Das „Breckenheimer Modell“: ein geniales „Konstrukt“ feiert sein 50-jähriges Jubiläum

Vorbemerkung:

Die Notwendigkeit einer Reform des Schulsports wird in diesen Tagen intensiv diskutiert. Dabei wäre es nicht nur wünschenswert, dass eine tägliche Sportstunde ermöglicht würde oder zumindest die durch Verordnungen vorgeschriebenen drei Pflichtstunden auch wirklich realisiert werden. Notwendig werden auch neue Ideen sein, die zu einer Verbesserung der Qualität des Schulsports beitragen. Das „Breckenheimer Modell“ könnte ohne weiteres nahezu von jeder Schule in Deutschland nachgeahmt werden. („Kopieren ist erlaubt“). Es bedarf lediglich einer verantwortungsvollen Schulleitung, engagierter Sportlehrer und kooperationsbereiter Sportfunktionäre. Der Gastbeitrag von Klaus Paul könnte auch Anregung für weitere innovative Projekte sein. „sport-nachgedacht.de“ möchte hierzu gerne einladen.

H.D.

Klaus Paul

Am 10. September 2023 trafen sich auf Einladung des TV Breckenheim Kinder, Eltern, Vereinsmitglieder, Vertreter[1] aus Politik und Sport in der ehemaligen „Sport und Kulturhalle Breckenheim“, die nach dem Tod des langjährigen Vereinsvorsitzenden am 07.8.2019 in Würdigung seiner Verdienste um den Sport umbenannt wurde und nun dessen Namen trägt: „Hans-Jürgen-Portmann-Halle“, um das 50-jährige Bestehen des „Breckenheimer Modells“ in festlichem Rahmen zu begehen. Dies ist Anlass für mich, eine Rückschau zu halten:

Entstehung, Entwicklung, Auswirkungen des „Breckenheimer Modells“ und seine Bedeutung für Kinder in Schule und Verein

  • Zur Gemeinde Breckenheim

Breckenheim ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Er wurde am 1. Januar 1977 im Rahmen der Gebietsreform in Hessen[2] aus dem Main-Taunus-Kreis ausgegliedert und nach Wiesbaden eingemeindet.
Breckenheim liegt nahe der Bundesautobahn 3, unweit des „Wiesbadener Kreuzes“:

Die erste urkundliche Erwähnung als „Brechenheim“ findet sich in einer Schenkung vom 1. Mai 950 von König Otto I. an den Grafen Gerung (Land im Königssundrandgau (Königssondergau) in Breckenheim, Wallau und Nordenstadt)[3].

Der Ortsteil ist im „Kern“ dörflich geprägt, wenngleich im Zuge der Eingemeindung nach Wiesbaden verstärkt Neubaugebiete auf der „Prügelwiese“ und in den „Prügelgärten“ ausgewiesen wurden und der Zuzug junger Familien auch die Altersstruktur des Dorfes beeinflusste. So ist die Einwohnerzahl seit der Eingemeindung um rd. 1000 auf heute rd. 3450 gestiegen.

Die Gemeinde verfügt über ein „Mehrzweckgebäude“, in dem auch das Rathaus seinen Sitz hat. Ein städtischer Kindergarten mit angeschlossenem Hort für 100 Kinder, die Grundschule in der Dorfmitte sowie ein „Vereinshaus“, in dem auch die „Freiwillige Feuerwehr“ mit ihren Löschfahrzeugen, Gerätschaften und Mannschaftsräumen untergebracht ist, runden die bildungsbezogene, soziale und gesellige „Infrastruktur“ ab.

„Alte Dorfstraße“[4]

Grundschule[5]

  • Zum TV Breckenheim[6]

Der Turnverein Breckenheim wurde am 1.Juni 1890 gegründet. Er ist ein Mehrspartenverein für alle Generationen, der sein Sportangebot regelmäßig an den Bedürfnissen der aktuellen und zukünftigen Mitglieder ausrichtet.

Neben den verschiedenen Mannschaftssportarten und den vielen Individualangeboten, liegt ein wesentlicher Schwerpunkt auf den „Sport- und Bewegungsangeboten“ für Kinder.

