Ist Skilaufen ökologisch vertretbar?

Helmut Digel

Kritik am Skilauf – ein Zeitgeistphänomen?

Die Kritik von Naturschützern gibt es bereits schon seit den ersten Anfängen des Skilaufens als diese Fortbewegungsart vor mehr als 100 Jahren zum ersten Mal von Menschen als eine Sportart in ihrer Freizeit betrieben wurde. Manche Kritik war dabei konstruktiv, hat zu sinnvollen Veränderungen des Skisports geführt und hat zum Schutz der Natur beigetragen. Es gab aber auch unsinnige Kritik, die sich schnell überlebt hat und die meist auch durch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt wurde. Mit dem ersten Auftreten einer organisierten politischen grünen Bewegung in Deutschland, die heute ihren Höhepunkt in der politischen Beteiligung einer eigenständigen „Grünen Partei“ in den Regierungen von mehreren europäischen Staaten und in zahlreichen Regionalregierungen erreicht hat, veränderte sich die Kritik am Wintersport im Allgemeinen und am alpinen Skilauf im speziellen. Sie hat sich sehr schnell ausgeweitet und sich zu einer ökologischen Gesamtkritik verändert, bei der die Messgröße von CO2 Emissionen eine zentrale Rolle spielt. Auf der Grundlage dieser „grünen“ Kritik am alpinen Skilauf werden nun bereits weitreichende Verbote diskutiert, wobei manches Verbot durchaus sinnvoll sein kann. So z.B. ein Verbot der Neuerschließung von Skigebieten und ein Bauverbot von Bergbahnen, die lediglich der Verbindung und Vergrößerung von zwei Skigebieten dienen. Die weitere Zukunft des Skilaufs wird infrage gestellt und jeder Skiläufer wird mit einer Schuldfrage konfrontiert, mit der er sich auseinandersetzen kann oder die er einfach nur negiert, weil er seiner Liebe zum für ihn sehr wertvollen und schönen Naturerlebnis des Skilaufens auch heute, morgen und möglichst noch lange nachgehen möchte.

Wie bei allen kritischen Problemlagen unserer Gesellschaft ist die Frage nach dem Sinn und Unsinn des Skilaufs in den Alpen längst zu einem „Kampfplatz“ für Populisten geworden: „Populismus“ ist angesagt und manche Massenmedien haben ein Thema, das sich für deren beliebtes Prinzip der „Skandalisierung“ eignet. Dies gilt auch für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, das sich immer wieder mit fragwürdigen sog. Dokumentationen das Skandalthema „Wintersport“ zu eigen machte. In jüngster Zeit bedient sie sich dabei der Prominenz eines ehemaligen Skirennläufers, der sich vom Saulus zum Paulus gewandelt hat und der sich nun für gutes Geld als „ökologisches Role-Model“ unter Anleitung einer BR- Redaktion ökologiekritsche Aussagen in den Mund legen lässt und an einseitig ausgewählte Dreh-Orte für die Dokumentation geführt wird, um auf diese Weise auf den ökologischen Sündenfall der Olympischen Winterspiele und des alpinen Skilaufs „Beweise“ zu erbringen.

