Römische Zeiten … wenn Reichtum zu einem Problem des Sports wird

Dass es den „Reichen“ zu gut geht, kann nicht nur in tarifpolitischen Auseinandersetzungen als treffendes Argument gehört werden. Die Annahme, dass sich die Reichen in unserer Gesellschaft in einer Identitätskrise befinden, könnte jedoch Überraschungen hervorrufen. Wer als distanzierter Beobachter[1] bei großen Sportereignissen teilnimmt, für den könnte diese Annahme allerdings naheliegend sein. Heute ist es immer schwieriger, das zu beschreiben, was einen Reichen auszeichnet. Nicht nur unsere Städte verheimlichen den Unterschied von arm und reich. Einige durchaus wünschenswerte Errungenschaften der Demokratie haben bewirkt, dass die Angleichung verschiedener sozialer Schichten nicht nur als bloße Täuschung wahrgenommen wird. Ehemals gravierende Unterschiede zwischen den Schichten wurden vielmehr ausgeglichen, teilweise gar beseitigt. Die Wohnkultur der sozial unteren Schichten hat sich vermehrt an die der Oberschicht angeglichen, zumindest ist sie nicht mehr geeignet, den großen Statusunterschied zu anderen Gruppen zu demonstrieren. Aber auch andere Erscheinungsweisen des Reichtums der vergangenen Jahrhunderte sind nahezu vollständig untergegangen. Autos, ja selbst teure Autos, sind zur Massenware geworden; die Ess- und Trinkkultur der Reichen wird zwischenzeitlich längst von der Mittelschicht imitiert. Leichte Kost und Weingenuss, Südfrüchte und Konfekt, präsentiert in künstlerischem Dekor, sind Merkmale des Lebensstils von fast jedermann geworden. Wo also lässt sich das Reichsein heute noch ausleben? Was nützt einem Reichtum, wenn man ihn nicht zeigen kann?

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Einflüsse gesellschaftlicher Entwicklungen auf Schule und Sport

Will man das Phänomen des modernen Sports, so wie es sich uns in diesen Tagen zeigt, angemessen nachzeichnen, so ist es hilfreich, wenn man sich an Vergangenes erinnert. Vor 70 Jahren bin ich in Stuttgart zur Schule gegangen. Handball war dabei mein wichtigster Lebensinhalt. In der Schule gab es ein Unterrichtsfach mit dem Namen „Leibesübungen“. Völkerball, Schleuderball, Staffelwettkämpfe, Handball und Fußball waren die beliebtesten Sportspiele. Retter und Schlienz, später dann Waldner und Geiger waren die Idole, die uns der VfB Stuttgart offerierte. 6000 Zuschauer konnte das Dreikönigsturnier im Handball auf den Stuttgarter Killesberg locken. Der grüne Sportbericht wurde Sonntagabends von den Jugendlichen sehnsüchtig erwartet, bei Fußballspielen gab es in regelmäßigen Abständen kleine Dorfkonflikte. Geoffrey Duke war auf der Solitude der ungekrönte Held in der 500 cm3 Klasse, Baltisperger aus Reutlingen war unser nationaler Hero, Max Resch war unser Boxidol und erwartungsvoll blickten wir alle auf die Olympischen Sommerspiele, die 1972 in München stattfinden sollten.

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Zur gesellschaftspolitischen Bedeutung der Paralympischen Spiele Tokyo 2020

Von Friedhelm Julius Beucher

In dieser Woche haben in Tokio die Paralympischen Spiele begonnen. Sie bergen das Potential, die Welt besser zu machen. Denn sie werden immer mehr wahrgenommen. Auf der ganzen Welt entdecken Gesellschaften, wie sie mit Menschen mit Behinderung umgehen. Über das Sportereignis kommen sie zu der Erkenntnis, dass es nicht reicht, alle zwei Jahre im Sommer und Winter Athletinnen und Athleten zu den Paralympics zu schicken, sondern dass diese Spiele, so wie sie aus der Gesellschaft heraus gefördert werden, auch in sie hineinwirken. Von der Nachwuchsförderung über den Breitensport führt das zu der generellen Frage nach Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Weiterlesen