Mit der Fertigstellung der „Sport- und Kulturhalle Breckenheim“ im Jahre 1972 ergaben sich neue Möglichkeiten, die bestehenden Bewegungs- und Sportangebote für alle Altersgruppen qualitativ und quantitativ auszubauen.

1975 konnte die vereinseigene Tennisplatzanlage, die von den Mitgliedern der Tennisabteilung finanziert und gebaut wurde, eingeweiht werden.

1991 wurde der Anbau an die Sporthalle Breckenheim eröffnet, in dem sich jetzt ein zusätzlicher Übungsraum und der vereinseigene Kraftraum befinden.

Ab 1998 errichtete die Handballabteilung eine Beachhandballanlage auf einem weiträumigen Freizeitgelände hinter der Sport- und Kulturhalle, die am 13.August 1999 mit dem „1. Beachmasters“ ihrer Bestimmung übergeben wurde.

  • Schule und Verein[7]

1973 bietet der TV Breckenheim erstmals seinen Vereinskindern kostenfrei jeweils dienstags einen Besuch des Hallenbades in Wiesbaden an. Abfahrt mit einem Bus der „Stadtwerke Wiesbaden“ ist 16:30 Uhr; die Fahrtkosten für die Kinder trägt der Verein. Ziel dieses besonderen Angebotes ist es, möglichst alle Kinder bis zum Start des Schwimmunterrichts in der dritten Klasse der Schule mindestens bis zum Erwerb des „Seepferdchens“ zu führen.

Dieses attraktive Angebot sprach sich schnell in der Gemeinde herum mit der Folge, dass bereits beim Start des Projektes doppelt so viele Kinder zum Abfahrtsort kamen als es davon Vereinsmitglieder gab. Da kein Kind nach Hause geschickt werden sollte und auch eine Mitgliederkontrolle bei der Busabfahrt nicht möglich war, machte der Vereinsvorsitzende, Prof. Portmann, der Schulleiterin, Frau Christa Nemnich,  spontan den Vorschlag, alle Schülerinnen und Schüler zu beitragsfreien Mitgliedern des Vereins zu machen und sie damit auch unter versicherungsrechtlichen Aspekten abzusichern.

Dieses großzügige Angebot nahm die Schule ohne zu zögern sofort an. Auch die Elternschaft stimmte einhellig zu. Das „Breckenheimer Modell“ war geboren:
Ab sofort erhalten alle Breckenheimer Schulanfänger mit Eintritt in die 1. Klasse ein „Patenschaftskärtchen“ als Mitgliedsausweis und können alle für sie geeignete Vereinsangebote barrierefrei und schwellenlos bis zum Wechsel auf eine weiterführende Schule nutzen.
Über Berichte in der lokalen Presse wurde auch ich, als damals im Hessischen Kultusministerium für den Sport zuständiger Referatsleiter, auf dieses besondere Projekt aufmerksam und begleitete fortan mit großem Interesse den weiteren Fortgang.
Das Besondere an dem „Projekt“: Es war zu dieser Zeit noch nicht üblich, dass sich ein Sportverein auch als ein lokaler „Bildungspartner“ der örtlichen Grundschule und später auch der „Kita“ verstand. Bemerkenswert war auch, wie der TV Breckenheim die damit einhergehenden personellen Probleme mit eigenen Mitteln und mit der ab 1977 erstmals möglichen Unterstützung des Projektes durch „ZIVIS“ im Rahmen eines „Modellversuchs“ der Bundesregierung sachangemessen, flexibel und immer zielgerichtet bewältigt hat.

