DASSU: Eine Schule geht in die Luft

Das Achental zwischen Schleching und Marquartstein ist ein besonderes und wohl auch eines der schönsten Gebirgstäler Deutschlands. Seine Besonderheit und Schönheit werden vor allem durch die Tiroler Ache bedingt, die sich mit ihrem Wasserlauf einen interessanten Weg durch einen steinigen Endmoränen- Boden eines früheren Gletschers erkämpft hat. Sie resultiert aber auch aus einer besonderen Gebirgstopographie, die durch den Geigelstein, die Hochplatte, den Hochgern, den Jochberg und nicht zuletzt durch die Gscheurerwand gebildet wird. Ein drittes Merkmal, das die Besonderheit und Schönheit des Achentals ausmacht, wird meist übersehen. Es ist die Luft und es sind vor allem die Winde, die im Achental angetroffen werden können und die durch das Achental wehen.

Ein besonderes Markenzeichen für den deutschen Segelflugsport

Angesichts dieser besonderen Merkmale kann es eigentlich kaum verwundern, dass das Achental schon seit langem zu einem „Zentrum des lautlosen Fliegens“ geworden ist, bei dem die Kräfte der Natur im Vordergrund stehen. Segelfliegen, Gleitschirmfliegen, Drachenfliegen und Modellfliegen werden im Achental ausgiebig betrieben und geschult. Die Chiemgauer Berge sind dabei vor allem für die Segelflieger¹ Ausgangspunkt und Ziel für wunderbare Flugerlebnisse. Mittlerweile gibt es deshalb mehrere Flugschulen, die ein erstes „Schnuppern“ in diesen besonderen Sportarten für Interessierte möglich machen. Die wichtigste Schule ist dabei ohne Zweifel die „Deutsche Alpensegelflugschule Unterwössen“, DASSU. Sie ist weit über Deutschland hinaus bekannt und ihr hoher Ausbildungsstand hat dazu geführt, dass sie in Fliegerkreisen eine ganz besondere Bedeutung erlangen konnte. Die Schüler kommen aus allen Kontinenten dieser Welt: Türken, Mexikaner, US- Amerikaner, Brasilianer, aber auch Russen wurden in dieser Schule zu Segelfliegern ausgebildet. Der wohl berühmteste Schüler der DASSU ist Heinz Rühmann.
Die DASSU wurde vor 70 Jahren in erster Linie von Unterwössnern gegründet. Dieter Meirer aus Unterwössen verdient es, dass man ihn dabei besonders erwähnt. Als Flugkapitän a.D. wurde er zum Initiator und Organisator des Segelfluggeländes Unterwössen und er war auch der Gründer der Segelfluggruppe Achental. Legendär sind auch die Leistungen und Verdienste von Schorsch Kantz. Er war ebenfalls ein Mann der ersten Stunde und er war der erste Schulleiter, der u. a. auch die Doppelsitzer- Schulung initiierte.
Die wichtigsten Modernisierungen der DASSU wurden in der Zeit von 1984-2005 durchgeführt in der Gerhard Meirer, Sohn von Dieter Meirer, ehrenamtlicher geschäftsführender Vorstand der Schule gewesen ist. Mit 16 Jahren hatte dieser seine fliegerische Laufbahn begonnen und der Segelflugsport wurde zu seiner besonderen Leidenschaft. Von den durch ihn ermöglichten Errungenschaften muss zunächst die vollständige Infrastruktur mit Wasser, Abwasser und Stromanschluss genannt werden, die heute wohl als selbstverständlich angesehen wird, damals im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft werden musste. Zu erwähnen ist ferner der „Fliegerstadel“, das Schul- und Verwaltungsgebäude, das Starthaus und die Verlängerung der Landebahn, die zusammen es möglich machten, dass man die höchsten Startzahlen erreichte und in dieser Zeit der Kundenstamm um ein Vielfaches erweitert wurde. Bereits zu ihrem 50-jährigen Jubiläum konnte die DASSU eine imponierende Leistungsbilanz vorweisen: Bei rund einer Million Starts waren die Flugzeuge über 400.000 Stunden in der Luft. Etwa 20.000 Piloten, Flugschüler, Fluglehrer und Gäste fanden den Weg mit ihren Familien ins Achental. Gut 7.500- mal hat die DASSU „Fußgänger“ zu Fliegern ausgebildet oder Pilotenscheine erneuert und erweitert. 50.000- mal flogen Gäste von hier aus über die Alpen und den malerischen Chiemgau.

