Volker Kottkamp – Der Anchorman an meiner Seite

Ich hatte ihn bereits viele Jahre vorher kennen gelernt. Seine Stimme war mir aus dem Fernsehen und seinen Tennisübertragungen des Daviscups bereits bestens bekannt. Persönlich hatte ich ihn auch bereits bei Fortbildungsveranstaltungen der Evangelischen Akademie in Bad Boll kennen gelernt, wo er mit seinem damaligen Chef Rudi Michel und seinen SWF- Kollegen immer ein gern gesehener Gast war und er mit seinen kritischen Fragen und Beiträgen die damals noch selbstverständlichen vor- und nachbereitenden Veranstaltungen bereicherte, die zum Beispiel aus einem Anlass wie  der Fußball Weltmeisterschaft in Argentinien oder sämtlicher Olympscher Spiele stattgefunden gefunden haben. 

Weiterlesen

Ein Nachruf auf eine besondere Persönlichkeit des deutschen Sports

Unser Freund, Sportwissenschaftler, Trainer, Spitzenathlet und sorgender Ehemann Henner Misersky ist tot. Er hatte sein Leben dem Sport gewidmet, dem Fair Play, der Würde des Sports und den von ihm trainierten Sportlern. Er war ein außergewöhnlicher Mensch: engagiert für den Sport, seinen Sportschülern, der Gesellschaft und seiner Arbeit in der TH Ilmenau zugewandt. Er war immer bescheiden, aufmerksam seinen Mitmenschen gegenüber, ehrlich und geradlinig im Handeln. Er wuchs in Jena auf, in einer sportbegeisterten Stadt mit großem Ruf und großen Namen in der internationalen Welt des Sports. Hier lief Henner seine ersten Runden auf den Aschenbahnen im „Paradies“ oder auf dem „Forst“.
In seiner glanzvollen Laufbahn in der Leichtathletik wurde er 1965 Vizemeister und 1966 und 1971 Dritter der DDR- Meisterschaften auf der 3000 m Hindernis-Strecke.
Der Sport kann die wichtigsten Eigenschaften eines Menschen formen: Wille, Ausdauer und Beharrlichkeit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Weiterlesen

Hinweis auf eine interessante Veröffentlichung

In diesen Tagen ist eine neue Ausgabe der Zeitschrift „der blaue reiter. Journal für Philosophie“ (www.derblauereiter.de) erschienen. Die 57. Ausgabe dieser Zeitschrift beschäftigt sich mit dem Schwerpunktthema „Leibesübungen. Philosophie des Sports“ und enthält unter anderem Beiträge von Franz Bockrath, Gunter Gebauer, Volker Schürmann, Claudia Pawlenka, Helmut Digel und Thomas Alkemeyer. Lesenswert sind auch das unterhaltende Interview mit Reiner Calmund, das Sportlexikon und ein Essay des Chefredakteurs Stefan Reusch („Kniebeugen, Goethe und Ritter Sport“).

 

H.D.

Sport als letzte Bastion der Gesellschaft

Interview mit Ranga Yogeshwar

DOSB-PRESSE: Herr Yogeshwar, Sie sagen, Sie wissen nichts, haben aber meistens gute Antworten auf die Fragen, die Ihnen gestellt werden. Heute führt das Gespräch aufs Feld des Sports. Ein bekanntes oder eher unbekanntes Terrain?

YOGESHWAR: Sport ist für mich ein eher unbekanntes Terrain, wenn es darum geht, wie begeistert meine Freunde am Samstag Fußball-Bundesliga schauen. Diese Sozialisierung fehlt mir. Ich bin keiner, der in diesem Event-Sportbereich mithalten kann. In Deutschland hingegen ist Fußball ja fast schon systemrelevant, wie man während der Pandemie und gerade nach dem WM-Ausscheiden der Nationalmannschaft erleben konnte.

DOSB-PRESSE: Sie sprechen von Fußball, vom medialen Sport. Ist Sport für Sie im Alltag relevant?

YOGESHWAR: Es ist die Frage, wie man es definiert. Machst du Sport, bewegst du dich? Ja, ich fahre mit dem Mountainbike durch die Gegend, im Sommer surfe ich. Im Winter bin ich auf Skiern unterwegs – halbwegs ordentlich. Aber das firmiert bei mir nicht unter der Rubrik Sport, weil Sport oft diesen Wettbewerbscharakter hat, und den Vereinsaspekt. Insofern: ein differenziertes Jein.

DOSB-PRESSE: Ihrer Vorstellung nach ist Sport also zu sehr mit Wettbewerb und Verein assoziiert?

