Zur Bedeutung von Australien, Neuseeland und Ozeanien für die Entwicklung der modernen Olympischen Spiele

Helmut Digel

– Historische Entwicklung und erste Beteiligung –

Australien nahm bereits erstmals 1896 an den Olympischen Spielen in Athen teil und hat seitdem eine kontinuierliche und bedeutende Präsenz. Die frühen Erfolge australischer Athleten¹ halfen, das Interesse und die Beteiligung der Nation an der olympischen Bewegung zu fördern. Der Schwimmer Frederick Lane war einer der ersten australischen Olympiasieger, der 1900 in Paris zwei Goldmedaillen gewann. Diese frühen Erfolge legten den Grundstein für die zukünftige sportliche Exzellenz Australiens.

Neuseeland debütierte 1908 bei den Olympischen Spielen in London. Gemeinsam mit Athleten aus Australien waren die Sportler aus Neuseeland Teil des „Australasian“-Teams. Neuseeland erlangte erstmals 1920 bei den Spielen in Antwerpen seine eigenständige Teilnahme. Der Läufer Jack Lovelock gewann 1936 in Berlin die Goldmedaille im 1500-Meter-Lauf und brachte Neuseeland damit internationale Anerkennung.

Andere Länder Ozeaniens, wie Fidschi und Papua-Neuguinea, traten später bei den Olympischen Spielen an. Fidschi debütierte 1956 in Melbourne, während Papua-Neuguinea erstmals 1976 in Montreal teilnahm.

Zur Bedeutung Ozeaniens für die Entwicklung der modernen Olympischen Spiele

Die modernen Olympischen Spiele, inspiriert von den antiken Spielen im antiken Griechenland, wurden 1896 von Pierre de Coubertin wiederbelebt und haben sich seither zu einem globalen Ereignis entwickelt, das Nationen und Kulturen zusammenbringt. Während die Hauptakteure dieser Entwicklung oft die großen, bevölkerungsreichen Nationen wie die USA, Russland und China waren, spielte auch die Region „Ozeanien“ (Australien, Neuseeland, und die ozeanischen Inseln) eine bedeutende Rolle. Diese Rolle zeigt sich uns in der Teilnahme und in Erfolgen ozeanischer Athleten, der Ausrichtung der Spiele und dem Beitrag zur olympischen Bewegung und deren Werte.

Teilnahme und Erfolge

Die Teilnahme Ozeaniens an den Olympischen Spielen begann bereits in den frühen Jahren der modernen Olympischen Bewegung. Australien war eines der ersten Länder außerhalb Europas und Nordamerikas, das an den Spielen teilnahm. Bei den Spielen 1900 in Paris gewann Edwin Flack aus Australien die ersten beiden Goldmedaillen für sein Land im Laufen und im Tennis. Diese frühen Erfolge markierten den Beginn einer langen und erfolgreichen Beteiligung Ozeaniens an den Olympischen Spielen.
Ozeanien hat im Laufe der Jahre zahlreiche herausragende Athleten hervorgebracht, die nicht nur Medaillen gewonnen, sondern auch Rekorde aufgestellt und die Spiele geprägt haben. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der australische Schwimmer Ian Thorpe, der als einer der erfolgreichsten Schwimmer aller Zeiten gilt. Mit fünf Goldmedaillen und drei Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen 2000 und 2004 setzte Thorpe neue Maßstäbe im Schwimmen.
Ein weiteres Beispiel ist Cathy Freeman, die bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Goldmedaille im 400-Meter-Lauf gewann, und damit nicht nur sportliche, sondern auch soziale Barrieren überwand. Freemans Sieg war ein Symbol für die Versöhnung und Anerkennung der Aborigines in Australien und hatte weitreichende kulturelle Bedeutung.