Als geradezu ein Glücksfall – so muss man heute rückblickend feststellen – ergab sich dann ab Januar 1986 die Möglichkeit der Verstetigung und Professionalisierung der Arbeit durch den Diplom-Sportlehrer Helmut Koch, der über eine 2-jährige ABM-Stelle als hauptamtlicher Sportlehrer im Verein eingestellt werden konnte und neben seinem Einsatz im Verein die „Projektleitung“ des „Modells“ übernahm. Auch hier ist bemerkenswert: Helmut Koch war in Breckenheim geboren und aufgewachsen, er war schon als Kind Mitglied im Verein und neben seinem eigenen Sporttreiben auch schon ehrenamtlich engagiert.
Der Vereinsvorsitzende, Prof. Portmann, ein „Visionär“ und „Macher“, informierte mich bei einem zufälligen Treffen am Rande einer Sportveranstaltung in Wiesbaden über diese neue Situation. In den weiteren – dann offiziellen – Gesprächen zwischen dem Vereinsvorsitzenden, dem Projektleiter, der damaligen Schulleiterin Christa Nemnich und mir entstand schließlich die Idee, die Grundschule und den Verein in eine noch engere Kooperation zu bringen.
Die Entscheidung, dies zu versuchen, fiel auch deshalb leicht, weil mit dem „Projektleiter“ ein junger nicht nur fachkundiger, sondern auch überaus engagierter Sportlehrer für die Umsetzung zur Verfügung stand.

Das bedeutete aber zugleich, das geplante sportliche Angebot inhaltlich und organisatorisch so auszugestalten, dass es auch schulischen Anforderungen genügen konnte, es „passend“ zu machen. Dies gelang völlig unproblematisch und es konnte von mir in Aussicht gestellt werden, das „Projekt“ im Sinne eines schulischen „Modellversuchs“ aus Mitteln des „Aktionsprogramms der Landesregierung zur Förderung des Sports in Schulen und Vereinen“ finanziell zu unterstützen.
In Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt und nach Zustimmung durch den damaligen Kultusminister erhielt dann der Projektleiter Helmut Koch den Auftrag, acht Stunden – finanziert aus dem Landesprogramm – in dem Projekt zu arbeiten. Damit war ab Schuljahr 1988/89 eine großartige Möglichkeit geschaffen, die beiden Partner Schule und Verein durch den „Sportlehrer“ des Vereins und den „Projektleiter“ in einer Person – wie beabsichtigt – noch enger zusammenzuführen und dem „Breckenheimer Modell“ Chancen zu eröffnen, sich zu dem weiterzuentwickeln, was es heute ist.

Das Besondere an dem „Modell“ ist, dass es auf sportpädagogischen Grundsätzen basiert und alle Kinder zu jeder Zeit alle Angebote des Vereins nutzen können; es gibt keine leistungsbezogenen oder zahlenmäßig bedingte Grenzen. Wer kommt, ist willkommen. Kommen zu viele Kinder in eine Übungsstunde werden diese doppelt angeboten oder es werden mehrere Übungsleiter eingesetzt. So kommen bis zu 95% der Kinder zusätzlich zum Sportunterricht in der Schule noch zu den Vereinsangeboten und das durchschnittlich bis zu 2,5 Stunden in der Woche – einige kommen täglich.

  • Die „Kinder-Akademie“ (KIA)[8]

Albert Einstein:

„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur extrem neugierig“.             Die Überlegungen, Kinder neugierig zu machen, ihr Wissen zu bereichern, ihre schöpferischen Fähigkeiten zu fördern, waren der Anlass, Anfang 2004 die „Kinder-Akademie“ (KIA) im Turnverein Breckenheim ins Leben zu rufen.
Der Turnverein hatte damit erkannt, dass gerade im Verein Kinder eine ganzheitliche Betreuung erfahren sollten und ihnen mehr geboten werden kann als Übungsstunden im Laufen, Springen, Werfen und vielen anderen schönen Sportangeboten, die täglich für sie auf dem Plan stehen.
Die „Kinder–Akademie“ bietet folgerichtig Besuche von Ausstellungen, Museen, Bibliotheken, Archiven, wissenschaftlichen Einrichtungen an Universitäten und Hochschulen, Praxen, Ateliers und Werkstätten an.
Voraussetzung sind kindgerechte Angebote, bei denen Kinder das, was sie sehen und erfahren, mit entsprechenden „Übungen“ auch „erleben“ und „begreifen“ können. Häufig werden dazu Vorgespräche mit den Anbietern und die gemeinsame Ausarbeitung des Besuchsprogramms notwendig.

