Olympia ist wichtig – auch wenn es keine Friedensmacht sein kann

Der folgende Beitrag ist eine Weiterführung eines Beitrages, den Sven Güldenpfennig in der DOSB Presse Nr. 9, vom 1. März veröffentlicht hat. Zu dem Beitrag gibt es eine Erwiderung von Silvia Schenk: „Das olympische Dilemma“, der ebenfalls in der DOSB Presse Nr. 10, vom 8. März 2022 veröffentlicht wurde. Dieser Beitrag ist im Zusammenhang mit den Ausführungen von Güldenpfennig ebenfalls sehr lesenswert. Insbesondere werden wichtige Empfehlungen gegenüber dem IOC vorgetragen, wie es sich zukünftig  bei der dringend notwendigen Beachtung der Menschenrechtsproblematik verhalten sollte. H.D.

 

1. Krieg in Europa

Der russische Präsident hat – mitten zwischen dem Ende der Olympischen und dem Beginn der Paralympischen Spiele von Peking – einen unprovozierten militärischen Angriff auf ein unabhängiges Land vom Zaun gebrochen. Das ist ein flagranter Bruch des Völkerrechts, das Krieg allenfalls zur Selbstverteidigung zulässt. Und es ist eine veritable weltpolitische Katastrophe. Putin will, das erscheint jenseits aller Spekulation klar, seine Herrschaft über die Ukraine errichten, weil sie „seit jeher ein Teil Russlands“ sei. Zugleich könnte China dies, sollte es „gelingen“ und ohne militärische Antwort der westlichen Konkurrenz bleiben, als Ermutigung lesen, seinerseits auf Taiwan zuzugreifen, das nicht einmal den Status völkerrechtlicher Souveränität genießt. Weiterlesen