ARD-Dokumentation „Spiel mit den Alpen“ und ARD- Talkshow “Hart aber fair“

Eine vor wenigen Tagen zur besten ARD- Sendezeit ausgestrahlte Dokumentation „Spiel mit den Alpen“, „Olympia-Ruinen machen Neureuther fassungslos“ mit einer anschließenden Talkshow „Hart aber fair: Berge ohne Schnee: Nie wieder Wintersport?“ kann in diesem Zusammenhang als ein zwischenzeitlicher Höhepunkt dieser fragwürdigen Entwicklung bezeichnet werden.
Es wird heute ganz gewiss von niemandem mehr bestritten, dass die Durchführung mancher Olympischer Spiele sog. „weiße Elefanten“ zurückgelassen haben, d.h. Sportstätten wurden ausschließlich für die Olympischen Spiele gebaut und während der Olympischen Spiele genutzt. Danach war keine Nachnutzung mehr gesichert und die Sportstätten sind zu hässlichen Bauruinen verkommen. Es war jedoch genau dieser Sachverhalt, der das IOC bereits vor 10 Jahren unter Führung von IOC- Präsident Thomas Bach veranlasst hat, die Olympischen Spiele grundsätzlich zu überdenken und radikale Reformen durchzuführen. Die IOC- „Agenda 2020“ und „2020 +5“ haben dazu geführt, dass zukünftig olympische Spiele wieder ökonomisch und ökologisch verantwortungsvoll durchgeführt werden können. Das IOC ist sich längst auch der Folgen des Klimawandels für den zukünftigen Wintersport bewusst und hat frühzeitig die olympischen Winterspiele auf den Prüfstand gestellt und die Reform dieser Spiele ist in vollem Gange. Der in der ARD- Dokumentation behandelte neuerliche Bauskandal, der Neubau einer Bobbahn in Cortina für die Winterspiele 2026 ist nicht ein Skandal des IOC. Er ist vielmehr ein Skandal einer nationalistischen rechten Regierung in Italien, bei der sich ein neofaschistischer Finanzminister mit dem Neubau ein eigenes Denkmal setzen möchte. Es wäre ja eine „nationale Schande“ wenn ausgerechnet im benachbarten Österreich, in Innsbruck, auf einer bewährten Bobbahn die olympischen Wettkämpfe im Jahr 2026 ausgetragen würden. Man könnte sich nur wünschen, dass die konservativen Parteien in der Europäischen Union dieser nationalistischen Politik Italiens entgegentreten und ihr die notwendigen Grenzen aufzeigen. Davon war jedoch in der Dokumentation nicht die Rede und es wurden keine der sinnvollen und dringend notwendigen Modernisierungsmaßnahmen zu Gunsten eines umweltverträglichen Tourismus in den italienischen Dolomiten erwähnt, die durch die Durchführung der Olympischen Winterspiele 2026 möglich geworden sind.
Ähnlich einseitig war der Bericht über die ausgewählten Austragungsorte der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin. Die Kritik an den Retortenbauten von Sestriere war völlig unangebracht und wurde vor allem der Tatsache nicht gerecht, dass unterschiedliche Nationen ihre eigenständigen Wintersportkulturen haben können und italienische Touristen sich beim Skilaufen und bei ihren Apres- Skibedürfnissen ganz wesentlich von österreichischen oder deutschen Touristen unterscheiden. Es kommt hinzu, dass die angeblich oder tatsächlich sehr hässlichen „Hotel-Türme“ von Sestriere (was jedoch eher eine Frage des Geschmacks ist) schon viele Jahre vor den Olympischen Winterspielen in Turin gebaut worden waren. Sestriere ist als Wintersportort dem Fiat- Gründer Agnelli zu verdanken, der die ersten Seilbahnen baute und auch für den Bau der „Türme“ die finanziellen Mittel bereitgestellt hatte. Dies alles begann bereits vor dem Zweiten Weltkrieg und Sestriere hat sich als ein architektonisch eigenwilliger Wintersportort seitdem – trotz mancher schneearmer Winter – erhalten und bewähren können. Besonders beachtenswert ist dabei auch das Anliegen von Agnelli, der mit seinen Bauten möglichst vielen Bevölkerungsschichten und damit auch den weniger wohlhabenden Bürgern die Erholung in den Bergen ermöglichen wollte. Dieses Anliegen wurde später auch in Frankreich mit den von uns als hässlich empfundenen „Plattenbauten“ in verschiedenen Regionen der französischen Alpen verfolgt.
Nicht weniger ärgerlich wie die BR-Dokumentation war die darauffolgende Talk Show „Hart aber fair“. Geleitet wurde sie von einem intellektuell wohl etwas überforderten und bei diesem Thema als „befangen“ zu bezeichnender Moderator, der sich eine Unterstützung von drei Gästen erhoffte, die sich sehr schnell als einseitige ökologische Ideologen ohne fundierte Sachkenntnisse entpuppten. Ihnen gegenüber waren drei Befürworter des Wintersports platziert. Gleichsam in der Mitte war es Reinhold Messner, dem die Rolle der Synthese aus These und Antithese zukam. Das Ganze wurde als Expertendiskussion deklariert, wobei mit Ausnahme von Messner wohl keiner der Beteiligten über eine ausreichende Expertise über das komplexe Problem des alpinen Wintersports aufzuweisen hatte. Weder kam ein kompetenter Alpen- Geologe noch ein Alpentourismusforscher zu Wort, obgleich es nicht nur an den Universitäten in Innsbruck, Salzburg, Köln oder München ganze Lehrstühle gibt, die sich seit Jahrzehnten mit der Erforschung von Problemen der europäischen Alpen beschäftigen. Was am meisten verwundern musste war der Sachverhalt, dass auch keine objektive Expertise über Kunstschnee, über die Energieversorgung der Skigebiete mit ihren Bergbahnen und Liften und über die Artenentwicklung in den jeweiligen Skigebieten angeboten wurde, obgleich es hierzu ausreichend wissenschaftlich fundierte empirische Befunde gibt. Aber auch ein Sprecher der Almbauern aus jenen Regionen, in denen die Bergbahnenbesitzer mit den für die Almwirtschaft verantwortlichen Bauern ganzjährig kooperieren müssen, hätte man sich als Experte und Gesprächspartner gewünscht.