Gastgeberrolle und Infrastrukturentwicklung

Olympische Spiele 1956 in Melbourne

Die Olympischen Spiele 1956 in Melbourne waren die ersten Spiele, die auf der südlichen Hemisphäre stattfanden und markierten einen wichtigen Schritt in der Internationalisierung der Spiele. Diese Spiele stellten nicht nur logistische Herausforderungen dar, die gemeistert wurden, sondern führten auch zur Entwicklung moderner Sportinfrastrukturen in Australien. Die Spiele waren ein Meilenstein, da sie die Welt darauf aufmerksam machten, dass auch kleinere und entferntere Nationen in der Lage sind, solch ein Großereignis erfolgreich auszurichten. Die Spiele von Melbourne trugen dazu bei, das Interesse und die Begeisterung für die Olympischen Spiele weltweit zu verbreiten. Melbourne 1956 ist auch bekannt für die erste Teilnahme vieler Nationen aus dem asiatischen und afrikanischen Raum.
Diese Spiele waren aber auch von politischen Spannungen geprägt. Mehrere Länder boykottierten die Spiele wegen der sowjetischen Invasion in Ungarn und der Suezkrise. Aufgrund strenger australischer Quarantänegesetze konnten die Reitwettbewerbe nicht in Australien stattfinden und wurden stattdessen in Stockholm, Schweden, im Juni 1956 ausgetragen. Dies war das einzige Mal in der Geschichte der modernen Olympischen Spiele, dass Wettbewerbe in zwei verschiedenen Ländern und hier sogar auf zwei verschiedenen Kontinenten stattfanden.
Melbourne 1956 sah viele sportliche Rekorde und innovative Technologien, wie die Einführung von Elektroschwingungen zur Zeitmessung im Schwimmen. Trotz besonderer Herausforderungen waren die Spiele ein Erfolg und zeigten die Einheit des olympischen Gedankengutes.

Olympische Spiele 2000 in Sydney

Die Olympischen Spiele 2000 in Sydney gelten als eine der erfolgreichsten und bestorganisierten Spiele. Sie setzten neue Maßstäbe in Bezug auf Planung, Umweltfreundlichkeit und Integration der lokalen Bevölkerung. Das Konzept der „grünen Spiele“ wurde hier besonders betont, und es wurden zahlreiche nachhaltige Maßnahmen ergriffen, die später als Vorbild für andere Gastgeberstädte dienten. Die Spiele von Sydney hinterließen ein Erbe an modernen Sportstätten und verbesserten die internationale Wahrnehmung Australiens als führende Sportnation. Sie setzten neue Maßstäbe in Bezug auf Logistik, Nachhaltigkeit und Zuschauerbeteiligung. Die Spiele in Sydney waren geprägt von technologischen Fortschritten, darunter die Einführung eines hochmodernen Ticketsystems und die Nutzung des Internets für die Berichterstattung und den Ticketverkauf. Die öffentliche und institutionelle Bewertung als „The best games ever“ unterstrich die hohe Anerkennung, die Sydney für seine hervorragende Organisation erhielt. Die Fackelstaffel der Spiele 2000 wurde so konzipiert, dass sie viele abgelegene und indigene Gemeinden einbezog, was zur Stärkung der nationalen Identität und zur Förderung der Einheit beitrug.
Die Eröffnungs- und Schlusszeremonien der Olympischen Spiele 2000 waren eine eindrucksvolle Darstellung der indigenen Kulturen und der multikulturellen Gesellschaft Australiens. Diese Darbietungen trugen dazu bei, die kulturelle Vielfalt und den Reichtum der Region einem globalen Publikum näherzubringen.
Australien schnitt bei diesen Spielen besonders erfolgreich ab und gewann insgesamt 58 Medaillen, darunter 16 Goldmedaillen. Dies war das beste Abschneiden des Landes bei Olympischen Sommerspielen bis zu diesem Zeitpunkt.
Beide Olympischen Spiele in Melbourne und Sydney hatten einzigartige Merkmale und trugen auf ihre Weise zur Geschichte der Olympischen Bewegung bei. Melbourne 1956 brachte die Spiele erstmals auf die Südhalbkugel und meisterte politische Herausforderungen, während Sydney 2000 neue Standards in Bezug auf Organisation, Nachhaltigkeit und kulturelle Integration setzte. Beide Veranstaltungen hinterließen bleibende positive Eindrücke und prägten die Entwicklung der Olympischen Spiele nachhaltig.