Zielgruppe des Angebotes sind insbesondere Schülerinnen und Schüler der Grundschule und der Sekundarstufe I, teilweise auch schon Kinder im Vorschulalter.
Die Gruppengröße liegt jeweils bei 20 Kindern, die sich als sinnvoll und überschaubar erwiesen hat. Begleitet und betreut werden die Kinder von drei bis vier Erwachsenen, um so zum Beispiel vor Ort noch Kleingruppen bilden zu können.

Da es sich bei der „Kinder-Akademie“ um ein Angebot der überfachlichen Jugendarbeit des Turnvereins handelt, besteht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Versicherungsschutz bei der Sportversicherung des Landessportbundes Hessen. Dies ist möglich, weil ja alle Kinder, die die Grundschule Breckenheim besuchen, auf Grund des bestehenden „Patenschaftsverhältnisses“ beitragsfreie Mitglieder im Turnverein sind. Im Einzelfall besteht zusätzlich noch eine „Nichtmitgliederversicherung“. Die Einladungen für die verschiedenen Angebote werden über die örtliche Grundschule an alle Schülerinnen und Schüler herangetragen. Die Anmeldung erfolgt durch die Eltern. Wenn sich lange Wartelisten ergeben, werden Angebote auch zwei- und dreimal durchgeführt.
Für die Teilnahme zahlen die Kinder einen sozialverträglichen Kostenanteil, die darüber hinausgehenden Kosten werden durch Spenden und – soweit möglich – über Fördermittel aufgebracht.
Die „Kinder–Akademie“ versteht sich als Teil einer „Kinder –Kultur“, wie sie in den Veranstaltungsreihen verschiedener „Kinder–Unis“ deutlich wird.
Von diesen „Kinder–Unis“ unterscheidet sie sich bewusst dadurch, dass hier über das ganze Jahr verteilt unterschiedliche Angebote in kindgerechten Kleingruppen gemacht werden, in denen sich die Kinder vom sozialen Umfeld her kennen und sich so auch gegenseitig austauschen und unterstützen können. So ist es unproblematisch und eher förderlich, wenn Kinder vom Vorschulalter bis zum 6. Schuljahr an den verschiedenen Programmen gemeinsam teilnehmen. Damit wird die „Kinder–Akademie“ im Turnverein Breckenheim für alle zum Gewinn, ganz im Sinne des folgenden Leitspruchs:

„Sage es mir und ich werde es vergessen, zeige es mir und ich werde mich daran erinnern, beteilige mich und ich werde es verstehen.“ (Lao Tse)

 

  • Das „KinderBildungsZentrum“ (KIBIZ)[9]

Mit der Eröffnung seines „KinderBildungsZentrum(s)“ (KIBIZ) im Januar 2006 setzt der TV Breckenheim ein weiteres Zeichen seines Engagements für „seine“ Kinder, das über sportliche Angebote hinausreicht:
Er mietet im Erdgeschoss eines städtischen Gebäudes – in idealer Lage am Eingang zur Grundschule – eine kleine Dreizimmerwohnung und richtet dort eine „Kinderbibliothek“ sowie fünf PC-Plätze für Kinder ein und stellt zusätzlich noch vier Laptops zur Verfügung.
Die „Kinderbibliothek“ enthält inzwischen mehr als 1900 neue Bücher in den Kategorien: Bilderbücher – 1. bis 3. Lesestufe -, Sachbücher, Sportbücher, Klassiker/Märchen und Vorlesebücher. Diese können für jeweils vier Wochen ausgeliehen werden.
Nahezu der gesamte Bücherbestand beruht auf Vorschlägen der Kinder, die von ihnen in dem ausliegenden „Bücher – Wunschbuch“ eingetragen werden können.
Ebenfalls steht eine „Wissensbibliothek“ mit einer 24-bändigen Brockhaus-Enzyklopädie und allen „Schülerduden“ zur Verfügung. Ein Kopiergerät ist vorhanden, sodass für Unterrichtszwecke auch „Materialien“ kopiert werden können.
Die PCs nutzen die Kinder zum Recherchieren und zum Spielen.
In Kursen können Kinder ihren „PC- und Internetführerschein“ machen und das „Tastaturschreiben“ erlernen.