Fallstudie „Steinplatte/Winkelmoosalm

Meine Verärgerung über den Missbrauch des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, der an diesem Montagabend mit einer angeblichen „Dokumentation“ und einer angeblichen „Expertendiskussion“ zum Ausdruck gebracht wurde, hat mich veranlasst, mich selbst etwas genauer mit der Frage auseinanderzusetzen, ob mein eigener alpiner Skilauf, den ich bereits über einen Zeitraum von mehr als 70 Jahren betreibe, heute noch ökologisch vertretbar ist. Zur Beantwortung dieser Frage stehen mir als Emeritus der Sportwissenschaft heute nur noch sehr begrenzte Mittel zur Verfügung und so kann ich hier lediglich über das Resultat einer Fallstudie berichten, deren Grundlage eine sorgfältige Daten- Studie und zwei Experteninterviews darstellen, wobei der eine Experte Geschäftsführer eines mittelständischen Bergbahn- Unternehmens ist und der andere seit Jahrzehnten im Sommer Almwirtschaft in jenem Skigebiet betreibt, indem das Bergbahn- Unternehmen die Bergbahnen und Skilifte gebaut hat.
Meine Studien beziehen sich auf die Steinplatte und die Winkelmoos Alm, ein Skigebiet das grenzüberschreitend zwischen Österreich und Deutschland angelegt ist und das für mich zu einem der schönsten Skigebiete in Tirol zählt, die ich in meiner jahrzehntelangen Karriere als Skilehrer und Skifahrer kennen gelernt habe. Für meine Begriffe hat es die Auszeichnung „klein aber fein“ verdient.
Nach meiner Emeritierung war es die Idee meiner Frau, dass wir unseren gemeinsamen Lebensabend in den bayerischen Alpen in Unterwössen im Achental verbringen sollten. Seit zehn Jahren wohnen wir nun im Chiemgau, in einem der schönsten Naturparadiese und Mountainbike Touren und der alpine Skilauf sind für uns die besten Anlässe, um der alpenländischen Natur, den Berglandschaften und den besonderen kulturellen Ereignissen in dieser Region zu begegnen. Seit zehn Jahren bin ich in den Genuss gekommen, mit einer Saisonkarte die schönen Skigebiete in St. Johann, in Lofer, in St. Jakob, auf der Winkelmoos Alm und vor allem aber auf der Steinplatte zu genießen.

Entwicklung des Bergbahnenunternehmens „Steinplatte“

Die Gründung des Skigebiets Steinplatte/Winkelmoos Alm geht auf das Jahr 1972 zurück in dem drei Lifte auf der Steinplatte und ein Lift auf der Winkelmoos Alm eröffnet wurden. Heute umfasst dieses Skigebiet zwei Gondelbahnen, neun Sesselbahnen und zwei Schlepplifte und es ist zum besonderen Lebenswerk der Familie Brandtner geworden, auf das sie zu Recht stolz sein können. Bald nach der Gründung des Skigebiets „Steinplatte“ war klar, dass man sich einer künstlichen Beschneiung bedienen musste, wenn man mit einer ausreichenden Schneedecke, ohne Gefährdung des Untergrunds, eine Skisaison für einen Zeitraum von circa vier Monaten sichern wollte. So wurde 1990 die erste Beschneiungsanlage in der Region gebaut. In den ersten Jahren kamen zwölf Schneekanonen zum Einsatz, Jahr für Jahr erhöhte das Familienunternehmen seine Investitionen in neue Schneekanonen und so erzeugen heute 240 Kanonen technischen Schnee.

Hintergründe zum Wasserkreislauf als Grundlage der technischen Beschneiung

Die Technologie der Schneekanonen hat sich dabei ständig weiterentwickelt. Ihre Zielgenauigkeit und Reichweite wurde ebenso verbessert wie auch der Energieverbrauch um circa 30 % mittlerweile reduziert werden konnte. Die Kosten für eine Schneekanone liegen h mittlerweile bei circa 30.000 €. Die künstliche Beschneiung unterliegt einem komplexen Regelsystem. Der Einsatz der Kanonen wird inzwischen digital gesteuert und das Computerprogramm berücksichtigt dabei mehrere Entscheidungsparameter, so unter anderem die Außentemperatur, die Temperatur des Wassers in den Speicherseen und die Luftfeuchtigkeit. Die Steinplatte verfügt heute über vier Wasserspeicher, von denen einer abgekühlt werden müssen, bevor er für die Beschneiung genutzt werden kann. Über ein komplexes ca. 25 Kilometer langes Wasserleitungssystem, das unterirdisch in 1,2m Tiefe zu verlegen war, werden heute sämtliche Schneekanonen über die vier künstlichen Seen versorgt. Das Wasser stammt aus zwei Bächen entlang der Wasserscheide Richtung Unken und aus dem „Überwasser“ einer Quelle. Es ist Schmelz. und Regenwasser und die Trinkwasserversorgung in der Region wird durch die Wasserentnahme nicht beeinträchtigt. Die Stromversorgung für die Bergbahnen und für die Beschneiungsanlagen besteht zu 100 % aus Ökostrom (70 % davon wird durch Wasserkraft und 30 % durch Solaranlagen erzeugt). Herr Brandtner weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Stromverbrauch durch sämtliche österreichische Bergbahnen und Beschneidungsanlagen lediglich 1,2 % des österreichischen Gesamtstromverbrauchs ausmacht.
Die Seen sind keine Badeseen, doch werden sie teilweise auch für den Sommertourismus genutzt, so unter anderem für den Triassic- Park für Kinder, den das „Steinplatte“- Unternehmen im Sommer betreibt.

