Olympische Piktogramme – Betrachtungen aus einer kultur- und designgeschichtlichen Perspektive

Die offizielle Geschichte der Olympischen Piktogramme beginnt in Tokio im Jahr 1964. Bei diesen Olympischen Sommerspielen begann ein besonderer Siegeszug des grafischen Designs, bei dessen internationaler Entwicklung Piktogramme schon immer eine wichtige Rolle gespielt haben. Olympische Piktogramme hat es allerdings bereits zuvor bei mehreren Olympischen Spielen gegeben. Einzelne Piktogramme gab es z.B. bereits bei den Spielen in Stockholm 1912 und in Paris 1924. Diese waren jedoch in erster Linie Illustrationen. Ein typisches Beispiel ist hierfür eine Zeichnung, wie sie 1924 beim damals noch existierenden Olympischen Kunstwettbewerb eingereicht wurde (vgl.Abb.1). Die erste Serie von Piktogrammen gab es wohl bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin.
Als Vorläufer der Olympischen Piktogramme können die ersten 16 Bildzeichen für den Straßenverkehr gesehen werden, die im Jahr 1902 von privaten Automobilclubs in Europa aufgestellt wurden. Mittlerweile sind die Piktogramme zu Verkehrszeichen der Globalisierung geworden. Piktogramme sind in gewisser Weise das „Visuelle Esperanto“ und sie sind vor allem die „Dienstboten der modernen Kommunikationsgesellschaft“ (Chr. Marquardt). Für Otl Aicher, dem wohl berühmtesten deutschen Olympia-Designer, sollten Piktogramme „Zeichencharakter“ haben und keine Illustrationen sein. Piktogramme sind abzugrenzen von Symbolen, Ornamenten, Ikonen und Signets. Sie sind auch von Diagrammen, Typogrammen, Ikonogrammen und Logogrammen zu unterscheiden. 

Abb.1: Rugby-Studie von Jean Jacoby, ausgezeichnet mit der Goldmedaille beim Kunstwettbewerb („Malerei“) bei den Olympischen Spielen 1924

Abb.2: Piktogramme der Olympischen Sommerspiele in Tokio im Jahr 1964 und 2020

Abb. 3: Dienstleistungspiktogramm der Olympischen Sommerspiele in Tokyo im Jahr 1964

Das eigentliche System von Olympischen Piktogrammen wurde jedoch von einem japanischen DesignerTeam für die Olympischen Spiele in Tokio 1964 entworfen (vgl.Abb.2). Sie reduzierten die Formen und Größen zur Darstellung der jeweiligen olympischen Sportarten auf ein Minimum, das erforderlich ist, um die Botschaft zu verstehen, die mit dem jeweiligen Piktogramm den Betrachtern vermittelt werden soll. In Japan stellte damals (und teilweise ist dies auch noch heute der Fall) die Kommunikation mit der Welt eine besondere Herausforderung dar, weil außerhalb Japans so gut wie niemand Japanisch sprach. Für die Kommunikation suchte man deshalb nach einer neuen Form non-verbaler Kommunikation, nach einem nichtsprachlichen Zeichensystem, das in der ganzen Welt verstanden werden kann.  Auf diese Weise ist eine einfache neue Sprache entstanden und gleichzeitig ist aus dem Bemühen der japanischen Designer¹ eine neue Form der Grafik in die Entwicklung des modernen Designs und dessen Geschichte eingetreten. Das japanische Designer Team kann auch aus der Sicht von heute nach wie vor als wegweisend bezeichnet werden, denn es war nicht zuletzt auch dieses Team, das die mittlerweile in der ganzen Welt angewendeten Piktogramme zur Unterscheidung von Männer und Frauentoiletten zum ersten Mal entworfen hatte (vgl. Abb.3). Der japanische Designer Masaaki Hiromura, der für die Piktogramme der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio verantwortlich zeichnete, wies darauf hin, dass er die „dynamische Schönheit der Athleten“ durch diese Piktogramme auszudrücken versucht. Gleichzeitig möchte er jedoch das Erbe, das die Pioniere der japanischen Designbranche mit ihren Entwürfen für die „Tokio 1964 Games“ hinterlassen haben ausdrücklich respektieren. An seiner Sammlung von 50 Symbolen arbeitete er mit seinem Team über einen Zeitraum von zwei Jahren und er bediente sich dabei auch biomechanischer Modellierungen der wichtigsten Bewegungsabläufe in den verschiedenen olympischen Sportarten. 