Das KiBiZ ist jeweils von Montag bis Freitag von 15.15 – 16.15 Uhr geöffnet. Es wird in dieser Zeit jeweils von einem Erwachsenen ehrenamtlich beaufsichtigt und betreut.
Die Nutzung des KiBiZ ist für die Vereinsmitglieder kostenfrei. Beim Besuch des KiBiZ tragen sich die Kinder in eine Anwesenheitsliste ein. Außerdem liegt dort auch das „Bücher-Wunschbuch“ aus.

Der Grundschule Breckenheim steht ein Schlüssel zur Verfügung, sodass sie die Einrichtung auch während des Unterrichts nutzen kann.

  • Die „TVB-Ferienspiele“

Seit 1982 bietet der Verein für alle „daheimgebliebene“ Kinder ein ganz auf deren „Bedürfnisse“ ausgerichtetes „Ferienprogramm“ an.

Wegen der Corona-Pandemie waren im Jahre 2018 die „36. Ferienspiele“ die vorerst letzten[10], bevor der Verein am 27.4. d.J. verkündete, dass diese für 2023 wieder aufgenommen werden; sein Aufruf:

„Ferienspiele beim TV Breckenheim mit neuem Konzept
Die Anmeldung zu den Ferienspielen ist ab sofort möglich!!!

Der TV Breckenheim bietet nach dreijähriger Corona-Pause endlich wieder seine beliebten Ferienspiele an.

Hierzu wollen wir mit einem neuen Konzept den veränderten Bedürfnissen von Eltern besser entsprechen und bieten eine komplette Ferienspielwoche mit Ganztagsbetreuung und Mittagessen von 8:00 bis 16:00 Uhr.
Unser Motto für die Ferienspielwoche lautet: „Sport – Spiel – Spannung“[11]

  • Kindertagesstätte und Verein

Im Jahr 1998 wurde im Rahmen des Projektes der Sportjugend Hessen „Mehr Bewegung in den Kindergarten“ auf der Grundlage der Erfahrungen mit der Grundschule jetzt auch eine Partnerschaft mit der Städtischen Kindertagesstätte vollzogen.

„Bewegte Kinder im Sozialen Dreieck
Kindergarten – Grundschule – Turnverein Breckenheim“

war von nun an das Leitmotiv der Zusammenarbeit dieser drei örtlichen Einrichtungen.

  • Sport- und Schulcampus

Ein über viele Jahre verfolgtes Projekt des TV Breckenheim war es, im Zusammenwirken mit der Schule und den zuständigen politischen Gremien, die Partner „Schule und Verein“ durch den Ausbau und die Erweiterung vorhandener Sportstätten und den (geplanten) Neubau der Grundschule an einem gemeinsamen Standort zu einem „Sport- und Schulcampus“ zusammenzuführen. Auch dieses „Projekt“ gelang!

Am 08. Dezember 2020 war hierzu in der Wiesbadener Presse u.a. zu lesen[12]:

„Der neue Campus hat die Breckenheimer über viele Jahre beschäftigt. Bereits im Jahr 2014 hatte der mittlerweile verstorbene unermüdliche Breckenheimer „Sportmotor“ Hans-Jürgen Portmann die jetzt ins Auge gefasste Variante ins Spiel gebracht, am Standort des bisherigen großen Fußballplatzes den notwendig gewordenen Schulneubau und eine auf die Bedürfnisse der Breckenheimer angepasste Sportanlage zu errichten.“

Am 11. Oktober 2022 war es schließlich so weit. Die „erste Hälfte“ des „Sport- und Schulcampus“, die Außen-Sportanlagen, konnten nach der kurzen Bauzeit von nur sieben Monaten eröffnet werden[13]:

… und wurde sogleich von den Grundschülern begeistert angenommen:

Die neue Außen-Sportanlagen bestehen aus einem Kunstrasenplatz, einer 200m-Rundbahn mit drei Bahnen, einer integrierten 100m-Laufbahn, einer Hochsprung-, Weitsprung- und Kugelstoßanlage, einer „Multisportfläche“ für Handball und Volleyball sowie einem Streetballplatz; weiterhin stehen auch die bereits vorhandenen Tennisplätze und die Beach-Anlage zur Verfügung.