Einer der vier Wasserspeicher mit denen die Schneekanonen im Winter mit Wasser versorgt werden

Erste ökologisch orientierte Einschätzung: Die Bereitstellung von Wasser für die künstliche Beschneiung kann als ökologischer Sicht als nahezu unproblematisch bewertet werden. Der abgetaute technische Schnee fließt in den Wasserkreislauf der Natur zurück. Allerdings geht mit dem Anlegen von Speicherseen Flächen für die Natur verloren.
Das mittelständische Unternehmen Steinplatte als Arbeitgeber und Investor
Herr Andreas Brandtner, mein Gesprächspartner, dem die Unternehmensführung von seinem Vater Andrä Brandtner sen. übertragen wurde, der vor 50 Jahren dieses beispielhafte mittelständische Unternehmen „Steinplatte“ gegründet hat, steht heute gemeinsam mit seinen drei Söhnen einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitern vor, wovon 40 ganzjährig beschäftigt sind.

Die drei Generationen des Familienbetriebs Brandtner, die vierte ist bereits in Sicht

Jährlich werden von ihnen Investitionen in Millionenhöhe getätigt und wenn Konzessionen für die einzelnen Bahnen auslaufen, müssen diese modernisiert oder erneuert werden. Eine der größten Investitionen in den vergangenen 50 Jahren waren der Bau der Winkelmoosalm- Bahn im Jahr 2009.

Eine der neuesten Errungenschaften: beheizte Sitze bei der Kapellenbahn

Die Erneuerung des derzeit ältesten Sessellifts, des Bärecklifts, wird 2025 erfolgen. Hierzu müssen circa 15 Millionen € investiert werden. Es handelt sich dabei um den Lift, der gemeinsam mit dem Plattenkogellift den höchsten Punkt des Skigebiets, den Plattenkogel, erreicht. Die Namen der einzelnen Bergbahnen erinnern an einzelne Bergformationen (Plattenkogel, Steinplatte, Scheibelberg), an kulturelle Monumente (Kapellen) und an die Almwirtschaft (Kammerkör, Mösern, Bäreck und Schwarzlofer). Auf der Winkelmoos- Alm gibt es nun verstärkt Bemühungen für den Bau von neuen Beschneiungsanlagen, um das dortige Skigebiet etwas schneesicherer zu machen. Doch die deutschen Genehmigungsverfahren dauern sehr viel länger als jene in Österreich.

14 Bahn-und Liftanlagen

Das Skigebiet der Steinplatte ist mittlerweile weit über Tirol hinaus berühmt für seine fantastische Präparierung der 42 km langen Skipisten und für seinen bestens betreuten Snowpark, der für „Talente“ der Ski- und Snowboardakrobatik bestens geeignet ist. Hierzu sind jeden Abend bis in die frühe Nacht hinein 8 Schneeraupen tätig. Tagsüber dürfen die Schneeraupen nur für Bedarfsfahrten benutzt werden. Der Preis für eine Schneeraupe beträgt heute zwischen 450.000 und 550.000 €.

Der täglich frisch präparierte Snowpark für talentierte Skiakrobaten

Die für die Steinplatte Verantwortlichen sind sich der ökologischen Herausforderungen bewusst

Herr Brandtner ist sich durchaus der ökologischen Herausforderungen bewusst, die sich heute nicht nur in den Alpen stellen. Die Frage nach dem immer öfter ausbleibenden Schneefall beantwortet er verständlicherweise mit seinen langjährigen Erfahrungen mit seinem Skigebiet „Steinplatte“. Immer wieder hat es schneearme und schneereiche Winter gegeben. Manchmal wurden sie von den Schneemassen beinahe erdrückt und es gab schon in früheren Zeiten Jahre, wo über viele Wochen der Schneefall ausgeblieben war. Eine verlässliche Prognose für die nächsten Jahre gibt es wohl kaum und er muss deshalb auch bei seiner Planung der ökonomischen Zukunft seines Unternehmens den Faktor der Klimaerwärmung berücksichtigen. Als jemand der seine Kindheit und sein ganzes Leben in der Natur und auf den Bergen der Alpen verbracht hat, beobachtet er auch sehr genau – schon aus einem Eigeninteresse heraus – die Entwicklung der Flora und Fauna in seinem Skigebiet. Da er auch Jäger ist, kennt er die Arten in den Alpen und in den Wäldern und Wiesen und auf dem Grund und Boden, den er für sein Bergbahnen -Unternehmen von den Bergbauern gepachtet hat. Von einem Artenschwund kann dabei zumindest in dieser Region nicht gesprochen werden. Auch was die Flora betrifft, so kann man sich selbst als Wanderer oder Mountainbiker im Sommer der dortigen großartigen Blütenvielfalt versichern. Da die Bergbahn von Waidring auch im Sommer geöffnet ist und den Wanderern der Zugang zu den Almen mit teilweise bewirtschaften Almhütten ermöglicht, kann das Gebiet der Steinplatte mit ihren Bergbahnen einen sehr hohen Nutzungsgrad aufweisen. Der Anteil des Sommerbetriebs beträgt dabei allerdings lediglich 17 %.