Betrachten wir dabei die grafischen Lösungen zur Darstellung der einzelnen olympischen Sportarten, so kann man schon erkennen, dass olympische Piktogramme immer auch die Kultur des Gastgebers widerspiegeln und sie sich dabei auch durch politische Implikationen auszeichnen können. Das Symbol der deutschen Turnerschaft im Piktogramm zum Gerätturnen bei den Piktogrammen zu den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin ist hierbei ein besonders kennzeichnendes Beispiel. Die runde Form der Piktogramme, die einem Warnschild ähneln, spiegeln ohne Zweifel auch einen Zeitgeist wider, wie er damals im Dritten Reich in Deutschland anzutreffen war (vgl. Abb.4). Die Piktogramme kamen allerdings nie zum Einsatz. Sie wurden lediglich in einer Design- Zeitschrift veröffentlicht.  

Abb.4: Ausgewähltes Piktogramm der Piktogramm-Serie der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin

Ganz anders verhält es sich bei den Piktogrammen von Otl Aicher und Gerhard Joksch, die sie uns für die Olympischen Spiele 1972 in München geschenkt haben. In ihrer einfachen und klaren Linienführung zählen Sie für mich zu den schönsten Piktogrammen überhaupt. Sie sind eingebunden in das Gesamtkonzept des Designs, das Aicher für die damaligen Olympischen Spiele entworfen hatte. Sie stehen für eine neue Weltoffenheit Deutschlands und für den Teil der fröhlichen und ästhetischen Spiele, denen leider mit dem Attentat ein anderer Teil hinzugefügt wurde, der von Barbarei, Mord und Terror geprägt war. Otl Aicher hatte ein ganzes Team von Designern um sich geschart, darunter auffallend viele Frauen, um den Spielen in München und Kiel einen ganz eigenen Charakter zu geben. Die auffälligen Farben – hellgrün, orange, silber statt schwarz, rot, gold, die Fahnen mit dem berühmten Strahlenkranz, der heute noch bei der Glücksspirale verwendet wird, der berühmte Dackel Waldi und natürlich die Piktogramme kamen alle aus seinem Team. Aicher, verheiratet mit der SophieSchollSchwester Inge suchte mit seinen Mitarbeitern einen neuen Grafikstil für die Spiele, um diesen einenheiteren aber auch einen modernen Ausdruck zu verleihen. Das grafische Design dieser Spiele sollte sich ganz klar von den Berliner Nazispielen“ 1936 unterscheiden. Aicher, ein Repräsentant der grafischen Moderne, suchte klare Konturen, gerade Linien, nichts Verspieltes, nichts Pompöses. Allenfalls waren für Joksch und für ihn die Piktogramme der Spiele in Japan ein beispielhaftes Vorbild. Auch in seinem Team war man sich anfangs unsicher, ob die Piktogramme auch wirklich von jedermann in ihrer Bedeutung verstanden werden. Deshalb nahm die Frau von Gerhard Joksch, die Grundschullehrerin war, einige der Piktogramme mit in ihre Schule, um sie von zehnjährigen Schülern testen zu lassen. (vgl.Abb.5). 

Abb.5: Farbenspiel und Piktogramme der Olympischen Sommerspiele in München und Kiel im Jahr 1972

Schauen wir uns die weiteren Piktogramme seit Tokio 1964 an, so können wir sehr schnell erkennen, dass Piktogramme ganz offensichtlich nicht nur aus einer funktionalen Perspektive zu betrachten sind. Sie repräsentieren vielmehr immer auch eine Nation und in gewisser Weise deren Philosophie. Piktogramme spiegeln ein kulturelles Erbe der Gastgebernation der jeweiligen Olympischen Spiele wider. 