Der am gleichen Ort entstehende Neubau der Grundschule, die „zweite Hälfte“ des „Sport- und Schulcampus“, liegt voll im Zeitplan und soll bis April 2024 „bezugsfertig“ sein – auch dank des „Innovationsdrangs“ der „Macher“ im TV Breckenheim und der Grundschule Breckenheim! Dann wird auch das „KIBIZ“ mit einziehen und damit in der Schule seine neue Heimat erhalten.
In „Wiesbaden aktuell.de“[14] heißt es hierzu u.a.:
„Der Architekt Torsten Schön plante das Bauvorhaben so, dass Schüler:innen sich frei und sicher entfalten können.
Seine Inspiration des Grundstücks ist verwurzelt in der Idee, „Bildung und Bewegung“ zu kombinieren. Dieser Ansatz wurde übrigens schon vor 50 Jahren von Professor Hans-Jürgen Portmann als das „Breckenheimer Modell“ vorgestellt.“

  • Erfolgreiche Vereinsarbeit

Für seine jahrzehntelange erfolgreiche Vereinsarbeit wurde der TV Breckenheim mehrfach ausgezeichnet. Hier sind zu nennen:

1985Akademischer Turnerbund1. Platz
Für die besondere Bemühung um die Bindung des einzelnen an die Gemeinschaft
1987Landessportbund Hessen3. Platz
Heinz - Lindner - Preis
1988Deutsche Sportjugend1. Platz
Deutscher Sportjugendpreis
1996Landessportbund Hessen3. Platz
Heinz - Lindner - Preis
2000Hessische Landesregierugn1. Platz
Beispielhaftes Bürgerengagement in Hessen" Kategorie "Traditionsverein mit Zukunft"
2001Deutscher TurnerbundSieger
Innovationspreis für Turn- und Sportvereine
2002