Zweite ökologisch orientierte Einschätzung: Durch die künstliche Beschneiung kommt es im Vergleich zum früheren Skilauf zu weit weniger Bodenerosionen. In dem hier zur Diskussion stehenden Skigebiet „Steinplatte“ wurden in den vergangenen 50 Jahren weder die Flora noch die Fauna durch den alpinen Skisport gefährdet. Einschränkend muss jedoch erwähnt werden, dass durch die Bearbeitung der Pisten es zu einer Bodenverdichtung kommt wodurch die Gefahr einer schlechteren Wasseraufnahme besteht und damit zu Erosionen außerhalb der Wintersaison führen kann.

Für die Almbauern ist eine Kooperation mit dem Skigebiet „Steinplatte“ wünschenswert

Die Steinplatte dient auf einem relativ begrenzten, aber optimal genutzten Raum – das Skigebiet auf der „Steinplatte“ umfasst eine Fläche von 110 ha, jenes auf der Winkelmoos Alm von 30 ha – sehr vielen Touristen zur Befriedigung ihrer Freizeit-, Natur-, Sport- und Erholungsinteressen. Gastronomisch werden sie dabei von den verpachteten Almhütten und Berggasthöfen der Almbauern betreut, die in ausreichender Zahl vorhanden sind.
Herr Andreas Grünbacher, Almbauer von Beruf und Obmann der Agrargemeinschaft Kammerkör, der die 25 Almbauern aus Waidring angehören und denen die Wälder und Wiesen gehören, auf denen im Winter Ski gefahren wird, teilt die Auffassung von Andreas Brandner, dass das Bergbahnunternehmen „Steinplatte“ in vieler Hinsicht eine Win-Win- Situation ist. Das Vieh der Bauern ist während des Winters im Tal und wenn im Frühjahr ihr Vieh auf die Almen getrieben wird, ist das verpachtete Skigebiet unmittelbar nach Saisonende bereits abgetaut und die Nutzung der Almwiesen kann beginnen. Die Milchwirtschaft hat durch das Bergbahnen- Unternehmen „Steinplatte“ nach Auffassung von Grünbacher auch insofern profitiert als durch ein verlässlich definiertes Ende des Skibetriebs und durch den allgemeinen Klimawandel die Vegetationszeit zeitlich vorverlegt wurde und dadurch die Almzeit in den letzten Jahren von 85 auf 110 Weidetage gesteigert werden konnte. Mit dem Bau der Bergbahnen wurde darüber hinaus die Strom- und Wasserversorgung für die Viehbewirtschaftung der Almen begünstig. Damit wurde die Almwirtschaft insgesamt für die Waidringer Bauern wieder interessanter.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Sachverhalt, dass durch die Beweidung der Flächen diese freigehalten werden und damit erst die artenreichen Blumenwiesen ermöglicht werden. Ohne Beweidung würde sehr wahrscheinlich ein Wald entstehen.
Die Holzwirtschaft wird durch das Skigebiet ohnehin so gut wie gar nicht beeinträchtigt. Die von beiden Seiten bestehenden Mautstraßen von Waidring bis Kammerkör und vom Seegatterl bis zur Winkelmoos Alm bestehen schon sehr viel länger als die Skigebiete selbst, so dass ganzjährig eine Transportversorgung sichergestellt ist. Aus ökologischer Sicht sehen sich die Almbauern ohnehin eher als Naturschützer und Beschützer einer Kulturlandschaft denn als eine Bedrohung für die Natur. In Bezug auf Artenschutz, Flora, Fauna und Klimaerhalt teilt die Almgenossenschaft Kammerkör die Auffassung der Brandners. Der Skilauf hat den Almbauern einen gewissen Wohlstand ermöglicht und hat darüber hinaus Arbeitsplätze für die Zeit des Winters geschaffen, die ohne den Beginn des Bergbahnen-Unternehmens „Steinplatte“ vor 50 Jahren nicht möglich gewesen wären. Hinzukommt, dass die Almgenossenschaft Kammerkör dank des Skigebiets zwei Berggasthöfe „Bäreck“ und „Panorama Tenne“ betreiben kann, die für die Bauern ganzjährig eine wichtige Einnahmequelle darstellen. Die Almgenossenschaft hat damit 50 neue Arbeitsplätze geschaffen und ist so gemeinsam mit dem Bergbahnen- Unternehmen „Steinplatte“ der wichtigste Arbeitgeber der 2000- Einwohnergemeinde Waidring.
Andreas Brandtner selbst hält das Abtauen nach Beendigung der Skisaison eher als unnötig und er würde einen langsameren Tauprozess auch aus ökologischen Gründen eher begrüßen. Doch die Bauern wie auch die Familie Brandtner halten ihre Kooperations- Strukturen bei der ganzjährigen Nutzung der landschaftlich schönen Bergregion für äußerst gelungen und Konflikte hat es in den vergangenen 50 Jahren so gut wie keine gegeben. Zum Glück sind auch größere Unglücksfälle ausgeblieben.