Beitrag zur olympischen Bewegung und Wertevermittlung

Ozeanien, insbesondere Australien, hat aktiv zur Förderung der olympischen Ideale wie Fairness, Respekt und Völkerverständigung beigetragen. Das Australian Olympic Committee (AOC) hat Programme initiiert, die darauf abzielen, junge Menschen durch Sport zu fördern und die olympischen Werte zu verbreiten. Diese Programme haben nicht nur in Australien, sondern auch in anderen Ländern der Region positiven Einfluss genommen.

Sportliche Erfolge und ihre Bedeutung

Australien hat eine beeindruckende Bilanz bei Olympischen Spielen vorzuweisen. Die Schwimmerin Dawn Fraser und der Schwimmer Ian Thorpe gehören zu den bekanntesten australischen Olympioniken. Fraser gewann zwischen 1956 und 1964 vier Gold- und vier Silbermedaillen, während Thorpe bei den Spielen 2000 und 2004 insgesamt fünf Goldmedaillen errang. Cathy Freemans Sieg, der Sieg einer jungen Aborigine, im 400-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde von der Olympiasiegerin zugleich für einen symbolischen Akt genutzt: auf ihrer Ehrenrunde schwingt sie vereint die Fahne ihres Volkes und die australische und setzte damit ein Zeichen für die Versöhnung mit den indigenen Völkern. Dieses Zeichen war ein Höhepunkt der Spiele.
Diese und viele andere Erfolge haben Australiens Ruf als Sportnation gefestigt und die olympische Bewegung inspiriert.

Neuseeland hat ebenfalls bedeutende sportliche Erfolge erzielt, insbesondere in den Bereichen Leichtathletik und Rudern. Valerie Adams, eine neuseeländische Kugelstoßerin, gewann zwei Gold- und eine Silbermedaille zwischen 2008 und 2016. Neuseelands Ruderer haben ebenfalls zahlreiche Medaillen gewonnen und das Land im internationalen Sport prominent vertreten.

Auch andere Länder Ozeaniens haben bemerkenswerte sportliche Leistungen gezeigt. Fidschi gewann 2016 in Rio de Janeiro seine erste olympische Goldmedaille im Rugby-Sevens und wiederholte diesen Erfolg 2021 in Tokio. Diese Erfolge tragen zur Stärkung des Sports und der olympischen Bewegung in der gesamten Region bei.
Die Teilnahme und Erfolge ozeanischer Athleten haben auch dazu beigetragen, soziale und kulturelle Veränderungen voranzutreiben. Die Erfolge von Athleten wie Cathy Freeman haben die Diskussion über die Rechte und Anerkennung indigener Völker angeregt. In Neuseeland haben die Leistungen der Māori-Sportler zu einer verstärkten Wertschätzung und Integration der Māori-Kultur in die nationale Identität beigetragen.
Die Erfolge einiger herausragende Athletinnen und Athleten aus Ozeanien sollen hier noch einmal herausgestellt werden:

Dawn Fraser

Sportart: Schwimmen
Olympische Spiele: 1956 (Melbourne), 1960 (Rom), 1964 (Tokio)
Erfolge: Vier Gold- und vier Silbermedaillen
Besonderheiten: Erste Schwimmerin, die bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen (1956, 1960 und 1964) Gold im 100-Meter-Freistil gewann.

Ian Thorp
Sportart: Schwimmen
Olympische Spiele: 2000 (Sydney), 2004 (Athen)
Erfolge: Fünf Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille
Besonderheiten: Bekannt als „Thorpedo“, einer der erfolgreichsten Schwimmer seiner Generation und mehrfacher Weltrekordhalter.

Cathy Freeman

Sportart: Leichtathletik (400 Meter)
Olympische Spiele: 1996 (Atlanta), 2000 (Sydney)
Erfolge: Goldmedaille (Sydney 2000), Silbermedaille (Atlanta 1996)
Besonderheiten: Ihr Sieg in Sydney 2000 im 400-Meter-Lauf war ein symbolischer Moment für die Versöhnung mit den indigenen Völkern Australiens.

Betty Cuthbert

Sportart: Leichtathletik (Sprint)
Olympische Spiele: 1956 (Melbourne), 1964 (Tokio)
Erfolge: Vier Goldmedaillen
Besonderheiten: Erste Frau überhaupt, die bei Olympischen Spielen drei Sprint-Goldmedaillen (100 Meter, 200 Meter und 4×100 Meter Staffel) gewann (alle 1956 in Melbourne).