2002
Startklar für OlympJa

Landesssportbund Hessen
Hauptpreis

1. Platz
Heinz - Lindner - Preis
Vorzeigeverein Nr. 1 in Hessen"
2003Deutscher TurnerbundAnerkennung
Innovationspreis für Turn- und Sportvereine
2004Deutscher Sportbund / Deutsche Sportjugend7. Platz
Deutscher Schulsportpreis
Grundschule Breckenheim wird Deutschlands beste Grundschule wegen der beispielhaften Zusammenarbeit mit dem Turnverein
2005Hessischer Jugendring e.V. 1. Platz
„Best ´05“ - Innovationsförderpreis 2005 Kategorie 2 - Allgemeiner Preis Projekt: „Kinder –Akademie“ im Turnverein Breckenheim mit „KinderBildungsZentrum“
2005Deutscher Turnerbund / 5.Stuttgarter Sportkongress Sieger
Innovationspreis für Turn- und Sportvereine Kategorie "Kinder - unsere Zukunft
2005Schlappekicker-Preis des Jahres 2005Sieger 2005
ausgeschrieben von der Frankfurter Rundschau für die außersportliche Betreuung von Kindern, die sich aus dem Vereinsalltag heraushebt
2005Kleiner Stern des Sports in Bronze 2005
im Rahmen der Kampagne "Sport tut Deutschland gut" des Deutschen Sportbundes und der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Bereich Kinder und Jugend/Familie
2005Yim2005 Jugend in Bewegung - Sport is(s)t gesund3. Platz
„Runter vom Sofa - raus aus dem Haus“
ausgeschrieben vom Hessischen Kultusministerium.
Teilnahme vom Team Breckenheim mit Kindertagesstätte, Grundschule und Turnverein
2006Yim2006 Jugend in Bewegung - Sport spielt fair1. Platz
„Runter vom Sofa - raus aus dem Haus“
ausgeschrieben vom Hessischen Kultusministerium.
Teilnahme vom Team Breckenheim mit Kindertagesstätte, Grundschule und Turnverein.
Gesamtsieger von allen Teilnehmern der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
2006100 pfiffige Ideen für kinderfreundliche Spielorte in Deutschland" Förderpreis
ausgeschrieben vom Deutschen Kinderhilfswerk e.V. für das Projekt: "Spielen mit BewegungsSpaß"
2006Oddset-Zukunftspreis des Hessischen SportsSieger
ausgeschrieben vom Landessportbunde Hessen für unsere Aktion: „schlau motion - Bildung und Bewegung, ein Projekt für Kinder und Jugendliche von 3 – 18“
2006Sterne des SportsSonderpreis
Sonderpreis im Rahmen der Kampagne "Sport tut Deutschland gut" im Bereich "Kinder und Jugend" für 24 Jahre Ferienspiele
2007PwC-StiftungSonderpreis
Sonderpreis im Wettbewerb "Zukunftspreis Jugendkultur"
2007YIM 2006/2007 „Jugend in Bewegung - Sport beGEISTert“ Kreativwettbewerb2. Platz
„Runter vom Sofa - raus aus dem Haus“,
ausgeschrieben vom Hessischen Kultusministerium
Teilnahme vom Team Breckenheim
2. Platz unter allen Teilnehmern aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
2007DHB-Kreativ-Wettbewerb 2007Gewinner
ausgeschrieben vom Deutschen Handballbund anlässlich der Handballweltmeisterschaft 2007 in Deutschland
2007Zukunftspreis der Deutschen Sportjugend1. Platz
"Mehr Bewegung für Kinder realisieren"
2007Deutscher Turnerbund / 6. Stuttgarter Sportkongress Sieger
nnovationspreis "Kinderturnen - die vielfältige Grundlagenausbildung"
Bewerbung "Bewegte Kinder - Sport für schlaue Köpfchen"
2008YIM 2007/2008 Jugend in Bewegung - Sport bringt zusammen
Kreativwettbewerb
1. Platz
„Runter vom Sofa - raus aus dem Haus“
Ausgeschrieben vom Hessischen Kultusministerium
1. Platz in Hessen und Gesamtsieger von allen Teilnehmern aus Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hamburg
2008Hessischer Jugendring e.V.5. Platz
„Best'08“ - Innovationsförderpreis 2008 - Kategorie 2 - Allgemeiner Preis, Projekt: KinderBildungsZentrum (KiBiZ)
2008DOSB und E.ONFörderpaket
1000 Förderpakete
Eins von 1000 Förderpaketen im Wert von ca. 1000.- Euro für 120 neue Bücher für die Kinderbibliothek im KiBiZ
2009YIM 2008/2009 Jugend in Bewegung - Sport spielt überall
Kreativwettbewerb
1. Platz
„Runter vom Sofa - raus aus dem Haus“, ausgeschrieben vom Hessischen Kultusministerium 1. Platz in Hessen und Gesamtsieger von allen Teilnehmern aus Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland
2009Oddset-Zukunftspreis des Hessischen Sports Sieger
ausgeschrieben vom Landessportbund Hessen, für unsere Aktion "Wir machen das", Ausrichtung der vier Stadtentscheide im Orientierungslauf, Mädchenfußball, Ballspielfest (Handball) und Hallenspielfest (Turnen, Gymnastik) für die Wiesbadener Grundschulen
2010Deutscher Schulsportpreis 2009 / 20101. Platz
ausgeschrieben vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Deutschen Sportjugend - Motto: "Sportverein und Schule - Gemeinsam für eine bewegte Zukunft"
2011Hessischer LeseförderpreisAuszeichnung
für die Leseförderung im KinderBildungsZentrum (KiBiZ) des Turnvereins
2012„Großer Stern in Bronze“
Stadtsieger Wiesbaden
1. Platz
1973 / 1974 - 2012 / 2013
„40 Jahre Patenkinder beitragsfrei Mitglied im Turnverein 1890 e.V.Breckenheim“ - *Kinder bewegen *Kinder bilden
2012„Großer Stern in Silber“
Landessieger Hessen
1. Platz
Würdigung durch den Deutschen Olympischen Sportbund und die Volksbanken Raiffeisenbanken für das beispielhafte gesellschaftliche Engagement
2013„Stern des Sports in Gold“6. Platz

