Bernhard Bauer – eine beinahe in Vergessenheit geratene Achentallegende des Skirennsports

Fährt man von Reit im Winkl über den Masererpass in Richtung München, so kommt nach dem Pass ein besonders schön gelegenes Dorf namens Oberwössen. Oberwössen bildet mit Unterwössen, Hinterwössen und Kruchenhausen eine der am schönsten gelegenen Dorfgemeinschaften im Chiemgau und im Achental. Bei der Durchfahrt von Oberwössen erblickt man auf der rechten Seite eine schöne Dorfkirche, auf der linken ein altes Schulhaus, ein Dorfladen und befindet man sich nahezu am Ende von Oberwössen, so folgt auf der rechten Seite ein kleines altes Forsthaus, das in liebevoller handwerklicher Heimarbeit zu einem kleinen Café umgebaut wurde, zudem auch eine Töpferausstellung und ein kleiner Garten gehören, in dem man nicht nur im Sommer selbst gemachten Kuchen und gute Kaffeegetränke genießen kann. Für die Einheimischen des Achentals sind die Wirtsleute dieses Cafes etwas ganz Besonderes, denn der Wirt ist der erfolgreichste alpine Rennläufer des Achentals und seine Frau ist eine Künstlerin, die sich durch originelle Töpferarbeiten einen Namen gemacht hat.  

Ich wohne nun bereits seit zehn Jahren in Unterwössen und habe mir immer wieder Geschichten über die große sportliche Vergangenheit des Achentals erzählen lassen, bei denen Bernhard Bauer, der Gastgeber des kleinen Cafés in Oberwössen, eine herausragende Rolle spielte. Vor ein paar Jahren bin ich ihm bereits in der Gondel bei einer Fahrt auf die Winkelmoos Alm begegnet und ich konnte ihn beim Skifahren auf der Steinplatte bei seinen perfekten Schwüngen in den steilsten Abfahrten beobachten.  

In diesen Tagen, an einem Montagvormittag habe ich nun den Mut gefasst Bernhard Bauer anzurufen, ob er zu einem Gespräch über seine Karriere als Skirennläufer bereit sein würde und ob ich ihn in seinem Café aufsuchen könnte. Noch am selben Nachmittag vereinbarten wir uns zu einem Treffen. Zuvor hatte ich sein Café nie betreten. Ich bin immer neugierig daran vorbeigefahren, ob mit meinem Mountainbike allein oder mit den Unterwössner Donnerstagsradlern oder auf der Rückkehr von Skiausfahrten. Doch die Zeit für eine Einkehr hatte ich leider nie mitgebracht. Nun betrat ich also nach zehn Jahren zum ersten Mal dieses kleine Café und es hat mich sofort beeindruckt. Hinter dem Tresen stand Bernhard, bediente den Kaffeeautomaten und war Gastgeber eines kleinen Damen-Kränzchens, das sich zu einem Kaffeeplausch in seinem Café verabredet hatte. Selbstredend erhielt auch ich einen Kaffee, dessen Kosten auf das Haus gingen, und sehr schnell waren Bernhard und ich in ein mehr als einstündiges Gespräch vertieft, in dem es vor allem um ihn selbst, seinen Werdegang aber auch um die Probleme des alpinen Skisports ging, die uns längst alle betroffen gemacht haben.  