„Wetter Freitag, 11. August. Prognose von Mittwoch 10:50 Uhr.

Lage: wenig Änderung: der Keil rückt allmählich weiter nach Osten, Keilachse jetzt im Bogen von Gibraltar über Südfrankreich, den Westen Deutschlands und Dänemark bis in die Nordsee hoch.
Wetter lokal: Zweiter Hochdrucktag: die Restfeuchte ist vollständig weggetrocknet, der Tag beginnt blau, später gibt es Thermikcumuli mit deutlich höherer Basis als am Vortag. Im Vorland dreht der Wind in den unteren Schichten bereits auf Ost (Bodenhoch), während sich um 2000 m immer noch Westwind hält im Tal dominiert nach spätem Einsetzen das ganz normale Talwindsystem…
Für lokale Thermikflüge: sehr gut! F– Schlepp lohnt sich!
Für Streckenflüge: Berge sicher besser als das bereits deutlich blauere und stabilere Flachland. Alpenrand mit sommerlich spätem Beginn; aber auch inneralpin brauchen die mächtigen Talinversionen ein Weilchen zum Aufheizen. Dann ganz nett in alle Richtungen! West -oder teils Nordwestwind wird man an höheren Bergen zwar merken, ist aber kein schlimmes Problem.“

Winde können Wunder bewirken

Diese Art von – in einer besonderen beruflichen Fachsprache verfassten – Information lässt sich heute jeden Tag auf der Homepage der DASSU finden.

So fing es an

Aus den damaligen kleinen einfachen Verhältnissen ist mittlerweile ein komplexes Flugzentrum erwachsen, zu dem ein Schulungs- und Verwaltungszentrum, Vereinshallen, die DASSU- Halle, ein Fallschirmpackraum, eine Tankstelle, großzügige Abstellflächen und Hängerplätze für die Segelflugzeuge, ein Ausgangspunkt für die F-Schleppaufstellung, eine Start- und Landebahn, eine Windenschleppstrecke und ein Restaurant mit einem schönen Biergarten für die Zuschauer gehören.
Heute kann durchaus zu Recht von einem „Segelflug Mekka Unterwössen“ gesprochen werden. Die DASSU ist die „Zukunftswerkstatt“ des alpinen Segelflugs in Deutschland.
In ihrer Entwicklung wurde vor allem auf Nachhaltigkeit ein besonderer Wert gelegt und ökologische Aspekte, der Klimawandel und die Beachtung des Naturschutzes spielten für die Verantwortlichen der DASSU bereits zu Zeiten eine Rolle als darüber in der deutschen Öffentlichkeit noch gar nicht oder nur erst sehr selten die Rede war.
Zu dieser positiven Entwicklung gehört auch, dass die DASSU immer auch Raum für Innovationen bot. So entstand unter Anleitung von Konstrukteur Rüdiger Ettelbrück die erste Vier- Trommel- Elektrowinde der Welt, wobei das Prinzip der DASSU- Elektrowinde ebenso einfach wie revolutionär war. Ettelbrück handelte nach dem Motto: „Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen“. Seitdem treiben wartungsfreie Drehstrommotoren die Seiltrommeln an und zum Schutz vor dem Hochwasser der Tiroler Ache steht die Anlage auf einem künstlichen Hügel.
Als weitere Erfindung Unterwössens muss der „Motorsegler F- Schlepp“ von Max Stadter im Jahr 1991 erwähnt werden. Zuvor hatte der Schlepp mit dem Motorflugzeug DR 400 „Remorquer“ mit Porschemotor immer wieder zu Klagen wegen der zu hohen Lärmbelästigung geführt. Stadter rollte mit einem Motorsegler auf die Startbahn, hängte eine leichte K 8, mit einem erfahrenen Piloten im Cockpit, an das Seil des Motorseglers und gab beherzt Vollgas. Der Versuch klappte und seitdem wird, allem auch dank der Unterstützung von Rainer Stöckel, der Schlepp mit Motoseglern in der ganzen Welt nachgeahmt. Diese Methode war nicht nur ein freundlicher Akt gegenüber den Nachbarn der DASSU. Die Methode war auch billiger.
Dem Piloten Sepp Maier war es vergönnt, seine Unterwössner Heimat in der ganzen Welt bekannt zu machen, denn im Jahr 1983 startete auf dem Flugplatz der DASSU der weltweit erste Motorsegler auf Schneekufen.
Die Suche nach naturverträglichen Lösungen am Boden und im Flugbetrieb geht unvermindert weiter. Geplant ist ein „Solarkraftwerk“ und das Traumziel der DASSU, zu starten und zu fliegen nur mit der Kraft der Sonne, ist in greifbarer Nähe.
Dabei wurde diese positive Entwicklung der DASSU immer wieder auch durch Widerstände erschwert, bei denen Unterwössens Nachbargemeinden Schleching und Marquartstein aus der Sicht von heute eine kaum noch nachvollziehbare Rolle gespielt haben. Es ist wohl dem taktischen Verhandlungsgeschick von Gerd Meirer zu verdanken, dass die größten Widerstände gegen die Bauvorhaben der DASSU und gegen den Ausbau der Segelflugschule überwunden werden konnten und die DASSU heute ein Aushängeschild für den deutschen Segelflugsport darstellt.