Marcus Osterwalder, ein Schweizer Experte für Grafik und Design, geht in seinen Analysen zu den Olympischen Piktogrammen davon aus, dass nach den Spielen von Tokyo 1964 zunächst das vorgegebene japanische Modell bei den weiteren Spielen variiert wurde. Es ist aber zu keinen wesentlichen Weiterentwicklungen gekommen. Die Piktogramme sind in ihrem Stil eher als ähnlich zu betrachten. Hinter allen ist die gleiche Philosophie zu erkennen. Seiner Meinung nach kam es zur ersten wirklichen Weiterentwicklung in Albertville und in Barcelona. Dort wurde zum ersten Mal die so genannte Brush painting Technik („Bürstentechnik“) verwendet. 

Die Weiterentwicklung der Olympischen Piktogramme wurde auch durch die ständige Vermehrung der olympischen Sportarten beeinträchtigt wie überhaupt die Zahl der notwendigen Piktogramme zur Organisation von Olympischen Spielen mittlerweile nahezu ins Unermessliche gestiegen ist. Dies hat sich möglicherweise auch auf die ästhetische Qualität der Piktogramme bei einigen der vergangenen Olympischen Spiele eher negativ ausgewirkt. 

Ein weiterer bedeutsamer Schritt bei der Entwicklung der Olympischen Piktogramme stellten die Spiele 1994 in Lillehammer dar. Bei diesen Spielen erzählten die Piktogramme zum ersten Mal Geschichten. Diese Geschichten wurden von Felszeichnungen, die bereits 4000 Jahre alt sind, abgeleitet. Man hatte sie in Höhlen in Norwegen gefunden. Diese Felszeichnungen zeigen Menschen auf Skiern und symbolisieren damit die wohl einmalige Verbundenheit des norwegischen Volkes mit dem Schnee- und Wintersport, die ja auch immer wieder mit großartigen sportlichen Erfolgen bei den Olympischen Spielen in den vergangenen Jahrzehnten zum Ausdruck gebracht wurde (vgl. Abb.6). 

Abb.6: Piktogramm der Olympischen Winterspiele in Lillehammer im Jahr 1994

Im Jahr 2000 bei den Spielen in Sydney basierten alle Piktogramme auf dem für den australischen Kontinent typischen Bumerang, was zu völlig neuen zeichnerischen Figuren für die jeweiligen Sportarten geführt hat. Australien wollte bei diesen Spielen seine integrative Verbundenheit mit der Kultur der dunkelhäutigen Aborigines, den „Vorfahren“ der weißen Australier, zur Darstellung bringen, was wohl auch mit einigen besonderen Ereignissen – wie z.B. Aufführungen mit dem Didgeridoo – und eben auch mit den Piktogrammen durchaus als gelungen bezeichnet werden kann (vgl.Abb.7).  

Abb. 7: Piktogramme der Olympischen Sommerspiele in Sydney im Jahr 2000

Bei den Spielen in Athen 2004 berufen sich die Piktogramme auf das antike kulturelle Erbe Griechenlands wie auch die Spiele selbst ganz in der Tradition der griechischen Antike durchgeführt wurden (vgl.Abb.8). Die Piktogramme wurden von dem griechischen Grafiker Yannis Kourouudis kreiert und erinnern in zweifacher Weise an das antike Griechenland: Zum einen mit den abstrahierten schwarzen Figuren auf terrakottafarbigen Hintergrund, die ein typisches Merkmal für die bekannten trojanischen Vasen aus dem Athen des sechsten Jahrhunderts v. Chr. sind. Zum andern erinnern Sie an kykladische Marmorfiguren aus der Zeit von 3200-2000 v. Chr. 