Peter Snell

Sportart: Leichtathletik (800 und 1500 Meter)
Dreifacher Olympiasieger (1960, 1964)

Shane Gould

Sportart: Schwimmen
Olympische Spiele: 1972 (München)
Erfolge: Drei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille
Besonderheiten: Hielt während ihrer Karriere 11 Weltrekorde und gewann bei den Spielen in München Gold über 200 und 400 Meter Freistil sowie in den 200 Meter Lagen.

Murray Rose

Sportart: Schwimmen
Olympische Spiele: 1956 (Melbourne), 1960 (Rom)
Erfolge: Vier Gold- und zwei Silbermedaillen
Besonderheiten: Bekannt für seine Dominanz im Freistil.

Emma McKeon

Sportart: Schwimmen
Olympische Spiele: 2016 (Rio de Janeiro), 2020 (Tokio)
Erfolge: Elf Medaillen (sieben Gold-, vier Bronzemedaillen)
Besonderheiten: Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gewann sie sieben Medaillen, die meisten einer australischen Athletin im Rahmen einer Olympiateilnahme. 

Michael Klim

Sportart: SchwimmenOlympische Spiele 1996 (Atlanta), 2000 (Sydney), 2004 (Athen)
Erfolge: Zwei Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen
Besonderheiten: Bekannt für seine Leistungen in der Freistil- und Schmetterlingsstaffel.

Erwähnenswert sind auch die besonderen Leistungen von Ron Clarke. Ronald William „Ron“ Clarke war über mehrere Jahre einer der weltbesten Leichtathleten und Langstreckenläufer und erzielte zwischen 1963 und 1968 17 Weltrekorde. Ihm gelang es aber nie, eine Goldmedaille bei einer großen Meisterschaft zu gewinnen. Nach seiner Läuferkarriere war er Bürgermeister von Gold Coast und gründete ein ökologisch beispielhaftes Olympisches Trainingszentrum auf einer Insel in der Nähe der Gold Coast. Vor den Olympischen Spielen in Sydney bereitete sich dort u.a. auch die deutsche Leichtathletik Nationalmannschaft auf die bevorstehenden Spiele vor.
Neben der Leichtathletik und dem Schwimmen sind noch weitere olympische Sportarten und Disziplinen zu erwähnen, in denen ozeanische Athleten erfolgreich gewesen sind:

Radsport

  • Anna Meares – Zweifache Goldmedaillengewinnerin (2004, 2012

Segeln

  • Tom Slingsby – Goldmedaille im Laser (2012)
  • Iain Jensen und Nathan Outteridge – Goldmedaille im 49er (2012)
  • Blair Tuke und Peter Burling – Goldmedaille im 49er (2016)

Rudern

  • Mahé Drysdale – Goldmedaille im Einer (2012, 2016)
  • Hamish Bond und Eric Murray – Goldmedaille im Zweier ohne Steuermann (2012, 2016)

Kanusport

  • Lisa Carrington – Mehrfache Goldmedaillengewinnerin im Kanusprint (2012, 2016, 2020)

Fidschi

  • Rugby-Team – Goldmedaille im Rugby Sevens (2016, 2020)

Diese Athleten und Athletinnen haben nicht nur durch ihre sportlichen Erfolge, sondern auch durch ihre Vorbildfunktion und den Einfluss auf die Jugend in ihren Heimatländern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Leistungen dieser Sportler tragen dazu bei, das Profil von Australien, Neuseeland und Ozeanien auf der internationalen Bühne zu schärfen und die Region als bedeutende Kraft im Weltsport zu etablieren.
Diese Athleten haben nicht nur durch ihre Medaillengewinne, sondern auch durch ihre inspirierenden Geschichten und Beiträge zur olympischen Bewegung die Geschichte der Olympischen Spiele nachhaltig geprägt

Förderung der Olympischen Bewegung im Pazifikraum

Australien hat eine zentrale Rolle bei der Förderung der Olympischen Bewegung im asiatisch-pazifischen Raum gespielt und spielt sie auch heute noch und spielt sie auch heute noch. Dies umfasst die Unterstützung und das Training für Athleten und Athletinnen aus kleineren Nationen und die Förderung des olympischen Gedankens in der Region. Von herausragender Bedeutung ist dabei das Australian Institute of Sports in Canberra.

