Erster Nachhaltigkeitsbericht für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele Peking 2022 vorgestellt

Das Organisationskomitee der Olympischen und Paralympischen Winterspiele Peking 2022 hat seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Darin werden die Maßnahmen zur Verringerung und zum Ausgleich der CO2-Emmissionen, zum Schutz der lokalen Ökosysteme und zur Regionalentwicklung durch die Olympischen und Paralympischen Winterspiele beschrieben. Er knüpft an den Nachhaltigkeitsplan der Spiele an.

Die Organisatoren haben das Thema Nachhaltigkeit von Beginn an in ihre Vorbereitungen integriert. Sie folgen dem Grundsatz „grüne, integrative, offene und saubere“ Winterspiele zu veranstalten, die negativen Auswirkungen der Spiele zu minimieren und gleichzeitig ihre positiven Auswirkungen zu maximieren. Ihre Vision lautet: „Nachhaltigkeit für die Zukunft“.

Zu den Highlights des Berichts gehören:

• Klima

Peking 2022 hat sich verpflichtet, die Olympische und Paralympischen Winterspiele CO2-neutral zu veranstalten. Um dies zu erreichen, wurden Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes ergriffen. Dazu zählen CO2-arme Veranstaltungsorte und CO2-armer Transport.

Die geschätzten Gesamtemissionen, die im Juni 2021 neu berechnet worden sind, belaufen sich für die gesamten Olympischen und Paralympischen Winterspiele auf 1,306 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Den größten Anteil daran haben der Bau der Sportstätten und der Olympischen Dörfer, der Transport und die Zuschauer. Die tatsächliche CO2-Menge wird am Ende der Spiele erneut berechnet.

Zum ersten Mal werden bei den Olympischen Spielen alle Sportstätten mit erneuerbaren Energien betrieben.

In vier Eisstadien von Peking 2022 werden natürliche CO2-Kältesysteme zum Einsatz kommen – zum ersten Mal wird diese klimaschonende Technologie in China und bei Olympischen Winterspielen verwendet. Mit dieser Technologie lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Kühlmethoden Energieeinsparungen von mehr als 20 Prozent erzielen.

Der Anteil energiesparender und energieeffizienter Fahrzeuge wird 100 Prozent aller PKW und 85 Prozent aller Fahrzeuge betragen.

Zu den Maßnahmen zum Kohlenstoffausgleich gehören auch Aufforstungsprojekte in Peking und Zhangjiakou. Seit 2014 haben Peking und Zhangjiakou 47.333 bzw. 33.000 Hektar Wald und Grünflächen aufgeforstet.

• Bau der Sportstätten und Olympischen Dörfer

Peking 2022 hat versucht, bestehende Sportstätten zu nutzen und das Thema Nachhaltigkeit beim Bau und Betrieb neuer Sportstätten zu beachten.

Fünf der sieben Austragungsorte in der Wettkampfzone Peking sind Erbe der Olympischen Spiele Peking 2008. Im „Vogelnest“, Chinas Nationalstadion, wird die Eröffnungs- und Schlussfeier stattfinden, während der Wasserwürfel – die Schwimmhalle von Peking 2008 – die Curling-Wettbewerbe beherbergt.

Für die neuen Wettkampfzonen Yanqing und Zhangjiakou wurden Umweltverträglichkeitsprüfungen vorgenommen. Zum Schutz der Tierwelt wurden die nächtlichen Bauarbeiten beschränkt, Korridore für Wildtiere eingerichtet und Vegetation wurde geschützt oder verpflanzt.

Alle neuen und renovierten Sportstätten von Peking 2022 wurden nach den nationalen Standards für nachhaltiges Bauen zertifiziert, die sich auf energiesparende, wassersparende und materialsparende Maßnahmen bei der Planung und dem Bau der Sportstätten konzentrieren.