Dritte ökologisch orientierte Einschätzung: Die Tiroler Alpen sind ein Kultur- und Lebensraum, den sich Tiere, Pflanzen und die in den Alpen lebenden Menschen zu teilen haben. Aus dieser Perspektive betrachtet, ist das mittelständische Unternehmen „Skigebiet Steinplatte“ eine sinnvolle Institution in einer Region, in der die Menschen schon seit Jahrzehnten vom Tourismus leben. Mit ihren ständigen Investitionen und mit der kontinuierlichen Modernisierung der Infrastrukturen sichert und schafft sie Arbeitsplätze und trägt zum Erhalt des erreichten Wohlstands bei.

Es gibt auch kritische Aspekte

Andreas Brandtner sieht die Entwicklung des Massenskilaufs durchaus auch kritisch. Angesichts der neuen Materialien und Technologien bei der Skiproduktion können nun immer mehr Leute relativ schnell in die Lage versetzt werden, mit Skiern eine Abfahrt zu bewältigen, obgleich sie eigentlich nicht Skifahren können. Immer mehr glauben, dass sie auf eine Ausbildung durch eine Skischule verzichten können. Der Lernprozess für das Skifahren wurde immer weiter verkürzt, was jedoch die Gefahren auf den Pisten ganz wesentlich erhöht hat. Insbesondere an Wochenenden sind wohl viel zu viele Skifahrer unterwegs, die für andere Skifahrer angesichts ihres viel zu schnellen aber sehr unsicheren Fahrstils als eine Gefahr bezeichnet werden müssen. Richtig gefährlich wird es, wenn sich auf der Piste die ersten Buckel bilden und die vielen „schlechten“ Skifahrer sehr schnell an ihre Grenzen kommen. Die Statistik über die Rettungstransporte mit Hubschraubern spricht diesbezüglich eine eindeutige Sprache.
Auch die Erwartungen und Bedürfnisse der Gäste haben sich in den vergangenen Jahren sehr schnell verändert und die Frage nach einem geeigneten Saisonbeginn und nach der rechtzeitigen Beendigung der Saison ist sehr viel schwieriger zu beantworten. Zur Diskussion steht dabei auch ein „Early Bird- Skifahren“, d.h. der Bahnenbetrieb beginnt im März bereits um 6:30 Uhr, doch die zeitlichen Belastungen für das Personal und die Mehrkosten sind wohl kaum akzeptabel. Den Gästen muss auch mancher Komfort ermöglicht werden: Ticket- Automaten und E- Ladestationen sind an den beiden Talstationen mittlerweile Standard.
Als Betreiber eines Skigebiets, das an einem schönen Wochenende von mehreren Tausend Skifahrern besucht wird, ist sich Herr Brandner auch der Anfahrtsproblematik und des Parkplatz-Problems bewusst, das grundsätzlich bei jeder sportlichen Großveranstaltung und bei allen von Massen betriebenen Sportarten vorhanden ist. Auf der deutschen Seite gibt es zur Hauptsaison kilometerlange Staus auf der Anfahrt zur Talstation Seegatterl sowohl von Ruhpolding als auch von Reit im Winkel und die 1800 PKWs umfassenden Parkplätze sind schon sehr schnell überfüllt, so dass im Radio das Skigebiet zum Anlass von Anreise und Verkehrswarnungen wird. Ähnlich viele Parkplätze gibt es auf der österreichischen Seite in Waidring, doch auch dort wird bei schönem Wetter und in der Hochsaison häufig die Kapazität überschritten.
Wenn wir heute von den ökologischen Problemen des Skilaufs sprechen, so muss vor allem dieses Problem diskutiert werden, wobei Herr Brandner darauf hinweist, dass er als mittelständisches Unternehmen alles getan hat, um diesem Problem Herr zu werden. Das Problem selbst, ist in erster Linie ein verkehrspolitisches System, das von jenen gelöst werden muss, die für Fernstraßen, Transportsysteme und Transportwege politisch verantwortlich sind. Es kann als gesichert gelten, dass das Problem nur über einen wirksameren und kostengünstigen öffentlichen Nahverkehr gelöst werden kann, bei dem die Bedürfnisse von Skiläufern angemessen berücksichtigt werden.

Vierte ökologisch orientierte Einschätzung: Das eigentliche ökologische Problem des alpinen Skilaufs sind nicht die Skianlagen, die technische Produktion des Schnees oder die Gefährdung der Artenvielfalt, sondern die CO2 Emissionen, die in erster Linie durch einen Individualverkehr verursacht wird, der in den vergangenen Jahren ständig zugenommen hat und der in der bestehenden Form zu einer Selbstgefährdung der Menschheit geworden ist.die von der CSU um ein Jahrzehnt verzögerte Südlink- Stromtrasse fertiggestellt ist, können die Bayerischen Skigebiete ja den Norddeutschen Windstrom nutzen, der im Winter im Überfluss anfällt und momentan zu hohen Strompreisen führt, da die Windkrafträder mangels Transportweg abgeschaltet werden müssen.