Kulturelle Beiträge

Australien hat durch seine einzigartige Kultur und Kreativität zur Bereicherung der Olympischen Spiele beigetragen:
Besonders die Spiele in Sydney 2000 zeichneten sich durch beeindruckende Zeremonien aus, die die Kultur und Geschichte Australiens, einschließlich der indigenen Bevölkerung, hervorhoben.
Die Länder Ozeaniens haben durch die Förderung und Entwicklung verschiedener Sportarten zur globalen Popularität des Sports beigetragen. Australien und Neuseeland haben in Sportarten wie Rugby, Cricket, Netball und Wassersportarten weltweit führende Positionen eingenommen. Diese Sportarten haben durch die Teilnahme und Erfolge der Athleten aus der Region an den Olympischen Spielen internationale Anerkennung gefunden.

Förderung der Gleichberechtigung und Inklusion

Australien hat auch zur Förderung der Gleichberechtigung und Inklusion bei den Olympischen Spielen beigetragen, indem es Frauen und Menschen mit Behinderungen stärker einbezog und unterstützte.

Innovationen und Sportwissenschaft

Australien hat durch innovative Ansätze in der Sportwissenschaft und bei der Entwicklung von modernen Sporttechnologien einen bedeutenden Beitrag zur olympischen Bewegung geleistet. Das Australian Institute of Sport (AIS), gegründet 1981, ist ein führendes Zentrum für sportliche Exzellenz und Forschung. Das AIS hat fortschrittliche Trainingsmethoden und Technologien entwickelt, die Athleten weltweit zugutekommen. Diese Innovationen haben Australien geholfen, im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben und neue Standards im Hochleistungssport zu setzen.
Auch Neuseeland hat in den Bereichen Sportwissenschaft und -medizin bedeutende Fortschritte gemacht. Das High Performance Sport New Zealand (HPSNZ) unterstützt Athleten und Trainer durch wissenschaftliche Forschung, Trainingstechniken und Technologien. Diese Unterstützung hat neuseeländischen Athleten geholfen, auf höchstem Niveau zu konkurrieren und ihre Leistungen zu maximieren.

Politischer Einfluss und Sportdiplomatie

Australien und Neuseeland haben sich an verschiedenen politischen Bewegungen und Boykotten beteiligt, die die Olympischen Spiele beeinflussten. Australien boykottierte die Olympischen Spiele 1980 in Moskau teilweise (121 Sportlerinnen und Sportler starteten aus Protest unter der olympischen Flagge), um gegen die sowjetische Invasion in Afghanistan zu protestieren. Diese Teilnahme an politischen Boykotten zeigt, wie auch die Länder der Region ihre Stimme in der internationalen Arena nutzen, um politische und ethische Standpunkte zu vertreten.

Vertreter aus Australien und Neuseeland haben wichtige Rollen im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gespielt und sie zeichnen sich auch heute noch durch großen Einfluss bei IOC- Entscheidungen aus. John Coates aus Australien, ein langjähriges IOC-Mitglied, hat in jüngster Zeit bedeutenden Einfluss auf die Vergabe und Organisation der Olympischen Spiele und auf die olympische Bewegung ausgeübt. Sein Engagement hat dazu beigetragen, die Interessen und Perspektiven der Region innerhalb der olympischen Strukturen zu vertreten.
Neben ihm sind noch weitere australische IOC- Mitglieder zu erwähnen:

Sir Edgar Tanner (1951-1974)
Sir Edgar Tanner war einer der ersten Australier, der dem IOC angehörte Er spielte eine wichtige Rolle bei der Förderung des olympischen Gedankens in Australien und international.

Sir Frank Beaurepaire (1947-1956)
Als ehemaliger Schwimmer und mehrmaliger Olympiateilnehmer setzte sich Sir Frank Beaurepaire für die Entwicklung des Sports und die Integration des Schwimmsports in die Olympischen Spiele ein.