YOGESHWAR: Ja! Die Bedeutung ist enorm, die der Sport, vor allem der medialisierte, in der Gesellschaft hat. Aber wenn man schaut, wie gut bewegen sich die Menschen, dann gerät das Bild ins Rutschen. Es gibt viele Untersuchungen bei Schulkindern, etwa in der Frage der Beweglichkeit und Motorik, und es ist atemberaubend, wie mangelhaft ihre Fähigkeiten sind.Junge Leute finden es zum Beispiel schwierig, eine Minute auf einem Bein zu stehen. Das ist zwar kein Sport, aber wichtig fürs Körpergefühl. Bei Dreharbeiten war ich mal an einer Schule. Es ging darum, ein Seil hochzuklettern. Ich, als alter Mann, kam problemlos hoch. Viele der Kinder aber sind daran gescheitert. Das liegt an unserer Welt, die zunehmend virtuell wird und am Bildschirm stattfindet.

Weiterlesen

Neue Exponate in der Galerie

Japan zeichnet sich schon seit längerer Zeit durch eine außergewöhnliche Sportplakate – Kunst aus. Bei den Spielen in Tokio 2020 wurde dies einmal mehr eindrucksvoll bestätigt. In diesen Tagen konnte in unsere Galerie „Kunst und Sport“ die offizielle Plakatsammlung zu den Sommerspielen eingestellt werden. In den Abteilungen „Sportplakate“ und „Olympische Plakate“ können nun auch weitere spanische Plakate gezeigt werden. Neue Eingänge weisen auch die Abteilung der „Karikaturen“, der „Historischen Dokumente“, der „Skulpturen“ und der „Malerei“ auf. Ein wiederholter Besuch der Galerie ist ganz gewiss lohnenswert.

Olympische Heuchelei einer Ski-Ikone

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist es längst üblich geworden, die Olympischen Spiele und insbesondere das Internationale Olympische Komitee mit all dem Fernsehen zur Verfügung stehenden Mitteln infrage zu stellen. Jüngstes Beispiel war eine sogenannte ARD-Dokumentation zur besten Sendezeit an einem Sonntagabend im Mai dieses Jahres, in dem zwei Autoren (Kempe/Klees) eine ideologische Montage präsentierten, die an Einseitigkeit nicht zu übertreffen war. Weiterlesen

Auf dem Weg zu einer Enzyklopädie des deutschen Sports

In diesen Tagen konnte „sport-nachgedacht“ den 1.600 Besucher in seiner Galerie Kunst und Sport begrüßen. Diese Galerie ist weltweit einmalig. Die in ihr präsentierte Kunstsammlung umfasst nicht nur Objekte der Malerei und der bildenden Künste im weitesten Sinne, auch die Architektur, Fotografie und Grafik werden in ihrer künstlerischen Beziehung zum internationalen Sport zur Darstellung gebracht.

Bei einem bewusst weitgefassten Kunstbegriff war es uns auch möglich, Plakate, Sticker, Pins und selbst auch Krawatten zu präsentieren. Sie erweisen sich dabei als interessante Arbeitsinhalte von Künstlern aus aller Welt. Die Ideen der Künstler sind oft faszinierend und überraschend zugleich. Sport erweist sich ganz offensichtlich als unendliches Thema für die modernen Künste und die Kunst der Moderne. Weiterlesen

Opa wird es richten

Wie ist es, Großvater zu sein, wenn man als Vater immer zu wenig Zeit für seine Kinder hatte? Unser Autor, 79, holt mit den Enkeln viel nach.

Ein Gastbeitrag von Michael Gernandt

Einer dieser wunderbaren Tage im Herbst. Gleißendes Licht aus tiefstehender, immer noch behaglich milder Sonne; erwartungsfroh gestimmte Menschen am Rand des Hockey-Spielfelds. Ein Tag demnach, von dem die angenehmen Momente haften bleiben würden — wenn da nicht der Vorfall mit 14-jährigen Paula gewesen wäre. Weiterlesen

Otto Peltzer – ein herausragender Athlet und eine bemerkenswerte Persönlichkeit

Ein Gastbeirag von Theo Rous

Dr. Otto Peltzer (1900-1970), vielfacher Deutscher Meister, Olympiateilnehmer 1928 und 1932, Weltrekordler über 800 und 1500 m, KZ-Häftling

Das Jahrhundertereignis

„Alles ist wieder so nahe als sei es erst vor zwei oder drei Jahren gewesen. Vier Läufer sammelten sich am Start: Paavo Nurmi, der auf dieser 1500-m-Strecke Olympiasieger und der amtierende Weltrekordler war. Edwin Wide, der Schullehrer aus Schweden, der dessen und der anderen Finnen großer Gegner im 5000-m-Lauf war. Herbert Böcher, ein großes Talent, aber noch nicht ausgereift. Und schließlich Otto Peltzer, dessen Bestzeit in diesen letzten Augenblicken vor dem Start auf 3:58,6 Minuten stand.“ Dies schreibt fast ein halbes Jahrhundert später ein Augenzeuge, der Berliner Heinz Cavalier, Chefredakteur der Zeitschrift „Leichtathletik“, aus Anlass des 70.Geburtstages von Otto Peltzer. Weiterlesen