Als ich Bernhard hinter seiner Kuchentheke stehen sah, erinnerte er mich mit seiner Größe von 1,91m an den derzeit im Weltcup sehr erfolgreichen Schweizer Skirennläufer Ramon Zenhäusern. Bernhard ist mittlerweile 56 Jahre alt, doch er hat eine athletische Figur wie zu seinen besten Wettkampfzeiten, und dass er noch immer sehr gut aussieht, werden sicher nicht nur seine weiblichen Fans bestätigen. Bernhard wurde in Oberwössen geboren und ist seiner Heimat bis heute immer treu geblieben. Nach abgeschlossener Schulausbildung führten ihn seine sportlichen Interessen 1984 zum Bundesgrenzschutz. Nach vierjähriger Ausbildungszeit trat er in den Polizeidienst ein und wurde Polizeibeamter. Nach Beendigung seiner sportlichen Karriere, bedingt durch eine schwere Erkrankung bedingt, kündigte er seinen Polizeiberuf auf und eröffnete gemeinsam mit Patrick Sonntag ein Sportgeschäft in Grassau, womit er sich selbst einen seiner größten Träume erfüllt hat. 2008 erfüllten seine Frau und er sich den besonderen Wunsch, ein kleines Café zu eröffnen, das bis heute der wichtigste Lebensinhalt der beiden ist. Ihre damalige Entscheidung haben sie zu keinem Zeitpunkt bereut und Bernhard lebt mit seiner Frau in Oberwössen ein sehr zufriedenes Leben.
Bernhard kommt aus einer Familie mit einer Mutter, die aus Reit im Winkl stammt und die selbst eine begeisterte Skiläuferin war, mit einem Vater, der ihn während seiner gesamten sportlichen Karriere intensiv unterstützt hat und mit drei Brüdern, von denen einer ebenfalls ein guter Skirennläufer gewesen ist und als Jugendlicher die Deutsche Schülermeisterschaft im Slalom gewinnen konnte. Mit seiner Frau hat Bernhard zwei erwachsene Söhne, die ebenfalls sehr gerne Skilaufen. Mittlerweile ist Bernhard auch Großvater geworden und er erfreut sich an seinem Enkel.
Bernhard Bauer weiß, wem er seine sportlichen Erfolge zu verdanken hat. An aller erster Stelle steht seine Familie und da vor allem sein Vater, der zwar selbst kein besonders erfolgreicher Sportler war, der aber stets offen war für die Begleitung und Förderung eines damals wie heute schwierigen Wegs eines jugendlichen Talents hin zur Weltspitze in einer der anspruchvollsten Sportarten. Dank schuldet er auch seinen Trainern und Betreuern, er hebt dabei vor allem Alois Prenn aus Sexten und Sepp Hanser aus dem Zillertal hervor. Prenn ist heute noch Nationaltrainer der Ski Nationalmannschaft der Schweiz. Zu erwähnen sind auch die Material- und Wachsexperten, die für seine schnellen Skier verantwortlich zeichneten. Hilfsbereit war in dieser Zeit auch Robert Veichtelbauer, der ebenfalls aus Oberwössen stammt, wie Bernhard noch bis heute ein leidenschaftlicher Skifahrer und Mountainbiker ist und noch in diesen Tagen als Fußballtrainer die Mannschaft des SV Schleching trainiert. Während Bernhards Karriere als Rennläufer trainierte Robert seine eigene sehr talentierte Tochter und mehrere weitere Skitalente aus dem Achental. 
Bereits damals gehörten ja mindestens fünf Paar Ski zu einem erfolgreichen Skirennläufer und es waren noch sehr viel mehr, wenn man wie Bernhard an allen Disziplinen des alpinen Rennsports teilnahm. Der Slalom, die Abfahrt, der Riesenslalom oder der Super-Riesenslalom verlangten jeweils einen speziell dafür gebauten Rennski. Bernhard weiß sich auch dankbar zu erinnern an die vielen Dienstleistungen am und vom Olympia-Stützpunkt und Sportzentrum der Bundespolizei in Bad Endorf.
Seine Bereitschaft zu einem intensiven Training bereits während seiner Schulzeit und während seiner Ausbildung bei der Polizei und die vielen Skirennen im Kindes- und Jugendalter, bei denen oft noch Starterfelder mit über 100 Teilnehmern üblich gewesen sind und wo er sich durchsetzen musste, um auf sich aufmerksam zu machen, wurden zur Grundlage einer außergewöhnlichen Karriere. Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit mussten dabei nahezu täglich trainiert werden. Das Hanteltraining gehörte ebenso dazu wie der Ausdauerlauf. Bernhard bevorzugte im Sommertraining jedoch sein tägliches Training in der hügeligen Berglandschaft des Achentals mit dem Mountainbike und mit dem Rennrad. Beides hat er bis heute noch beibehalten.  

