Management des Erfolgs im Hochleistungssport

Erfolg und Leistung hängen in der Regel auf das Engste zusammen. Dies gilt für die Arbeitswelt ebenso wie für die Welt des Sports. Gewiss gibt es auch viele zufällige Erfolge, die mittels unerlaubter Methoden erreicht wurden, bzw. die man anderen zu verdanken hat. Nichts ist jedoch ein besserer Garant für den Erfolg als die gekonnte menschliche Leistung. Nirgendwo wird dies deutlicher als im Leistungssport. Sportliche Leistungen sind die Grundlage für sportlichen Erfolg. Gewiss kann nicht jede sportliche Leistung zum Erfolg führen, doch ohne sportliche Leistungen ist ein Erfolg im Sport auf Dauer nicht denkbar. Weiterlesen

Zwanzig Jahre nach der Jahrhundertwende

Für die Entwicklung des modernen Sports war das 20. Jahrhundert ohne Zweifel ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahrhundert. Vor allem war es die zweite Jahrhunderthälfte, in der es dem Sport gelingen konnte, sich zum bedeutsamsten kulturellen Massenphänomen weltweit zu entwickeln. Innerhalb dieses Entwicklungsprozesses spielte der deutsche Sport eine besondere Rolle. Der Sport, wie er sich seit der Gründung des Deutschen Sportbundes im Jahre 1950 in der Bundesrepublik Deutschland entwickelte, konnte in vieler Hinsicht als vorbildlich bezeichnet werden. Der Deutsche Sportbund entwickelte sich dabei in einer nachahmenswerten Offenheit. Er öffnete sich gegenüber dem Staat, er war der Partner der großen Kirchen, die Arbeitgeberverbände waren dem Sport aufgeschlossen, gleiches galt für den deutschen Gewerkschaftsbund. Weiterlesen

Doping als Verbandsproblem

Beobachtungszeiraum 1988 – 1995
Vorbemerkung

Das Dopingproblem ist Ausdruck einer moralischen Krise in unserer Gesellschaft, von der viele Bereiche betroffen sind. Das Sportsystem, und hierbei vor allem der Spitzensport, bilden dabei wohl jenes Teilsystem in unserer Gesellschaft, das von dieser moralischen Krise am intensivsten erfasst ist. Dabei ist die Legitimation des Spitzensports in mehrfacher Hinsicht in Frage gestellt. Unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten stehen Doping und Gewalt im Sport, ungerechte Belohnungssysteme und eine zunehmende Aufkündigung traditioneller sozialer Strukturen in Widerspruch zum selbst erhobenen Anspruch, ein System des Fair Play zu repräsentieren. Unter ökonomischen Gesichts­punkten stellt sich die Frage nach der Finanzierbarkeit des Spitzensports, nach­dem sich der Sport in eine indirekte Abhängigkeit zur Wirtschaft, zu den Medien und zum Staat begeben hat. Unter organisatorischen Gesichtspunkten stellt sich die Frage nach der Einheit des Sports. Es wird somit gefragt, inwieweit eine auf Breitensport ausgelegte Basis organisatorisch mit dem Spitzensport verknüpft bleiben kann. Die Diskussion über diese Krise wird zumeist über deren massenmediale Repräsentation geprägt. Weiterlesen

Citius, altius, fortius – wohin treibt der olympische Spitzensport?

Der moderne Hochleistungssport zeichnet sich durch eine schillernde Bedeutungsvielfalt aus. Ob Staat oder Wirtschaft, ob Kirchen oder Gewerkschaften, ob Kunst oder Musik, ob Massenmedien oder private Kommunikation, in allen Bereichen unserer Gesellschaft lässt sich ein mehr oder weniger intensiver Bezug zum Hochleistungssport beobachten. Im Olympiajahr 1996 rückte er ganz besonders ins Interesse der Öffentlichkeit. 1996 war kein normales Olympiajahr. Die Olympischen Spiele der Neuzeit feierten Jubiläum: 100 Jahre zuvor hatte Baron Pierre de Coubertin die Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen ins Leben gerufen. Solche Anlässe legen Nachdenklichkeit, aktuelle Analyse und Vorausschau nahe. Die modernen Olympischen Spiele sind nunmehr 122 Jahre alt, und es stellt sich die Frage: Wie lange werden sie noch leben? Weiterlesen