2013/2014Kunst mit Kurzen Förderung
„Kinderkunstprojekt“ mit Daniel Altzweig und Shmuel Kedi gefördert durch die Aktion Mensch
2014Walbusch hilft helfen – Zukunft durch Bildung Förderung
„Kinder-Akademie“ (KIA) im Turnverein Breckenheim mit dem KinderBildungsZentrum (KiBiZ)
2014Qualitätsoffensive der Sportjugend Hessen Auszeichnung
Umfangreiches überfachliches Angebot für Kinder und Jugendliche
2015Dirk-Nowitzki-Stiftung Förderung
zu Gunsten der Schwimmbadfahrten
2016Heinz-Lindner-Preis des LSBHPreisträger
für das Lebenswerk des 1. Vorsitzenden Hans-Jürgen Portmann
2016Initiative des Monats Auszeichnung
Auszeichnung durch die Hessische Landesregierung
2017Jule macht Schule 2. Preis
Wettbewerb der Deutschen Leichtathletikjugend
"JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA" - Eine Chance für Schulen und Vereine
2018Kooperationspreis Sportverein und Schule 3. Platz
ausgeschrieben vom lsb h und HKM

Dass dies alles keine „Selbstläufer“ waren, lag nicht nur an der finanziellen Unterstützung durch das Kultusministerium – und später auch des Innenministeriums, das die „Vereinskasse“ aus seinen Fördermitteln „aufbesserte“.
Es waren und sind vielmehr immer wieder begeisterungsfähige, aber auch begeisternde Persönlichkeiten, die Verantwortung übernommen, die Vereinsmitglieder und Schulgemeinde von ihren Ideen überzeugt und damit auch in teils schwierigen Zeiten für ein „Überleben“ des „Modells“  gesorgt haben – beginnend bei dem „Erfinder“, Prof. Portmann und der damaligen Schulleiterin Christa Nemnich bis hin zu Helmut Koch und Frau Prager als Nachfolgerin von Christa Nemnich.
Ohne diese Persönlichkeiten und viele weitere Funktionsträger des Vereins ebenso wie viele Eltern, Lehrkräfte der Schule und Mitwirkende in der Schulgemeinde, insbesondere aber auch ohne die „ZIVIS“, „BUFDIS“ und „FSJ-ler“[15] in dieser Zeit, wäre eine positive Weiterentwicklung des „Breckenheimer Modells“ nicht möglich gewesen – und das gilt auch für die Zukunft!

Dieses nun gemeinsame „Haus“ von Schule, Verein und Kita, bei dessen Errichtung ich beim Bau des „Fundaments“ mitwirken durfte, ist nicht auf Sand, sondern auf solidem, verlässlichem Grund gebaut.
Und wie könnte die Wirksamkeit des „Breckenheimer Modells“ mit Blick auf die Kinder besser belegt werden als durch die Feststellungen des Wiesbadener Gesundheitsamtes, das bei den Schuluntersuchungen zu dem Ergebnis kommt, dass es unter den Breckenheimer Schülerinnen und Schülern im Vergleich zu anderen Schulen signifikant weniger übergewichtige und mehr fitte Kinder gibt. Das Gesundheitsamt führt dies ausdrücklich auf das „Breckenheimer Modell“ zurück.
Dass sich dieser „Befund“ natürlich auch in sportlichen Erfolgen niederschlägt, zeigen seit vielen Jahren die Wiesbadener Schulvergleichswettkämpfe, bei denen die Breckenheimer Grundschule in der Gesamtwertung für „kleine“ Grundschulen regelmäßig den 1. Platz belegt. Und – nicht nur jüngst wieder – zeigen dies auch die tollen Ergebnisse bei den Bundesjugendspielen, bei denen von den 91 Breckenheimer Kindern, die teilgenommen haben, 29 eine Ehrenurkunde erringen konnten.
Auch dieses Ergebnis ist ein „belastbarer“ Ausdruck und Nachweis der Wirksamkeit und der Qualität des „Breckenheimer Modells“!

                                                                       Wiesbaden, den 24.9.2023