Kevan Gosper (1977-2013)
Kevan Gosper war ein langjähriges Mitglied des IOC und spielte eine bedeutende Rolle in verschiedenen Kommissionen, darunter in der Koordinierungskommission für die Olympischen Spiele. Er war auch stellvertretender Vorsitzender der Koordinierungskommission für die Olympischen Spiele in Sydney 2000.

James Tomkins (Seit 2013)
James Tomkins, ein erfolgreicher Ruderer und Olympiasieger, wurde als Athletenvertreter in das IOC gewählt. Er hat sich insbesondere für die Interessen der Athleten und die Förderung des Rudersports eingesetzt.

Matt Carroll (Seit 2021)
Matt Carroll, der derzeitige CEO des Australischen Olympischen Komitees (AOC), wurde in das IOC gewählt und ist bekannt für seine erfolgreiche Arbeit im Bereich der Sportverwaltung und -förderung in Australien.

Diese australischen IOC-Mitglieder haben durch ihre Arbeit und ihr Engagement maßgeblich zur Entwicklung und Förderung der Olympischen Bewegung beigetragen. Ihre Beiträge reichen von der Unterstützung der Athleten bis hin zur Organisation und Durchführung von Olympischen Spielen.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Ozeanien steht aufgrund seiner isolierten geografischen Lage und relativ geringen Bevölkerungsdichte vor besonderen Herausforderungen. Die logistischen und finanziellen Hürden für die Teilnahme an internationalen Wettbewerben sind höher, was die Entwicklung von Spitzensportlern erschwert. Trotzdem haben die Länder der Region bewiesen, dass sie in der Lage sind, trotz dieser Herausforderungen herausragende Leistungen zu erbringen.

Ein wichtiger Beitrag Ozeaniens zur Entwicklung der Olympischen Spiele ist das starke Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Die Olympischen Spiele in Sydney 2000 legten den Grundstein für zukünftige umweltfreundliche Spiele. Diese Prinzipien wurden weiterentwickelt und beeinflussen bis heute die Planung und Durchführung der Spiele weltweit.

Ozeanien hat einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der modernen Olympischen Spiele geleistet. Von den frühen Erfolgen australischer Athleten über die Austragung der Spiele in Melbourne und Sydney bis hin zur Förderung der olympischen Ideale hat die Region einen bleibenden Einfluss auf die Olympische Bewegung ausgeübt. Die Herausforderungen, die durch geografische Lage und geringe Bevölkerungsdichte entstehen, wurden durch Innovation, Engagement und eine starke sportliche Tradition überwunden. Die Bedeutung Ozeaniens für die Olympischen Spiele zeigt sich nicht nur in den sportlichen Erfolgen, sondern auch in den sozialen, kulturellen und umweltbewussten Beiträgen, die die Region geleistet hat. Diese Beiträge werden auch in Zukunft von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung und den Erfolg der Olympischen Spiele sein.
Insgesamt hat Australien durch die Ausrichtung von Spielen, sportliche Erfolge, technische und organisatorische Innovationen sowie kulturelle Beiträge einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung und den Fortschritt der modernen Olympischen Spiele ausgeübt. Ihre Rolle umfasst auch innovative Ansätze in Sportwissenschaft und -technologie sowie die Förderung der olympischen Werte. Australien, Neuseeland und Ozeanien haben eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der modernen Olympischen Spiele gespielt. Durch ihre sportlichen Erfolge, innovative Ansätze in der Sportwissenschaft, die Ausrichtung von Spielen, ihren politischen Einfluss und ihre kulturellen Beiträge haben sie zur Globalisierung und Diversifizierung der Olympischen Spiele beigetragen. Die nachhaltigen Praktiken und die Förderung der olympischen Werte in der Region haben die Spiele bereichert und ihre Zukunft positiv beeinflusst. In der Zukunft wird die Rolle dieser Länder weiterhin von Bedeutung sein, um die Olympischen Spiele inklusiver, nachhaltiger und repräsentativer für die globale Gemeinschaft zu gestalten.

Letzte Bearbeitung: 25. Juni 2024

¹ Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf „gendergerechte“ Sprachformen – männlich weiblich, divers – verzichtet. Bei allen Bezeichnungen, die personenbezogen sind, meint die gewählte Formulierung i.d.R. alle Geschlechter.