Dämon „Verbandsrat“

„Verbandsrat“ – in vielen deutschen Sportorganisationen kommt dieses Wort der Bedeutung eines gefährlichen Dämons gleich. Gemeint ist damit eine Institution, die meist in den Satzungen der Sportverbände festgelegt und in ihrer Aufgabenstellung dort auch näher beschrieben ist. Betrachtet man die etymologische Bedeutung der Worte „Verband“ und „Rat“ und spürt man ihrer Semantik nach, so müssen die äußerst negativen Konnotationen, die das Wort Verbandsrat in den Organisationen des Sports hervorrufen, überraschen. Der freiwillige Zusammenschluss von Menschen in einem Verband oder einer Vereinigung ist für jede Gesellschaftsordnung wünschenswert. Institutionen, die sich über ihre guten Ratschläge begründen, Ratgeber sind und deshalb als ein erwünschter „Rat“ zu bezeichnen sind, sind nicht nur für benachteiligte Gruppen und Menschen eine Hilfe, sie haben sich in allen Lebensbereichen bewährt. Weiterlesen

Droge Fußball

„Der Hollywood-Star Leonardo DiCaprio ist zur Fußball-WM nach Brasilien gereist. Der US-Schauspieler traf mit 21 Freunden in Rio de Janeiro ein und bezog ein Quartier auf einer Luxus-Yacht. DiCaprio und seine Entourage logieren auf der Topras, die Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan aus Abu Dhabi gehört – dem Besitzer des britischen Fußballclubs Manchester City. Die Yacht ist 147m lang und hat unter anderem Schwimmbad, Fitnessstudio, Hubschrauberlandeplatz und Kino.“ „Denn niemand siegt allein, weder im Sport noch im Leben“, so mahnte in derselben Zeitung Papst Franziskus die Fußballspieler vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Mit diesen zwei Zitaten lässt sich stellvertretend das Interesse am Fußball im Allgemeinen und an der Fußball-Weltmeisterschaft im Speziellen kennzeichnen. Am Fußball ist jeder Mann und jede Frau interessiert, der Fußball schafft es, dass manche seriösen Tageszeitungen mehr als die Hälfte ihres redaktionellen Umfanges für dessen Berichterstattung zur Verfügung stellen. Weiterlesen

Wettkampfsport – Vom Gegenbild und Abbild

Ein besonders wichtiges kennzeichnendes Merkmal des modernen Sports ist der Wetteifer, der durch eine besondere Konzeption von schriftlich niedergelegten Regeln ermöglicht wird. Nicht weniger wichtig ist die Nutzlosigkeit dessen, was das sportliche Handeln auszeichnet. Man überspringt eine Latte, obgleich man sie auf bequeme Weise unterlaufen könnte, man läuft 400 Meter auf einer Bahn und kommt zum Ausgangspunkt zurück, an dem man losgelaufen ist, man wirft einen Speer, ohne ein Tier zu erlegen. Dies alles findet auf besonderen Sportanlagen statt und Menschen, die in je verschiedenen Gesellschaften zuhause sind, begeben sich in die Räume des Sports, um sich durch eine besondere Gleichheit auszuzeichnen. Man entkleidet sich von der Alltagskleidung und elf Spieler tragen dasselbe Trikot. Weiterlesen

Sepp B. – oder die Gier nach Macht

Der Weltfußball wurde über Jahrzehnte von einer Person geführt, die sich durch eine nahezu unbegrenzte Macht auszeichnete. Als mächtigster Mann des Sports begegnete der FIFA-Präsident allen übrigen Mächtigen aus Politik und Wirtschaft zumindest auf Augenhöhe. Aus ökonomischer Sicht hatte sein Verband das Volumen eines internationalen Konzerns und unter politischen Gesichtspunkten reichte sein Einfluss bis in die letzten Winkel des Erdballs. Wie ist es möglich, dass ein Mensch in der Welt des Sports einen derartigen Weg zur Macht gehen kann? Ist dies typisch für die Welt des Sports und was sind die Mechanismen, die eine derartige Macht ermöglichen? Vergleicht man die FIFA mit den übrigen internationalen Sportfachverbänden so kann man sehr schnell erkennen, dass es in der Welt des Hochleistungssports ganz offensichtlich üblich ist, dass die Präsidenten der Fachverbände mit einer außergewöhnlichen Machtfülle ausgestattet sind. Weiterlesen

Sportverbände – ein notwendiges Übel?