Sehr schnell stellten sich besondere Erfolge ein. Bereits 1985 war er am Start bei den Junioren-Skiweltmeisterschaften und 1985 wurde er Deutscher Jugendmeister. 1991 wurde er zum ersten Mal für die Nationalmannschaft der Ski Weltmeisterschaften in Saalbach/ Hinterglemm nominiert. Er wurde dabei 15. im Slalom. Einer seiner größten Erfolge war der Gewinn der Slalomwertung 1992 beim Nord-Amerika-Cup („Nor Am Cup“). Diesem Erfolg folgten mehrere gute Weltcup-Platzierungen, so unter anderem der 10. Platz beim Weltcup 1993 in Lech, 1994 beim Weltcup in Park City wurde er ebenfalls zehnter und beim Weltcup in Stoneham erreichte er den 9. Platz. Ein ganz besonderes Wettkampferlebnis waren die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 1993 in Marioka-Shizukuishi in Japan. Dort wurde er 18. im Slalom, 35. im Riesenslalom und 21. in der Kombination. In der Saison 1994 reihte er sich bei vier Weltcups immer unter den ersten zehn ein (Wengen, Tignes, Garmisch und Bormio) und am Ende erreichte er Platz 15 im Slalomweltcup. Im selben Jahr war Bauer auch im Europa Cup erfolgreich. Er sicherte sich dabei den Gewinn der Slalomgesamtwertung. Sein größter Konkurrent war damals der Schweizer Patrick Staub. Auf der berühmten Tre-Tre-Abfahrt in Madonna die Campiglio startete Bauer allein fünf Mal. Sein größter Konkurrent war dabei Alberto Tomba und auch dabei erreichte er u.a. einen Platz unter den besten zehn Slalomläufern der Welt. 

Den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere bildete die Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994. Leider schied er dabei im ersten Durchgang des Slaloms aus. Doch die Spiele in Lillehammer sollten für ihn für immer in bester Erinnerung bleiben. Bei allen Wettkämpfen begleiteten mehrere 10.000 sportkundige Zuschauer begeistert die besonderen Leistungen der Wintersportathleten. Bei der Olympischen Slalomentscheidung bevölkerten 40.000 Zuschauer den anspruchsvollen Slalomhang Die Spiele fanden in einer Winterlandschaft statt, die wirklich diesen Namen verdient hatte. Der heute übliche Großstadtbetrieb bei Olympischen Winterspielen war glücklicherweise bei diesen Spielen noch nicht anzutreffen. Unter den begeisterten Zuschauern war auch ein kleiner Fanclub aus Unterwössen. Fünf Mitglieder aus diesem Fanclub hatten Bernhard auf dem langen Weg nach Lillehammer und wieder zurück in  die Heimat begleitet. Kunstschnee war zu dieser Zeit eher noch ein Fremdwort und die erlebte Kameradschaft in der deutschen Nationalmannschaft, auch die internationale Kameradschaft und die daraus sich entwickelten Freundschaften, waren für ihn sehr bewegend.
Dazu gehören Alberto Tomba und Armin Bittner ebenso wie Thomas Stanggassinger. Seine „Widersacher“ auf nationaler Ebene waren vor allem vor allem Alois Vogl, Markus Eberle und Tobias Barnersoi. Manche der guten Freundschaften und Bekanntschaften dauern bis heute noch an und auch zu seinem damaligen sportmedizinischen Betreuerteam des DSV hat Bernhard Bauer ein derart freundschaftliches Verhältnis, dass er auch heute noch Rat und Tat bei Ihnen einholen kann. Auch dann, wenn eine Meniskusoperation, die wegen eines späten Folgeschadens seiner großartigen Karriere als Skirennläufer zu beklagen war, vor wenigen Wochen angestanden hatte.
Bernhard hat wahrlich nichts zu bereuen und sein Skirennsport hat ihn in viele Länder der Welt geführt. Vier Mal war er in Neuseeland am Start. In USA, Japan und Kanada fanden regelmäßig Weltcuprennen statt, bei denen er sich mit den besten Skirennläufern der Welt gemessen hat. Bernhard bedauert es aus der Sicht von heute, dass er damals von „Land und Leuten“ nur wenig hat sehen können, denn schon damals folgte ein Weltcup-Termin dem anderen und zwischen Anreise, Hotelankunft, Training, Wettkämpfen und Abreise blieb den Rennläufern nur ganz wenig Zeit, um sich im Gastgeberland des jeweiligen Weltcups umsehen zu können. 

