Der Weltsport im Olympischen Jahr 2024

Der Weltsport kann einen ökonomischen Systemerfolg im Jahr der Olympischen Spiele 2024 aufweisen wie es bei keinem anderen gesellschaftlichen Teilsystem der Fall ist. Die Olympischen Spiele in Paris können dabei als der zwischenzeitlich erreichte Höhepunkt bezeichnet werden, der sehr schnell durch den nächsten Höhepunkt, der weltweit größten Fußballshow im Jahr 2026, abgelöst wird. Die kapitalistische Devise „Wachstum“ gilt für dieses System wie für kein anderes und es werden trotz aller, oder gerade wegen aller politischen Krisen, höhere Umsätze und Gewinne erzielt als jemals zuvor. Die in diesem System handelnden Personen zeichnen sich vor allem durch eine unersättliche Geldgier aus. Dies gilt für die sportlichen Akteure¹, für die verantwortlichen Funktionäre, für die Veranstalter, für die Sponsoren und wirtschaftlichen Partner, für die begleitenden Massen- und sozialen Medien, d.h. für alle Beteiligten wohl nicht im gleichen Umfang aber doch in der anzutreffenden Ausrichtung gleichermaßen. Obszöne Transfersummen, überhöhte Gehälter, maßlose Antrittsgelder, fragwürdige Werbeverträge, noch immer anwachsende Kosten für Übertragungsrechte, rechtlich kaum nachvollziehbare Erlasse von Steuern rufen dabei nahezu täglich öffentliche Verwunderung hervor, ohne dass dabei infrage gestellt wird, dass diese Obszönität auf dem Rücken der Steuerzahler stattfindet.

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Der Weltsport zwischen Verstaatlichung, Privatisierung und Selbstzerstörung

In der Welt des internationalen Sports finden schon seit längerer Zeit und vor allem auch in diesen Tagen dramatische Veränderungen statt, die in ihrer Ausformung, in ihren

Auswirkungen und in ihrer Reichweite selbst von Experten¹ nur sehr schwer eingeschätzt werden können. Vier dieser Veränderungen sind meines Erachtens dabei besonders folgenreich und bedürfen einer genaueren Analyse und Beobachtung: Weiterlesen

Die „Geopolitik“ des Weltsports verändert sich

2008 fanden die Olympischen Spiele zum ersten Mal in China statt. Zum Zeitpunkt der Vergabe der Spiele war China noch ein Entwicklungsland, dem Deutschland Entwicklungshilfe gewährte, aber auch heute noch im Rahmen von gemeinsamen Projekten gewährt. Mittlerweile ist es die zweit-mächtigste Industrienation und vieles spricht dafür, dass die politische Bedeutung Chinas in den nächsten Jahren noch wachsen wird. Im Jahr 2010 fanden erstmals Fußballweltmeisterschaften auf dem afrikanischen Kontinent statt. Südafrika war Gastgeber und das ganze Land war mit Stolz er-füllt, dass man das medial wichtigste Sportereignis der Welt auf dem afrikanischen Kontinent aus-richten durfte. 2016 fanden zum ersten Mal die Olympischen Spiele auf dem südamerikanischen Kontinent statt. Weiterlesen