Die Seilwinde – der wohl kräftigste Helfer aller Segelflieger

Wann immer die Winde und das Wetter es zulassen, dass geflogen werden kann, sind die großzügig angelegten Zuschauerplätze ein begehrter Ort für viele Mountainbiker und Radfahrer, für Wanderer und vor allem auch für Familien mit Kindern, die begeistert dem Abflug- und Landebetrieb beiwohnen, der für jeden Laien spektakulär ist. „Hautnah“ kann man dabei zuschauen, wenn ein Pilot mit einem Helfer sein Segelflugzeug auf den Startplatz rollt , wenn gleichzeitig die Schleppseile mit einem PKW von der Winde bis zum Startplatz transportiert werden, von einem Helfer die Seile in die Segelflugzeuge eingehängt werden, wenn langsam das Seil angespannt wird und dann der lautlose Start eines bunt angemalten Segelflugzeuges erfolgt, der steil nach oben geht und man dabei noch verfolgen kann ,wie in der erwünschten Höhe das Schleppseil ausgeklinkt wird und an einem kleinen, sich selbstständig öffnenden „Fallschirm“ langsam wieder auf den Boden nieder geht.

Kurz nach dem Start

Gleichzeitig beginnt der Pilot, dessen Oberkörper und Gesicht man noch beim Start in seiner Kabine bestens sehen konnte, in weit entfernter Höhe seine Runden in einem Aufwind zu drehen, um dann nach der möglichen und geplanten Flugzeit meist nach einer halben Stunde wieder zu landen. Für meine Enkelkinder und für mich ist es dabei immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn das von uns besonders geliebte Segelflugzeug mit dem Namen „Rotkäppchen“ mit seinen auffälligen roten Flugflächen in die Luft abhebt. Aber auch „Asterix“ und „Obelix“ begeistern Jung und Alt!
Die Idee, die Segelflugzeuge mit interessanten Namen und Bildmotiven zu versehen, geht auf ein Leistungskurs-Projekt im Zeichenunterricht des Marquartsteiner Gymnasiums zurück, bei dem die Schüler sich durch kreative Ideen bei der Bemalung von Segelflugzeugen auszeichnen konnten.

Segelfliegen weckt Kindheitserinnerungen

Die An- und Abflugrouten, auch die Platzrunden, die dabei möglich sind, sind äußerst genau festgelegt. Definiert sind auch bestimmte Pflichtmeldepunkte, die jeder Pilot einzuhalten hat. Die Flug- Betriebszeiten für Platzrundenbetrieb, Überlandflüge, Schlepp- und Windenbetrieb sind genau vorgegeben. In der Regel geht die Flugsaison von März bis Anfang November. Doch auch im Winter gibt es einen Flugbetrieb. Hierzu gibt es die Möglichkeit, zwei Motorsegler, „die Falken“, zu chartern, um die verschneite Umgebung aus der Luft zu genießen.