Abb. 8: Piktogramme der Olympischen Sommerspiele von Athen im Jahr 2000

Bei den Olympischen Sommerspielen in Peking 2008 waren die Organisatoren in jeder Hinsicht bemüht, immer wieder an eine mehr als tausend Jahre alte Kulturtradition der verschiedenen chinesischen Kaiserreiche anzuknüpfen, so auch bei der Gestaltung der Piktogramme, wo eine besondere Stempeltechnik mit Siegelschrift und die Kunst der Kalligrafie berücksichtigt wurde. Sie vereinen piktographische Elemente der alten Inschriften auf Schildkrötenpanzer und Knochen sowie von Inschriften auf Bronzestatuen der verschiedenen früheren Kaiserreiche mit einfachen Merkmalen modernen Designs (vgl. Abb.9). Um die Piktogramme leichter verständlich zu machen, wandelte man sie in eine moderne und stilisierte Form der heute in der chinesischen Kalligraphie gebräuchlichen Charaktere um. Dank des Schwarz/Weiß-Kontrasts lassen sich in den Piktogrammen sowohl die jeweiligen Bewegungsabläufe und die Ästhetik der Sportarten als auch die kulturellen Konnotationen erkennen. Die schmalen Figuren sind mit einer geringen Strichstärke gezeichnet und auch die Köpfe weisen nur minimale Verdickungen der Linien auf. Die Piktogramme der Spiele in Peking sind eine besondere Gemeinschaftsleistung. Das Organisationskomitee dieser Spiele hatte berühmte DesignInstitute und Hochschulen aus aller Welt eingeladen, um sich am Entwurf und der Ausarbeitung der Piktogramme zu beteiligen. Die Zentrale Hochschule für Bildende Kunst und das Institut für Bildende Kunst der Tsinghua-Universität in Peking wurden danach beauftragt, die ausgewählten Designs zu vervollkommnen. Im Jahr 2005 wurde der Entwurf mit dem Titel „Schönheit der Siegesschrift“ allen Sportverbänden zur Begutachtung vorgelegt. Im Jahr 2006 genehmigte schließlich das IOC diesen Entwurf. 

Abb. 9: Piktogramme der Olympischen Sommerspiele in Peking im Jahr 2008

Bei allen weiteren Olympischen Spielen waren es diese Beispiele, an denen man sich orientiert hat. Jeder Gastgeber ist dabei bemüht, das eigene kulturelle Erbe über die Piktogramme widerzuspiegeln. Dies gelingt allerdings meist nur bedingt. Manche spätere PiktogrammSerie wirkt in diesem Zusammenhang eher irritierend als aufschlussreich. Interessant ist auch der neue Weg, der seit Turin 2006 und Vancouver 2010 beschritten wurde. Hier wurde zum ersten Mal ein dreidimensionales Design als Lösung für die Gestaltung der Piktogramme gewählt. Bei den Spielen in Sotschi hat Russland sich auf die Spiele von Moskau 1980 berufen. Bei den Spielen von Rio de Janeiro passen die Piktogramme wohl zum gewählten Gesamt-Design der brasilianischen Olympischen Spiele. Doch eine eigene Geschichte können Sie nicht erzählen. 

er den Olympischen Piktogramme mit einem besonderen grafischen Interesse und mit eigenen Erfahrungen im Bereich des Designs begegnet, für den kann es zu besonderen Erkenntnissen über die historische Entwicklung des Designs führen, wenn man die jeweiligen Lösungen der Designer für die für die Gestaltung einer bestimmten Olympischen Sportart über die Jahrzehnte hinweg vergleichend betrachtet (vgl. Abb. 10). 

Abb. 10: Olympische Sportart Segeln von verschiedenen Designern in verschiedenen Olympischen Piktogrammen dargestellt

Bei der Durchführung von Olympischen Spielen haben sich Piktogramme längst als unverzichtbar erwiesen. Sie geben allen Beteiligten den Athletinnen und Athleten, den Trainern und Trainerinnen, den Funktionären, Kampfrichtern, Journalisten etc. täglich Orientierung, ohne dass sie etwas lesen müssen. Wer durch den Olympischen Park geht und eine Sportstätte sucht, dem zeigen die Piktogramme den Weg. Gleiches gilt für das MedienCenter, die Medizinische und Nothilfeversorgung und für jeden weiterenVenue. Im Olympischen Park bewegen sich Menschen aus allen Ländern der Welt, die alle Sprachen dieser Welt sprechen. Müsste man mit Ihnen verbal kommunizieren, so müssten die Organisatoren eine Vielzahl von Sprachen sprechen und trotzdem würde vermutlich die Kommunikation mit den Teilnehmern und Gästen nicht in gleicher Weise gelingen wie dies über die nonverbale bzw. visuelle Kommunikation mittels der Piktogramme möglich geworden ist. 