Man darf auch zukünftig noch ohne Schuldgefühle alpin Skilaufen

Wenn ich auf meine Frage, ob das Skilaufen ökologisch vertretbar ist, am Ende dieser Ausführungen zurückkomme, so haben mir die Gespräche mit Herrn Brandtner, dem Bergbahnen-Unternehmer des Skigebiets „Steinplatte/Winkelmoos-Alm“, mit Herrn Grünbacher, dem Obmann der Almbauern, aber auch meine eigenen Recherchen und Beobachtungen und meine zehnjährigen Erfahrungen mit dem Skigebiet „Steinplatte“ eine für mich befriedigende Antwort nahegelegt und zumindest teilweise die skandalisierende und heuchlerische Medienberichterstattung der ARD widerlegt:
Das Skilaufen auf gut präparierten Naturschneepisten, ergänzt mit einem aus einem natürlichen Wasserkreiskauf heraus erzeugten technischen Schnee, wird mich hoffentlich noch weitere zehn Jahre begleiten. Ökologisch scheint mir diese Art von Skilauf – anders als dies in den ARD- Sendungen behauptet wurde – auch zukünftig vertretbar zu sein.
Der einzige bedenkliche Wermutstropfen trifft allerdings auch auf mich zu, wenn ich allein mit einem PKW mit Allradantrieb und mit meinen Skiern auf dem Rücksitz auf dem Bergparkplatz in der Nähe der Stallenalm mein Auto abstelle und eine Anfahrt von 40 km hinter mir habe, so weiß ich sehr genau, dass es hierzu eine andere Lösung geben muss. Doch leider ist diese Lösung nicht in Sicht.
Die hier vorgelegte kleine Studie kann ganz gewiss nicht für sich in Anspruch nehmen, repräsentativ zu sein. Würde man sie allerdings in vielen anderen Skigebieten, die ich kenne, wiederholen, so vermute ich, dass dann die ökologische Bilanz für das alpine Skilaufen keineswegs so negativ ausfallen wird wie uns dies von „Skandalisierungs- Populisten“ in einigen Medien vorgetäuscht wird.
Als besonders irreführend und ärgerlich ist dabei der Sachverhalt, dass die in diesen Medien angebotenen angeblichen Lösungen das eigentliche Problem nur verschärfen und die eigentliche Ursache für das komplexe Problem völlig außen vorlassen. Ganz gleich ob anstelle des alpinen Skilaufs, das Bergwandern, das Tourengehen, ökologisch ausgerichtete Exkursionen oder Radfahren als alte und neue Formen des Massentourismus vorgeschlagen und kommerziell beworben werden: Sie alle werden eher zu einer Erhöhung der CO2 Emissionen als zu deren Reduktion beitragen. Schon heute lassen sich Autokarawanen in den Sommermonaten auf ihren Fahrten in die Täler der Alpen beobachten und Wander- Parkplätze sind längst bereits in den ersten Frühlingsmonaten überfüllt. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist es vermutlich sogar ein Vorteil, wenn sich an einem Wochenende in den Monaten Dezember bis April tausende alpine Skiläufer auf einem flächenmäßig eng begrenzten Skigebiet wie der Steinplatte tummeln und sich nicht als Wanderer und Tourengeher auf einer sehr viel größeren Bergfläche meist sehr unkontrolliert Flora und Fauna beeinträchtigen.
Das Problem ist ganz offensichtlich der Sachverhalt, dass immer mehr Menschen dieselben Freizeit- und Konsumbedürfnisse befriedigen wollen, die ihnen die Menschen aus dem wohlhabenden „Westen“ und „Norden“ vorgelebt haben und vorleben. Ein Verbot des alpinen Skilaufs wäre in Bezug auf dieses Problem nicht einmal ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein.

Anhang:

Ausgewählte ökologische Daten zur Entwicklung des Skigebiet Steinplatte/Winkelmoos Alm