Warten auf das Startsignal

Auf Sicherheit wird in der DASSU großen Wert gelegt. Alle Einsitzer- Flugzeuge sind mit FLARM², e Varios und Rechnern ausgestattet, die Instrumentierung genügt den modernsten Ansprüchen und vor allem steht ein Lehrpersonal zur Verfügung, das sich durch langjährige Berufserfahrung auszeichnet. Ob Schüler oder Pilot jeder muss vor Saisonbeginn persönlich im Büro der DASSU erscheinen und seine Anmeldekarte und seine entsprechende Lizenz und Ausbildungsnachweise vorlegen. Hierzu gehört auch ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis und sollte er schon ein erfahrener Pilot sein, so hat er auch sein Flug -Buch vorzulegen. Zum Sicherheitskonzept der DASSU gehört auch ein besonderer Evakuierungsplan, der wegen der Hochwassergefahr erforderlich ist, die es im Achental schon seit Jahrhunderten gibt und auch heute und in der weiteren Zukunft immer wieder bestehen wird. Im Jahr 2002 hat die DASSU durch Hochwasser sehr viele Flugzeuge verloren und auch das Hochwasser im Jahr 2013 hat großen Schaden angerichtet. Der Hängerplatz und die dort abgestellten Flugzeuge sind deshalb einer potentiellen Gefahr ausgesetzt, weshalb gezielte Evakuierungsmaßnahmen rechtzeitig vorbereitet sein müssen. Von den Verantwortlichen der DASSU werden deshalb die Pegelstände der Tiroler Ache sehr genau beobachtet. Beim Hochwasser im Jahr 2013 führte die Ache eine Rekordmenge von 957 m³/s. Die jüngste Gefahr bestand im Jahr 2021 bei einem Pegelstand von 4,40 m und bei einer Wassermenge von 400 m³/s, die sich dann langsam wieder zurückgezogen hatte.

Die DASSU – eine Bereicherung für die alpenländische Sportkultur

Der Segelflugzeugpark, der sich im Besitz der DASSU befindet, ist durchaus beachtlich. Hierzu gehören sieben Doppelsitzer, elf Einsitzer, drei Motorsegler, zwei Ultraleichtflugzeuge, ein Rettungsfahrzeug, ein LEPO -Fahrzeug³, fünf Elektrocarts für den Transport der Segelflugzeuge nach der Landung und der Flugsimulator.
Heute wird das Alpenflugzentrum geleitet von Stefan Pracher als Betriebsleiter und Philipp Kudelka als Ausbildungsleiter. Ihnen zur Seite stehen sechs weitere Mitarbeiter in Büro und Werkstatt sowie über die Saison verteilt bis zu 50 Gastfluglehrer.

Ordnung muss sein

Schon seit langer Zeit gehört zur DASSU auch das Alpenflugzentrum AFZ, dessen Pionier Wolfgang Lengauer war, der als Physiotherapeut weit über den Chiemgau hinaus bekannt war und u.a. auch Spieler Bayern Münchens betreute. Er war zu seiner Zeit der wohl beste Pilot im Achental, doch ist sein Leben leider viel zu früh bei einem Absturz beendet worden.