Gleichzeitig war er immer auch auf das engste mit seiner Heimat verbunden und an die jährlichen Skirennen um die „Jochberggams“ am Jochberg, ganz oben in der Nähe der Jochbergalmen, denkt er mit Nostalgie zurück. Diese Tradition gibt es wohl noch heute und sie wurde nur vertagt. Doch an ihr lässt sich die ganze Problematik des Schneesports in den Alpen und die Problematik des Klimawandels erkennen. Denn es sind nun bereits mehrere Jahre, dass dieses Rennen mangels Schnee nicht mehr stattfinden konnte. 
Zur Heimatverbundenheit von Bernhard Bauer gehört auch sein langjähriges Mitwirken als „Schuhplattler“ bei den Oberwössner Trachtlern und seine besonderen Peitschenschläge beim „Goaßelschnalzen“ ebenso wie sein begeistertes Fußballspiel beim SV Unterwössen. Mit dem damaligen Mannschaftsarzt des Deutschen Skiverbands, Dr. Münch aus Garmisch, der einer der herausragenden Kniechirurgen Deutschlands gewesen ist, verbindet ihn nicht nur eine Freundschaft, sondern wann immer sie sich bei Weltcuprennen oder in Trainingslagern begegnet sind, musste Bernhard sich auf ein „Schafkopfspiel“ mit ihm einlassen. 

Bernhard posiert hier als „Model“ und „bayerische Werbeikone“ für das Schafkopfspiel

Die erfolgreiche Karriere von Bernhard Bauer ereignete sich während eines Zeitraumes, in dem die internationale Konkurrenz im Skirennsport noch sehr viel umfassender war. Auch national war die Konkurrenz sehr viel größer als dies heute der Fall ist. Sein Deutscher Meistertitel im Slalom in Zwiesel 1996, aber auch seine Weltcupplatzierungen unter den ersten zehn Besten der Welt sind deshalb sehr viel höher einzuschätzen als manche Leistung heutiger Skirennläufer, die oftmals überschätzt werden. Bernhard Bauer hat allerdings auch Glück gehabt. In seiner Zeit stand noch der Sport im Mittelpunkt der Weltcup-Ereignisse und der Weltmeisterschaften. Schneemangel gab es auch damals des Öfteren, doch so ausgeprägt wie er heute den Wettkampfkalender belastet, waren die Verhältnisse damals noch nicht. Doch zu seiner aktiven Zeit begann auch bereits die Kommerzialisierung des Ski-Rennsports, was dazu führte, dass er mit Beginn seiner ersten internationalen Erfolge einen Ausrüstervertrag über den Poolvertrag des DSV mit der Fa. Bogner und Salamon erhalten konnte. Die heute weltweit verbreiteten „Salomon Ski“ hatten damals ihre Premiere und Bernhard nutzte seine Chance. Auch wurde in dieser Zeit den Athleten erstmals zugebilligt, dass sie ihre Kopfbedeckung selber vermarkten durften. Für Bernhard bedeutete dies, dass er für seinen Rennhelm und seine Mütze Sponsorenverträge mit Firmen wie z.B. Warsteiner abschließen konnte. Ein Vermögen konnte man in dieser Zeit damit allerdings nicht anhäufen.
Zum Abschluss unseres Gespräches blicken Bernhard und ich gemeinsam mit großer Sorge auf die äußerst schwierige aktuelle Entwicklung des alpinen Skisports. Für talentierte Kinder und Jugendliche ist es immer schwieriger geworden, den langen Weg zur Weltspitze im Skirennsport erfolgreich zu gehen. Man gewinnt immer häufiger den Eindruck, dass nur noch Kinder sehr reicher Eltern mit deren langfristigen und hohen finanziellen Unterstützung diesen Weg erfolgreich gehen können. Die immensen Kosten für das Skimaterial und die Rennausrüstung, die Honorare für die Trainer, die Reisen zu den Rennen, der riskante Qualifikationsweg bis hin zu den begehrten Weltcuppunkten, die einem erst einen Start mit den besten der Welt ermöglichen, bedeuten gewaltige Investitionen, die sich meist nicht refinanzieren lassen. Hinzu kommen die zahlreichen ökologischen Konflikte unserer Gesellschaft, deren Lösung noch immer in weiter Ferne ist und die nicht selten auch auf dem Rücken des Sports ausgetragen werden. Die Olympischen Winterspiele der nächsten Jahrzehnte sind unsicherer denn je, denn es gibt nur noch wenige Gebirgsorte, die sich durch eine besondere Schneesicherheit auszeichnen. Diese sind wiederum so hoch gelegen, dass man in diesen Orten Winterspiele in der heutigen Größe ganz gewiss nicht durchführen kann. All dies ist auch im Achental zu beobachten und zu spüren. Gab es früher in jedem Dorf noch aktive Skiclubs, war der Skisport der Volkssport des Achentals, so muss man heute froh sein, dass noch ein „Ski-Team Achental“ besteht, das zum Glück von engagierten Eltern, Übungsleitern und Mäzenen unterstützt wird. Bernhard berichtet mir mit einigem Stolz, dass es früher in Hinterwössen die größte Naturschanze Bayerns gegeben hat, dass im Achental nahezu zehn weitere Skisprunganlagen existierten und dass auch in Hinterwössen ein Skilift erfolgreich betrieben wurde. Am Balsberg wurden Slalomläufe ausgetragen und in Schleching fand sogar die Deutsche Meisterschaft im alpinen Skilauf statt. Leider ist nichts von dem übrig geblieben. 