• 300 Millionen Menschen für den Wintersport begeistern

Der Nachhaltigkeitsbericht beschreibt zudem, wie Peking sein Ziel verfolgt hat, 300 Millionen Menschen für den Wintersport zu begeistern.
In der Saison 2020-2021 erreichte die Zahl der Menschen, die Schnee- und Eissport ausprobierten oder regelmäßig betrieben – sei es auf Spitzen- oder Breitensportniveau – 230 Millionen. Die Einnahmen aus dem Eis- und Schneetourismus überstiegen dem Bericht zufolge 390 Milliarden RMB (538 Millionen Euro).
Die Zahl der Wintersport-Sportstätten wächst im ganzen Land. Bis Ende 2020 gab es fast 1200 Eisflächen – gegenüber 609 im Jahr 2018 – und fast 800 Skistationen – gegenüber 524 im Jahr 2018.
Noch nicht im Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen, aber ebenfalls in dieser Woche veröffentlicht, sind die neuesten Zahlen: Demnach sind bis heute 346 Millionen Menschen durch die Spiele an den Wintersport auf Eis und Schnee herangeführt worden.

• Regionalentwicklung

Alle drei Wettkampfzonen von Peking 2022 – Peking, Yanqing und Zhangjiakou – haben von den Vorbereitungen für die Spiele profitiert. Dadurch wurde das Gefälle zwischen ländlichen und städtischen Gebieten verringert, die lokale Wirtschaft angekurbelt und die Lebensbedingungen vor Ort verbessert.

Die Austragung der Winterspiele hat auch die Entwicklung der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Peking-Zhangjiakou beschleunigt und die Fahrzeit zwischen Peking und Zhangjiakou von drei Stunden auf 48 Minuten verkürzt.

Zhangjiakou ist auf dem besten Weg, Chinas größtes Skigebiet mit einer Kapazität von 63.700 Personen pro Stunde zu werden. Neue Unternehmen stellen Skiausrüstungen und Trainingsgeräte her und verkaufen sie. Zudem entwickelte sich ein Bed-and-Breakfast-Sektor. Zhangjiakou hat darüber hinaus von der Verbesserung der Infrastruktur profitiert, einschließlich neuer Eisenbahnstrecken und Straßen. Im Jahr 2019 zählte die Stadt mehr als 86 Millionen Touristen und einen Umsatz von über 100 Millionen RMB (138 Millionen Euro), was einem Anstieg von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

In Yanqing führte die Vorbereitung auf die Spiele zwischen 2015 und 2019 zu einem Anstieg des verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens um 35,2 Prozent. Der Austausch von kohlebefeuerten Heizkesseln gegen Erdgas- und Solarenergie hat zur Verbesserung der Luft beigetragen, wobei die PM2,5-Werte um 49,2 Prozent gesunken sind. Die Spiele haben auch die Entwicklung neuer Straßen und Eisenbahnverbindungen in Yanqing beschleunigt, ebenso wie den Bau eines Wasserstoffindustrieparks. Yanqing ist auf dem Weg, ein ganzjähriges Touristenziel zu werden, das Möglichkeiten zum Angeln, Klettern, Campen, Wandern und für zahlreiche kulturelle Aktivitäten bietet.

In Peking wurde ein Innovationspark für die Olympischen Winterspiele eröffnet. Dort, im ehemaligen Industriegebiet Shougang, befinden sich auch die Büros von Peking 2022. Dafür wurden alte Fabriken umgebaut. Shougang hat sich zu einem lebendigen Viertel entwickelt, in dem die Menschen nun leben und arbeiten.

Peking 2022 trägt auch zur Verbesserung der Gesundheit der chinesischen Bürger bei. Im Jahr 2020 trieben 37,2 Prozent der Chinesen regelmäßig Sport, was einem Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber 2014 entspricht.

Die Nachhaltigkeitsarbeit von Beijing 2022 folgt drei internationalen Standards: dem ISO 20121 Event Sustainability Management System, dem ISO 14001 Environmental Management System und dem ISO 26000 Guidance on Social Responsibility.

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Christian Klaue
Director
Corporate Communications and Public Affairs Department