegen ihrer einseitigen Berichterstattung angeklagt und der Internationale Fußballverband würde gegen diese Entscheidung Protest einlegen. Weiterlesen

Handball – ein paradoxes Faszinosum

Handball war und ist meine Lieblingssportart. Doch gleichzeitig frage ich mich immer häufiger: Ist dies noch meine Sportart, die ich mit so großer Begeisterung betrieben und erlebt habe? In der D-Jugend fing alles an, motiviert durch einen faszinierenden Trainer, gab es nur ein Ziel: Samstag für Samstag sich mit den besten der Gleichaltrigen im Handball zu messen. Jedes Training war dabei ersehnt, jedes Turnier war willkommen. Aus der D-Jugend wurde eine C-Jugendmannschaft, die B-Jugend folgte und in der A-Jugend konnte man sich schon überregional mit den besten Handballmannschaften bei internationalen Turnieren messen. Unvergesslich das jährliche Turnier in Wangen im Allgäu, wo eine ganze Kleinstadt sich dem Handballsport verschrieben hatte. Dem A-Jugend Alter entwachsen, gab es nur ein Ziel, über die 1B die erste Mannschaft zu erreichen. Ihr gehörten mehrere Nationalspieler an, wobei unser Spielertrainer, der gleichzeitig unter Bundestrainer Fick einer der beliebtesten deutschen Nationalspieler war, wohl die herausragendste Persönlichkeit war, die mir im Handballsport begegnet ist. Weiterlesen

Handball im Wandel – Perspektiven zukünftiger Entwicklungen

Vorbemerkungen

Die Antwort auf die Frage nach der Zukunft des Handballsports ist in der alltäglichen Arbeit in den 4.356 Handball-Vereinen zu finden (Stand: 01.01.2016). Sie hängt ab von der Arbeit der Abteilungs- und Übungsleiter und der Trainer, die mehrmals in der Woche ihre Freizeit dem Handballsport opfern und dabei bemüht sind, Handballmannschaften verschiedenen Geschlechts, verschiedener Altersklassen Woche für Woche so vorzubereiten, dass sie möglichst besser sind als die Gegner und dass die jeweils gesteckten Ziele in den Ligen des Handballsystems erreicht werden. Diese Arbeit ist heute schwieriger denn je und die für den Handballsport an der Basis Verantwortlichen müssen schon seit längerer Zeit Probleme lösen, denen sie immer weniger gewachsen sind, die immer komplexer werden und bei deren Lösung sie dringender denn je Hilfe von ihrer Dachorganisation und den übergeordneten Sportverbänden benötigen. Weiterlesen