Bernhard Bauers heutiges Leben und seine Ansprüche zeichnen sich durch Bescheidenheit aus. Das lässt sich auch daran erkennen, dass in seinem schönen Café nur eine einzige Urkunde an seine große Karriere im Ski-Rennsport erinnert. Gleich neben dem Eingang schmückt eine Urkunde die Wand, die an einen seiner schönsten Erfolge – an den Gewinn der Deutschen Meisterschaft in Zwiesel – und an das besondere Jahr erinnert, in dem er als der beste Skiläufer Deutschlands des Jahres 1996 ausgezeichnet wurde. Seine Autogrammkarten bewahrt er versteckt in einer Schublade auf und auch die vielen Urkunden und Pokale, die er bei seinen Erfolgen erhalten hat, werden von ihm nicht zur Schau gestellt, wie es bei vielen ehemaligen Hochleistungssportlern meist der Fall ist. 
Wenn es ihm seine wenige Freizeit erlaubt, so erfreut er sich nach wie vor an ein paar schnellen Schwüngen möglichst im steilen Gelände. In diesem Winter ist er nur auf 15 Skitage gekommen. Etwas wehmütig erinnert er sich, dass er in seinen jungen Tagen immer die 100 Skitage-Grenze erheblich überschritten hat 
Gemeinsam mit seiner Frau ist er heute stolz, dass ihr kleines Café gut besucht ist. Es ist ja immerhin das letzte offene echte Kaffeehaus auf der Strecke von Reit im Winkl bis zur Autobahnauffahrt nach München, nachdem es in den vergangenen Jahrzehnten in Reit im Winkl und im Achental ein beklagenswertes Sterben von Kaffeehäusern und Gasthöfen gegeben hat. Umso dankbarer müssen die Bürgerinnen und Bürger von Unterwössen sein, dass sie nun am Nachmittag an mehreren Tagen in der Woche sich in diesem Café treffen können, um das zu tun, was wir alle so gern machen. Die Gespräche in einem Café oder in einem Restaurant mit Freunden und Bekannten, der Klatsch und der Tratsch, die neuesten Gerüchte, der Austausch von Lästereien und Witzen und das alltägliche Politisieren haben unter anderem eine kleine Heimstätte im Café von Bernhard Bauer in Oberwössen gefunden. 

Letzte Bearbeitung: 14. 4. 2023