Sportverbände sind in der Regel eingetragene Vereine. Diese Rechtsgrundlage ist in vielen soziologischen Analysen Ausgangspunkt für eine ganze Reihe äußerst positiver Interpretationsmuster. Sportverbände sind Orte, in denen demokratisches Handeln eingeübt werden kann. Sportverbände offerieren Ehrenämter, auf die die moderne Zivilgesellschaft zwingend angewiesen ist und das ehrenamtliche Handeln kann dabei als hilfreicher Gegenpol zu einer einseitigen und materialistischen Ausrichtung unserer Gesellschaft bewertet werden. Weiterlesen

Digitalisierung als Chance – neue Formen der Sportkommunikation

Die Digitalisierung sämtlicher Lebenswelten stellt nicht nur in unserer Gesellschaft eine große Herausforderung dar. Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 haben 9 von 10 Deutschen eine Onlineverbindung. Betroffen ist davon der Mensch in seiner Privatheit, betroffen davon sind Gruppen und Organisationen und ganze gesellschaftliche Teilsysteme wie Politik, Wirtschaft und Sport. Besonders intensiv davon betroffen ist das System der Massenmedien. Im Zusammenspiel zwischen den Massenmedien und dem Sport hat die Digitalisierung eine völlig neue Sportwelt, ebenso wie eine völlig neue Medienwelt hervorgebracht. Weiterlesen

Red Bull – Ein Modell für das Verhältnis von Sport und Wirtschaft?

Sport und Wirtschaft befinden schon seit langer Zeit in einer äußerst erfolgreichen Partnerschaft. Eine der erfolgreichsten weist den Namen „Red Bull“ auf. Am 28. August 1987 wurde diese Partnerschaft durch einen Sponsorenvertrag zwischen Dietrich Mateschitz, dem Red Bull Erfinder und Miteigentümer der Red Bull GmbH und dem Salzburger Eishockey Club ins Leben gerufen. Jüngst feierte die Partnerschaft ihren 30. Geburtstag. Fragt man Marketingexperten, so ist das Sponsoringnetz zwischen Red Bull und der Welt des Sports heute erfolgreicher denn je. Das Produkt, um das es dabei geht, könnte kaum einfacher sein. Es handelt sich um ein taurinhaltiges Getränk, wie es zunächst in Japan konsumiert wurde. Japanische Piloten nutzen dieses Getränk zur Steigerung von Konzentrationsleistungen. Weiterlesen

Eine Reform der olympischen Verbände ist längst überfällig

Die letzte Mitgliederversammlung des DOSB hat einstimmig eine neue Leistungssportkonzeption verabschiedet, die sich vor allem dadurch auszeichnen soll, das vom Steuerzahler bereitgestellte Mittel in möglichst effizienter und transparenter Weise von den Verbänden verwendet werden, um bei zukünftigen Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften den Erfolg deutscher Athletinnen und Athleten zu sichern. Ganz gleich wie dabei das Merkmal „Erfolg“ definiert wird, eine Ausrichtung an anspruchsvollen Zielen ist für den Hochleistungssport dringend erforderlich. Eine verantwortbare Mittelverwendung ist mit Blick auf den Steuerzahler zwingend. Transparenz und Klarheit müssen für zukünftige Fördermaßnahmen die herausragenden Merkmale sein. Weiterlesen

Internationale Leichtathletik – eine fragwürdige organisatorische Herausforderung

Im Juli 2016 fand in Bydgoszcz in Polen die IAAF Junioren-Weltmeisterschaft (U20) statt. Sechs Tage lang maßen sich von morgens bis abends die besten Junioren aus 150 Ländern der Welt. Sie präsentierten Weltklasseleistungen. In manchen Disziplinen wurden neue Juniorenweltrekorde erreicht. In sportlicher Hinsicht war dieses Ereignis ohne Zweifel herausragend. Das Organisationskomitee Polens hat in kürzester Zeit die sportlichen Voraussetzungen geschaffen, die für die Durchführung einer derartigen Weltmeisterschaft notwendig sind. Weiterlesen