Es war im Januar 2005 als im Büro der DASSU von engagierten Fliegern das AFZ gegründet wurde. Für das AFZ war bzw. ist das Jahr 2023 ein besonderes Jahr, denn einer seiner Gründungsvereine konnte ein 70-jähriges Jubiläum feiern. Am 5. 8. 1953 fand nämlich die Gründungsversammlung der Segelfluggruppe Siemens in München statt und die Mitglieder dieses Vereins entschieden sich für das Segelfluggelände der DASSU in Unterwössen, um dort ihre Leidenschaft der alpinen Fliegerei nachzugehen. 1964 wurde die erste Unterkunft in Eigenleistung errichtet. Aus der Firmensportgruppe ist längst ein offener Verein geworden, der auch große sportliche Erfolge aufzuweisen hat.
1966 wird die Fliegergruppe Traunstein FGT, die zuvor in Inzell und Bad Reichenhall beheimatet war, als Mitglied in die DASSU aufgenommen. Der Verein erwarb auch gleich eine Ka6 von der DASSU und flog zudem mit einem Baby IIb und einem Bergfalken. 1978 konnte die Fliegergruppe Traunstein eine eigene Flugzeughalle und ein eigenes Vereinsheim auf dem Flugplatzgelände einweihen.
1977 wurde die „Flugsportgruppe Unterwössen“(FSGU) in das Vereinsregister des Amtsgerichts Traunstein eingetragen. Ein Jahr später war dieser Verein bereits stolzer Besitzer eines doppelsitzigen Segelflugzeuges. Wiederum ein Jahr später, im Jahr 1979, wurde die FSGU ordentliches Mitglied der DASSU. Als „Alpenflugzentrum“ (AFZ Unterwössen) nimmt die DASSU seit 2005 in den Ranglisten der deutschen und europäischen Segelflugsport- Vereine herausragende Plätze ein. Im Jahr 2004 erreichten 60 Piloten mit ihren 479 Flügen und den geflogenen 154 551,48 km den ersten Platz in der deutschen Vereinswertung. Ein Jahr später flogen 61 Piloten mit 581 Flügen eine Strecke von 189 464,58 km und waren damit der beste europäische Segelflugverein. In diesem Jahr erreichten sie auch den größten Erfolg mit dem Weltmeistertitel im Strecken- Segelflug. Die Verantwortlichen des AFZ Unterwössen können noch über viele weitere schöne sportliche Erfolge berichten und mancher Fluglehrer hat sich durch ein ganz besonderes Können ausgezeichnet. Fluglehrer Jan Lyczewek gewann z.B. 2019 den „Walter Weber Cup“, mit dem der punktbeste Flug geehrt wird. Er flog bei einem sensationellen „Föhnflug“ mit einer Antares 18 m einen neuen Platzrekord mit 1 236 km in 11 Stunden.
Der Segelflugsport ist ohne Zweifel in der Familie der Sportarten etwas ganz Besonderes.  Als Hochleistungssport ist er ein „Sport ohne Zuschauer“ und er ist ganz gewiss auch kein Breitensport. Fragwürdige Formen der Kommerzialisierung sind ihm fremd und seine Athletinnen und Athleten können sich durchaus als eine Elite fühlen. Eine gute körperliche Fitness sind zwingend erforderlich, wenn man bei einem Langstreckenflug erfolgreich sein möchte. Fitnessübungen, Laufen und Radfahren machen eine gute Vorbereitung aus; während des Fluges muss der Pilot sich sinnvoll ernähren und viel Wasser trinken. Die von ihm während des Fluges zu treffenden kognitiven Entscheidungen müssen auf der Grundlage einer ständig sich entwickelnden Erfahrung nahezu automatisiert sein. Dabei gab es vermutlich selbst bei den erfolgreichsten Segelflugpiloten zu Beginn ihrer Karriere durchaus den Angstfaktor, der bei vielen Anfängern beim Segelfliegen beobachtet werden kann, der jedoch von den Könnern mit zunehmender Routine überwunden wird. Mit der Routine kommen die Freiheit und der Genuss. Es kann angenommen werden, dass nach den ersten 100 Flug Stunden die meisten Segelflugpiloten „frei“ werden und die manuellen Erfordernisse nahezu im Schlaf beherrschen.

Auf der Homepage des Vereins₄ findet sich eine Chronik, die in ihrer Schönheit und mit ihren interessanten Informationen wohl von kaum einem anderen Verein übertroffen werden kann. Allein die außergewöhnlich schönen fotografischen Erinnerungen an Alpenflüge sind ein Besuch dieses chronologisch angelegten Archivs wert. Geselligkeit ist ein besonderer Wert des Sports, der auch von den Segelfliegern sehr geschätzt wird. Die gelungenen Feste, die während der Jahrzehnte langen Geschichte der DASSU und des AFZ in Unterwössen von den Segelfliegern gefeiert wurden, unterstreichen den besonderen touristischen Beitrag und die besonderen Leistungen, welche die DASSU für das Achental und für Unterwössen erbracht haben.

Vorbereitungen vor dem Start

Die DASSU ist schon längst eine feste Institution des Chiemgaus geworden und für die Ferienregion des Achentals hat sie zu deren Bekanntheit – weit über Deutschland hinaus – einen entscheidenden Beitrag geleistet.

Bereit für den Steilflug in die Achentaler Lüfte

Der touristisch- ökonomische Beitrag, den die DASSU für die Gemeinde Unterwössen leistet, kann allein schon an den Übernachtungszahlen von mehr als 15.000 Übernachtungen pro Jahr abgelesen werden, die den Schulungen und Veranstaltungen zu verdanken sind. Dabei ist es auch ein schöner Brauch, dass die Bürgerinnen und Bürger Unterwössens von der DASSU einmal im Jahr zu stark ermäßigten Gastflügen eingeladen werden, um ihre wunderbare Heimat auch einmal aus großer Höhe im Miniaturformat zu erleben und zu erkunden.

¹ Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf „gendergerechte“ Sprachformen – männlich weiblich, divers – verzichtet. Bei allen Bezeichnungen, die personenbezogen sind, meint die gewählte Formulierung i.d.R. alle Geschlechter, auch wenn überwiegend die männliche Form steht.
² Kollisionswarngerät
³ Ein besonderes Fahrzeug, das zum Ausziehen des Startwindenseils benutzt wird.
 https://www.dassu.de

Letzte Bearbeitung: 3. 10. 2023