  1. Seit Beginn des Skibetriebes auf der Steinplatte im Jahr 1972 sind die Winter im Skigebiet um 1,2 °C milder geworden. Das entspricht einem Anstieg der Schneegrenze um etwa 190 m.
  2. Dank einer ausgeprägtem Nordstau- Lage fallen auf der Steinplatte regelmäßig größere Schneemengen. Für die vergangenen 30 Jahre wurde ein Mittelwert von 195 cm an Gesamtschneehöhe errechnet. 2019 gab es ein Extremereignis. Am Soderkaser wurden 430 cm, am Scheibelberg 360 cm und ein mittlerer Wert von 395 cm gemessen. Hingegen gab es im bislang mildesten schneearmen Winter 2006/2007 an keinem einzigen Tag eine Gesamtschneehöhe von mehr als 85 cm. Der lineare Trend zeigt eine gleichbleibende Tendenz. Auffallend ist die große Streuung der Messwerte.
  3. In den vergangenen 32 Jahren haben sich die Skisaisonlängen auf der Steinplatte nicht statistisch belegbar verändert. Im Mittel ist die Skisaison 123 Tage lang.
  4. Die Sommer sind auf der Winkelmoos Alm und auf der Steinplatte in den letzten fünf Jahrzehnten signifikant wärmer geworden. Seit den siebziger Jahren sind die Sommer um 3 °C wärmer geworden und die Sonnenscheindauer hat um 25 % zugenommen.
  5. Die Tiere der Almbauern fanden in den vergangenen 20 Jahre außergewöhnlich gute Weidebedingungen vor. Es gab so gut wie keine Kälteeinbrüche.
  6. Folgt man den offiziellen österreichischen Klimaszenarien ÖKS 15, so ist in einem Word Case Szenario mit einer weiteren winterlichen Erwärmung in Österreich um 1,4 °C zu rechnen. In diesem Szenario würde die winterliche Schneegrenze bis zum Jahr 2050 bei leicht zunehmendem Niederschlag um circa 200 m ansteigen.
  7. Im Jahr 2050 wird das Skigebiet Steinplatte mit großer Wahrscheinlichkeit noch immer ein schneesicheres Gebiet sein, zumal sich die Systeme und Methoden der technischen Beschneiung bis zum Jahr 2050 weiter verbessern werden. Allerdings wird das Langlaufen im Tal auf Natuschnee vermutlich nicht mehr möglich sein.
  8. Die natürlichen Einschneizeitpunkte schwanken um 80 Tage. Die früheste dauerhafte Schneebedeckung gab es im 7. November 2007. 1993 begann die Einschneiung erst am 26. Januar.
  9. Der Terminus Kunstschnee suggeriert eine Künstlichkeit des Schnees. Der technisch erzeugte Schnee wird jedoch aus trinkbarem Wasser umgesetzt. Es sind keinerlei Zusätze erlaubt
  10. Die Steinplatte benötigt eine Wassermenge von 180.000 m³ pro Jahr zur Beschneidung der Pisten. Hierzu werden 0,176 % des Jahresniederschlags verwendet.
  11. Der Wasserkreislauf der technischen Beschneiung beginnt im Frühsommer mit der Wasserentnahme. Dabei wird das Wasser aus zwei Bächen und einer Quelle in die vier Speicherteiche gepumpt. Bei niedrigen Wasserständen und während einer Dürrephase ist das Pumpen verboten. Das Wasser ist vor und nach dem Beschneiungsvorgang trinkbar. Der Saldo von Wasserentzug und Wasserrückfluss ist nahe Null.
  12. Auf der Steinplatte werden 120 ha Pistenflächen technisch beschneit. Von den 230 Schneekanonen sind 135 Propellermaschinen und 95 Schneelanzen. Der Energie Umsatz beträgt pro Saison etwa 1,6 GWh. Das sind 3,9 KWh pro Skifahrertag. Zum Vergleich: Damit könnte mit einem durchschnittlichen Elektroauto eine Wegstrecke von 18 km zurückgelegt werden.
  13. Durch die Beschneiung der Steinplatte entsteht pro Jahr ein CO2- Fußabdruck von 22,4 t. Das entspricht CO2 Emissionen von etwa 55 g pro Skifahrertag. Bei der Beschneiung kommt 100-prozentig erneuerbare Energie zum Einsatz. Bei einem einjährigen Stromverbrauch entsteht durch die Steinplatte ein CO2- Fußabdruck von 64,4 t. Das entspricht einer CO2 Emission von 158 g pro
  14. In mehreren wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass die Pistenpräparierung und Beschneiung keinen nennenswerten nachteiligen Einfluss auf die Flora und Fauna der Skiflächen hat. Entscheidend für den ökologischen und naturschutzfachlichen Wert einer Skipiste ist die Nutzung, beziehungsweise die Pflege der Wiesen durch die Landwirtschaft.
  15. Die Steinplatte als Unternehmen unterstützt Elektromobilität. Derzeit existieren 20 Anschlüsse für das Auftanken elektrischer Fahrzeuge.
  16. Seit mehreren Jahren gibt es ausgedehnte Ski- Bussysteme sowohl in Reit im Winkel als auch in Waidring, die von den Kunden kostenlos benutzt werden können.
  17. Der größte Teil der CO2 Emissionen entsteht durch den Verbrauch von Diesel. Diesel wird für die Pistenpräparierung und für einige Firmenfahrzeuge benötigt. Ein Beitrag zur Dekarbonisierung ist durch eine Elektrifizierung dieser Fahrzeuge geplant. Für die Elektrifizierung der Pisten- Präparierung stehen jedoch derzeit noch keine geeigneten Alternativen zur Verfügung.
  18. Nach dem Stand der derzeit vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse ist das Skifahren auf der Steinplatte bis zum Jahr 2050 problemlos möglich. Man kann mit gutem Gewissen auf der Steinplatte Skifahren.

Die Daten wurden einer Studie von Günther Aigner entnommen. Kontakt:
g.aigner@zukunft-skisport.at

Weitere interessante Quellen:

Eine gelungene Zusammenfassung des Themas als Arbeitsmaterial für Schulen vom Bundesministerium für Umwelt und Verkehr https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/wintersport-der-klimawandel-und-das-oekosystem-der-alpen

Eine Zusammenfassung aus Sicht des Naturschutzes: https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/natur-erleben/aktiv-in-der-natur/31279.html

Eine Homepage der Sporthochschule Köln in Kooperation mit dem DSV zu Natursportarten und ihren Auswirkungen: https://www.natursport.info/natursportarten/im-winter/skifahren/

Letzte Bearbeitung: 16. 03. 2024