Randale beim Fußball – Hat das Fernsehen Schuld?

Sport im Fernsehen, das ist Unterhaltung für viele, kostengünstige Schleichwerbung für wenige, wichtige Informationsquelle über Ergebnisse und Tabellenplätze für Sportex­perten, reizvolles Zahlenspiel für Glücksritter und langweiliges Ritual für Desinteres­sierte. Gewinn oder Verlust, Überleben oder Zukunft, so lauten darüber hinaus die Fragen, die sich für Sportorganisationen, Veranstalter von Sportereignissen, für Athle­ten, aber auch für die Medien selbst mit dem Sport im Fernsehen stellen können. Sport im Fernsehen, das heißt Diktat der Wettkampfzeiten bei Olympischen Spielen durch amerikanische Sendeanstalten, Änderung der Sportregeln zugunsten der Fernsehdrama­turgie, das heißt aber auch weltweite Popularität der Sportstars, Transformation des Sports in eine universelle Kultur über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg. Der Sport im Fernsehen hat auf diese Weise eine kaum zu unterschätzende Breitenwirkung. Weiterlesen

Der Weltsport hat seine Grenzen erreicht

Vorbemerkungen

Von 1995 bis zum Jahr 2015 war ich Mitglied des Leitungsgremiums der internationalen Leichtathletik. In dieser Zeit war ich mit verantwortlich für die Entwicklung einer wichtigen olympischen Sportart. Waren für diese Sportart bis zum Jahr 1980 die Olympischen Spiele das wichtigste internationale Sportereignis, so hat sich diese Sportart nach den ersten Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Jahr 1983 in Helsinki in einer Weise weiterentwickelt, wie sie für viele olympische Sportarten in den vergangenen Jahrzehnten typisch gewesen ist. Den Freiluft-Weltmeisterschaften folgten Hallen-Weltmeisterschaften, Halbmarathon-Weltmeisterschaften und Weltmeisterschaften für das Gehen. Der vierjährige Rhythmus für die Freiluft-Weltmeisterschaften wurde auf zwei Jahre verkürzt. Es folgten Jugend-Weltmeisterschaften, Junioren–Weltmeisterschaften, ein Welt-Cup und ein Welt-Finale. Ich selbst habe darauf gedrängt, dass eine Staffel-Weltmeisterschaft eingeführt wird und war an der Ideenentwicklung für zukünftige attraktive Leichtathletik-Weltereignisse beteiligt. Weiterlesen

“IAAF is changing“ – hat sich die Welt-Leichtathletik tatsächlich verändert?

Unsere Welt unterliegt einem dynamischen Wandel. Der Prozess der Globalisierung schreitet fort. Gleichzeitig ruft ein immer lauter werdender Populismus nach einer Aufwertung nationaler Ideologien. Die Frage des Klimawandels betrifft jene ebenso, die diesen Wandel leugnen, wie auch die vielen übereifrigen, deren berechtigtes Engagement nicht selten in überbordender Aggressivität endet. Die Frage nach den Folgen der Flüchtlingsbewegungen stellt sich nicht nur für jene, die davon direkt betroffen sind. Die Schuldfrage stellt sich auch für jene, die in den letzten Jahrzehnten vom Nord-Süd-Konflikt profitiert haben und sehr gerne auch neoimperialistische Politik tolerierten, wenn es ihren eigenen ökonomischen Interessen genutzt hat. Weiterlesen

Ein Memorandum zur Leichtathletikweltmeisterschaft 2019

Die IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaft ist ohne Zweifel das wichtigste Leichtathletikereignis in der Welt. Diese Weltmeisterschaft zeichnet sich durch einen einzigartigen Charakter aus. In neun Tagen in ein und derselben Stadt begegnen sich Athletinnen und Athleten aus 210 Ländern, um den besten Athleten bzw. die beste Athletin in 47 Disziplinen herauszufinden. Mehr als 2000 Athletinnen und Athleten gehen dabei an den Start, mehr als 5000 Betreuer und Offizielle sind anwesend. Das Ereignis wird in mehr als 200 Ländern übertragen und mit den Übertragungen werden außergewöhnlich hohe Einschaltquoten erzielt. Weiterlesen