Mittlerweile sind Piktogramme längst ein beliebtes MerchandisingProdukt geworden, was für den Gastgeber eine willkommene Einnahmequelle darstellt. Die Piktogramme finden sich auf T-Shirts, Kaffeetassen und zahlreichen weiteren MerchandisingProdukten. Dem Erfindergeist sind dabei ganz offensichtlich keine Grenzen gesetzt. Piktogramme sind heute ein Teil des kulturellen Erbes der jeweiligen Olympischen Spiele. 

„The Rainbow Games“, Munich 1972

Rio de Janeiro 2016

Paris 2024

Abb.12: The Look of the Games, München 1972, Rio 2024, Paris 2024 

Sie prägen den „Look of the Games“ und sie prägen aber auch die kommerziellen Programme. „The Look oft the Games“ macht schon seit längerer Zeit die visuelle Identität der jeweiligen Olympischen Spiele aus. Er verkörpert den Zeitgeist der jeweiligen Spiele, macht die Spiele untereinander unterscheidbar und macht auch die Spiele auf eine einzigartige Weise unterschiedlich zu allen anderen sportlichen Großereignissen in der Welt. Mit dem „Look oft he Games“ soll auch die Kultur des jeweiligen Gastgeberlandes und der „Geist“(spirit) jener Bevölkerung wiedergegeben werden, die die Gastgeber der Spiele sind. Der „Look“spiegelt sich in den Sporteinrichtungen wie in den nicht sportbezogenen Einrichtungen, in der Stadt, aufden Uniformen, Tickets, ,Medaillen, Credentials (Urkunden und Referenzen), in den Shops im Olympischen Park etc. wider (vgl. Abb. 12). 

Abb. 12: Piktogramme der Olympischen Sommerspiele in Paris im Jahr 2024

Dies zeigt sich in diesen Tagen bei den Vorbereitungen auf die nächsten Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Die Vorstellung der Piktogramme wurden zu einem besonderen internationalen Medienereignis und erste Merchandisingerfolge können bereits erzielt werden. Die gefundene grafische Lösung für die Piktogramme steht aber ebenfalls bereits in der Kritik (vgl. Abb.11). Die einen finden Sie verwirrend, die andere sehen in ihr einen gelungenen Ausdruck französischer Kultur und Kreativität. Auch die Ästhetik der Piktogramme können wie jede Kunstform eine Sache verschiedener Ansichten und Meinungen sein.  Da zu den wichtigsten Werten des modernen Olympismus schon immer auch Fair Play, Toleranz und Offenheit gehören, darf man sich wünschen, dass diese Werte auch den Piktogrammen von Paris entgegengebracht werden. Was sie wirklich bedeuten werden, und durch welche Funktionalität sie sich bei den Spielen ausweisen, kann man wohl erst dann sinnvoll beurteilen, wenn man im nächsten Jahr sich auf einen Spaziergang durch den Olympischen Park und durch die Olympischen Sportstätten von Paris begeben hat. Ein Erlebnis besonderer Art wird dies ganz gewiss. 

Literaturempfehlung: Osterwalder, N.: “Olympic Games:The Design.From Athens 1896 to Tokyo 2020”.Niggli 2020  

¹ Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf „gendergerechte“ Sprachformen – männlich weiblich, divers – verzichtet. Bei allen Bezeichnungen, die personenbezogen sind, meint die gewählte Formulierung i.d.R. alle Geschlechter, auch wenn überwiegend die männliche Form steht.

Letzte Bearbeitung: 22 5.2023